Im Mehrkampf auf dem Sprung ganz nach oben: Simon Ziegler.

03.02.2016 23:15 // Von: Manfred Ziegler/Reinhard Köchl

Mehrkampf-Hallen-DM Hamburg: Simon Ziegler als einziger bayerischer Teilnehmer in der deutschen Spitze

Das Positive zuerst: Der siebte Platz von Simon Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) bei den Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften in Hamburg ist ein richtig gutes Ergebnis. Der 22-jährige Oberpfälzer schon sich im Siebenkampf der Männer in die nationale Elite der Vielseitigkeitsathleten vor. Und jetzt die negative Nachricht: Ziegler war der einzige Bayer in der Ergebnisliste der DM.

Nach zwei kräftezehrenden Wettkampftagen hatte Simon Ziegler in der Hansestadt eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt. Die Titelkämpfe waren für den jungen Athleten die erste Bewährungsprobe in der Männerklasse auf nationaler Ebene. Bereits im vergangenen Jahr Jahr durfte sich Ziegler Hoffnungen auf eine gute Platzierung bei den Zehnkampfmeisterschaften der Junioren (U 23) machen. Nachdem der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) dafür nicht rechtzeitig einen Ausrichter fand, wurden diese jedoch ersatzlos gestrichen.

Für die Veranstaltung in Hamburg qualifizierte er sich mit seiner Leistung  beim IAAF Meeting im tschechischen Gladno aus dem Vorjahr. Nach Absage von Stefan Matula (SWC Regensburg) war Simon Ziegler der einzige Vertreter aus dem Freistaat. Als prominentester Teilnehmer und klarer Favorit auf den Titel ging mit Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), der U 23-Europameister von 2013 und Sechste der Weltmeisterschaften von Peking 2015 im Zehnkampf, an den Start. er übernahm dann auch gleich mit 7,08 Sekunden im ersten Lauf über die 60 Meter Strecke die Führung. Den zweiten Lauf gewann Simon Ziegler mit persönlicher Bestleitung und der drittschnellsten Zeit  in exzellenten 7,14 Sekunden.

Im Weitsprung sprang der Oberpfälzer solide 6,71 Meter und zeigte auch im Kugelstoßen als Leichtgewicht unter den Mehrkämpfern mit 11,71 Metern gutes, technisches Vermögen. Am Hochsprung hatte er zuletzt bei den Nordbayerischen Meisterschaften wenig Freude. In Hamburg war das schon besser. Während er in Fürth mit 1,75 Metern aus dem Wettkampf ging, eröffnete er bei der DM vorsichtig mit 1,73 Metern und stellte nach vielen Versuchen mit 1,88 Metern seine Bestleistung ein. Mit Platz acht beim Zwischenstand nach vier Disziplinen des ersten Tages ging es in die Nachtruhe.

Nach dem furiosen 60 Meter Rennen hatte er sich viel für den Hürdenlauf des zweiten Tages vorgenommen. Nach 8,92 Sekunden blieben für ihn die Uhren stehen, schneller als bei seinem jüngsten Rennen, aber etwas über seinem Hausrekord von 8,81 Sekunden. Dass der Stabhochsprung zur Zitterpartie wurde, kam unerwartet. Als Sieger beim Munich Indoor 2016 mit 4,80 Metern wollte er mit einer guten Leistung nochmals angreifen. Schon das Einspringen lief unrund, die Anfangshöhe von 4,40 Metern sprang Ziegler im zweiten Versuch. Die nächste Höhe ließ er aus, 4,60 Meter blieben ohne Erfolg.

Spannend wurde es nochmals um die endgültigen Platzierungen beim abschließenden 1000 Meter-Rennen. Um das bis dahin Erreichte nicht nochmals aus der Hand zu geben, musste über die Mittelstrecke alles gelingen. In 2:52,69 Minuten lief Simon Ziegler erneut persönliche Bestleistung und landete mit 5096 Punkten auf einen nie erwarteten siebten Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften. Meister wurde Kai Kazmirek mit einer Weltklasseleistung von 6071 Zählern vor den beiden Ulmern Matthias Brugger (5894) und Tim Nowak (5805). Der Japaner Nakamura Akihiko, Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in London und außer Konkurrenz für die DM-Wertung, stellte mit 5722 Punkten einen neuen Asienrekord auf.

Und das restliche Bayern? Von den Frauen über die weiblichen und männliche U 20 und U 18: Fehlanzeige! Mehrkampf in Bayern - Quo vadis?