Das Strahlen ging Franziska Reng am Sonntag in Hyères nicht mehr aus dem Gesicht. Die Regensburgerin durfte sogar den Pokal für den Gewinn der Mannschafts-EM in der Klasse U 20 in Empfang nehmen.

Das siegreiche deutsche U 20 Team in Hyères: (von links) Anna Gehring, Konstanze Klosterhalfen, Franziska Reng, Sarah Kistner und Alina Reh.

Florian Orth (links) war mit seinem 19. Rang bei den Männern durchaus zufrieden. Alle Fotos: Jochen Schweitzer

14.12.2015 01:07 // Von: LG Telis Finanz Regensburg/leichtathletik.de

Franziska Reng wird U 20 Mannschafts-Europameisterin im Crosslauf!

Zum ersten Mal hat ein Athlet der LG Telis Finanz Regensburg bei einem internationalen Wettbewerb die deutsche Hymne gehört. Bei der Cross-EM im französischen Hyères lief sich Franziska Reng im Wettbewerb als bravouröse Zehnte ins U 20-Team des DLV, das mit der neuen Junioren-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen, der Bronzemedaillengewinnerin Alina Reh, der Sechsten Sarah Kistner und eben Reng bei 20 Punkten überlegen Gold vor den deutlich geschlagenen Britinnen (40 Punkte) holte.

Damit wurden die deutschen Mädels ihrer Favoritenrolle gerecht, wobei deren Dominanz am Ende dennoch alle Experten überraschte.

"Das war voll das gute Rennen, für mich zwar viel zu kurz, aber es hat trotzdem richtig Spaß gemacht. Wenn ich im Schlusssport mit meinen Spikes nicht noch ein fettes Holzstück aufgesammelt und mitgezogen hätte, wäre sogar Platz neun drin gewesen“, berichtete eine überglückliche Europameisterin Franziska Reng kurz nach dem Rennen ihrem Coach Kurt Ring am Telefon. Ganz Musterathletin wollte sich die Regensburgerin gleich mal hinlegen, um sich ja keine Erkältung einzufangen. „Gefeiert wird erst richtig zu Hause. Gold wird einem nicht jeden Tag umgehängt und ein paar Tränchen sind bei der Siegerehrung schon geflossen.“

Die Konstellation für die deutschen U 20-Mädels hätte in Hyères nicht besser sein können. Angereist mit einem international bereits erfahrenen Quartett, bestehend aus der U 20-Doppeleuropameisterin Alina Reh, der Vize-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen, der Berglauf-Junioren-Europameisterin Sarah Kistner und eben der U 20-EM-Neunten über 5000 Meter, Franziska Reng, ließen die jungen Damen die Britinnen auf der ersten Hälfte zunächst gewähren.

Am Ende spielten sie auf dem schnellen Vier-Kilometer-Kurs ihre ganzen Qualitäten aus. Die derzeit überragende Konstanze Klosterhalfen war im Schlussspurt nicht zu halten und holte sich überlegen Einzel-Gold vor der Britin Harriet Knowles-Jones und ihrer Teamkollegin Alina Reh. Bereits hinter der zweiten Britin Bobby Clay kam Deutschlands Nummer drei Sarah Kistner als Sechste ins Ziel. Franzi Reng komplettierte nur fünf Sekunden dahinter als Zehnte, zeitgleich mit der Neunten, der Ukrainerin Yuliya Moroz, das überlegene Team-Gold für Deutschland.

Florian Orth guter 19.

Deutschlands einziger Vertreter in der Männerklasse, Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) schlug sich auf der für ihn noch viel zu langen Distanz sehr gut. In einem 80 Läufer starken Feld hielt sich Orth stets im vorderen Drittel auf und hatte sich für die letzten zwei Kilometer sogar noch einige Körner aufgespart. Diese bescherten dem 1500-Meter-Spezialisten auf der 10,117 Kilometer langen Strecke schließlich Platz 19. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich bin vom Start gut weggekommen, wurde dann ein wenig durchgereicht und musste erst meinen Rhythmus finden. Der immer mehliger werdende Untergrund hat mir sehr zu schaffen gemacht. Mit meinem 19. Platz bin ich mehr als zufrieden“, zog auch Florian Orth ein positives Fazit.

Patrick Karl fehlt Tempohärte

Eine Medaille wurde von den Läufern der männlichen U 20 in Hyères nicht erwartet. Sie mussten während des Rennens im Feld wesentlich stärker kämpfen und hielten sich zumeist in Bereichen ab Platz 30 auf. Auf diesem Rang beendete schließlich auch der beste deutsche Athlet Patrick Karl (TV Ochsenfurt) das Rennen. Das Team landete auf Rang sechs.

Karl, im Sommer Vize-Europameister der U 20 über 3000 Meter Hindernis, musste im Ziel feststellen: „Ich habe mir das anders vorgestellt.“ Allerdings habe er in den drei Wochen zuvor nur wenig trainieren können. „Mir ist beim Darmstadt-Cross jemand mit den Spikes auf den Fuß getreten, ich musste zehn Tage komplett aussetzen. Mir hat die Tempohärte gefehlt. Ich bin nicht zufrieden.“