Fährt als Favoritin zu den Deutschen Winterwurfmeisterschaften nach Wattenscheid: Diskuswerferin Rebecca Zimmer. Foto: Theo Kiefner

09.02.2016 21:45 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische Winterwurf-Meisterschaften Wiesau: Starke Hammerwerfer und ein Mal DLV-Spitze im Diskus

Dass sich die bayerischen Werfer im Aufwind befinden, bewiesen eine Reihe von guten Resultaten im vergangenen Jahr. Und die Talente gehen erfreulicherweise nicht aus, wie die Bayerischen Winterwurfmeisterschaften in Wiesau unter Beweis stellten. Als erste Standortbestimmung im neuen Jahr gaben die Wettbewerbe schon wertvolle Fingerzeige. Bei den Mädchen setzten zwei Hammer- und zwei Diskuswerferinnen die Ausrufezeichen, bei den Jungs sorgten vor allem die Hammerwerfer für Gesprächsstoff.

Klar nach oben zeigt die Formkurve bei Jessyka Schneider (TV Hindelang) und Christoph Gleixner LG Landkreis Aschaffenburg). Die Deutsche U 18-Meisterin Schneider scheint in ihrem ersten U 20-Jahr nahtlos an die Erfolg von 2015 anzuknüpfen und schraubte ihre persönliche Bestleistung als souveräne Siegerin auf 55,03 Meter. Damit belegt sie den zweiten Rang in der aktuellen deutschen Rangliste. Auf einem ähnlichen Niveau bewegt sich in der männlichen U 18 Christoph Gleixner. In der nördlichen Oberpfalz steigerte sich der Unterfranke auf bemerkenswerte 64,74 Meter, was aktuell den vierten Platz in der DLV-Bestenliste bedeutet.

Ebenfalls ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Wattenscheid (20./21. Februar) mitreden möchte Dominik Maaß (LAV Neustadt). Der frühere Deutsche U 18-Meister kratzte in Wiesau als überlegenden U 20-Sieger mit 59,64 Meter an der 60-Meter-Marke. Stark präsentierte sich auch Nachwuchswerfer Merlin Hummel (UAC Kulmbach), der Gold in der M 15 mit 54,06 Meter gewann, Nancy Randig (SWC Regensburg) in der weiblichen U 18, die mit 51,14 Meter vor Laetitia Burdig UAC Kulmbach; 47,08 Meter) und Lucie Holzapfel (LG Landkreis Aschaffenburg; 45,36 Meter) lag, sowie W 15-Meisterin Pia Schraml (TB Jahn Wiesau), die bei ihrem "Heimspiel" mit 47,29 Metern überzeugte.

Rebecca Zimmer setzt sich an Deutschlands Spitze

Der beste Diskuswurf gelang bei den Winterwurf-Titelkämpfen Rebecca Zimmer (LG Bamberg). Mit exzellenten 47,17 Meter übernahm die Bundeskaderathletin gleich die Pole-Position in der deutschen U 20-Rangliste und formulierte eine unüberhörbare Kampfansage an die nationale Konkurrenz. Ein Mini-Comeback gelang in der weiblichen U 18 Amelie Döbler (LG Stadtwerke München). Die 16-Jährige holte sich mit 43,16 Meter vor ihrer Vereinskameradin Selina Dantzler (39,92 Meter) den Titel. Ebenfalls aus der Münchner Wurfschule kommt eine, die den beiden einmal gehörig einheizen könnte: Cassandra Bailey (LG Stadtwerke München) gewann in der W 15 mit 33,04 Meter.

Bei den männlichen Jugendlichen schleuderten Jannik Voß (TSV Schleißheim) in der U 20 (45,05 Meter) und Fabian Frühholz (LG Stadtwerke München) in der U 18 (44,71 Meter) den Diskus am weitesten. Paul Martel (TSV Plattling) holte sich den ersten Platz in der M 15 mit 32,10 Meter.

Drei Speerwerfer kämpfen um Medaillen

Bei den Speerwerfern in der männlichen U 20 gab es einen spannenden Dreikampf um die Farbe der Medaillen, den letztlich der Neu-Fürth Nico Kaufmair (LAC Quelle Fürth) mit 51,71 Meter gegenüber 51,00 Meter von Andreas Neumeier (SFR Zeilarn) und 50,88 Meter von Dominik Eckner (LG Forchheim) für sich entschied. Im letzten Versuch hätte in der männlichen U 18 fast Tim Krönert (TS Lichtenfels) mit 50,23 Meter Linus Limmer (LG Stadtwerke München) den Titel entrissen. Dem Münchner reichten schließlich 51,06 Meter. In der M 15 blieb Paul Pöllmann (SC Eschenbach) mit 45,97 Meter siegreich.

Die besten Speerwerferinnen von Wiesaus 2016 hießen Sabrina Reusch (LG Stadtwerke München; 39,64 Meter), Jasmin Sailer (LG Augsburg; 42,02 Meter) und Lisa Weber (LG Bamberg; 33,60 Meter).

Erfreulicher Nebenaspekt bei den diesjährigen Bayerischen Winterwurfmeisterschaften waren auch die Teilnehmerzahlen. 67 junge Werferinnen und Werfer kamen nach Wiesau, was sicherlich auch ein wenig am milden, leistungsfördernden Frühlingsklima lag.