Der erste Schritt zum Comeback ist gemacht. Mit Platz fünf in Darmstadt meldete sich Corinna Harrer (Nummer 600) eindrucksvoll zurück.

Zufrieden: Platz fünf für Simon Boch (Mitte) und Platz acht für Konstantin Wedel (links) in einem starken internationalen Feld

Die Fürther Damen plus Babinja Wirth holten erneut den Titel für die Hochschule Erlangen-Nürnberg.

Schuhe schnüren für ein erfolgreiches Rennen: Franziska Reng wurde Dritte in der U 23.

Nick Jaeger liebt den Cross. Nach Cross-DM Silber im Frühjahr gelang ihm nun auch in Darmstadt Platz zwei. Fotos: Christoan Göstl, Theo Kiefner, privat

22.11.2016 22:26 // Von: Jörg Stäcker

Darmstadt Cross mit erfolgreichen Comebacks von Corinna Harrer und Simon Boch

Ein erster nationaler Vergleich, die Quali zur Cross-Europameisterschaft und die Vergabe der Deutschen Hochschultitel waren beim Darmstadt Cross 2016 geboten. Die bayerischen Protagonisten schlugen sich dabei gegen die starke Konkurrenz prächtig. Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) und Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) bei den Männern, Corinna Harrer bei Damen und Nick Jäger (TSV Penzberg) in der U 18 waren die schnellsten Bayern. In der Hochschulwertung dominierten zwei fränkische Unis.

In der Teamwertung der Frauen war die Uni Erlangen-Nürnberg um Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth), Babinja Wirth (TSV Ebermannstadt) und Anna Schmidt (LAC Quelle Fürth) mit fünf Punkten Vorsprung vor den Sportlerinnen der DSHS Köln als Titelverteidigerin wieder das Maß aller Dinge. Den dritten Platz erreichte das Team der Uni Tübingen. Bei den Männern wurden die Crossläufer der Uni Bayreuth mit Dennis Gerhard (LAZ PUMA Rhein-Sieg), Maximilian Zeus (DJK Weiden) und Alexander Barth (LSC Höchstadt/Aisch) ihrer Favoritenrolle gerecht und holten den Sieg. Im vergangenen Jahr landeten die Oberfranken auf Rang zwei hinter der TU Dortmund, die bei der diesjährigen Austragung kein Team zusammen bekam.

Wie bei den Frauen sicherte sich die DSHS Köln die silberne Siegernadel. Auf den dritten Rang platzierten sich die Crossläufer der Uni Göttingen. Silber und Bronze in der Einzelwertung schnappten sich für ihre Hochschulen Thea Heim (Uni München; LG Telis Finanz Regensburg) und Cornelia Griesche (Uni Regensburg; DJK Ingolstadt).

Schnellste Bayerin auf dem Crossparcour an der Darmstädter Winkelschneise war in der offenen Wertung als starke Fünfte Corinna Harrer. Nach längerer Rehaphase stellte sich die Regensburgerin schon wieder in guter Form vor und holte nach verhaltenem Beginn Läuferin für Läuferin ein. "Ich bin zufrieden, ein Cross EM-Start ist aber kein Thema für mich", gab eine sichtlich erleichterte Corinna Harrer nach ihrem gelungenen Comeback zu verstehen.

Unter die Kategorie "Comeback" fällt auch das Rennen von Teamkamerad Simon Boch. „Auf Simon bin ich gespannt“, erklärte der ebenfalls bestens laufende Konstantin Wedel (Platz acht im internationalen Feld) schon vorher. Der Fürther sollte recht behalten. Nach längerer Auszeit lief Boch bis auf Platz fünf im Männerfeld vor und war damit gleichzeitig bester Deutscher. Noch wertvoller in Hinblick auf eine mögliche Cross-EM-Teilnahme war allerdings die Platzierung im U 23-Ranking. Hier wurde Boch Zweiter und kann am kommenden Wochenende in Tillburg alles klar für einen Start bei den kontinentalen Titelkämpfen auf Sardinien machen. Mit Andreas Strassner (asics Team Memmert) lief ein weiteres bayerischen Langstrecken-Ass in die Top Ten. Direkt dahinter Teamkamerad und Olympiastarter Julian Flügel.

Nach seinem Sieg in Pforzheim überzeugte U 18-Starter Nick Jäger auch in Darmstadt. Der Penzberger sorgte von Beginn an für ein hohes Tempo und musste sich in der turbulenten Schlußphase nur hauchdünn Elias Schreml aus Dortmund geschlagen geben.

„Die Leistungen der bayerischen Langstreckler waren zu diesem frühen Saisonzeitpunkt richtig gut. Viele wollen am Wochenendende in Tillburg nochmal laufen, einer der attraktivsten Crossveranstaltungen Europas“, blickt Landestrainer Jörg Stäcker voraus. Einzig die Terminkollision macht dem BLV-Coach jedes Jahr aufs neue Sorgen. „Zwischen den Allerheiligen-Ferien und dem Cross in Tillburg liegen stets nur zwei Wochenenden. Und hier buhlen Pforzheim, Darmstadt, Ingolstadt und München um die Gunst der Läufer“.