Same Prcedure as every year: Anna-Lena Obermaier war einmal mehr die überragende Siebenkämpferin in Erding bei den Bayerischen Meisterschaften.

An Manuel Riemer (Mitte, rotes Trikot) führte im Zehnkampf der U 20 kein Weg vorbei. Fotos: Sven Holländer

30.06.2017 13:24 // Von: Simon Holländer

Bayerische Mehrkampfmeisterschaften Erding: Vielseitigkeitsathleten trotzen den Wetterkapriolen

Der Aufwärtstrend des Mehrkampfs im Freistaat setzt sich fort. Daran konnten auch die wechselhaften Witterungsbedingungen nichts ändern. Tropische Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit am Samstag sowie mehrere Stunden Dauerregen am Sonntag machten den Zehnkämpfern und Siebenkämpferinnen das Leben schwer. Umso erfreulicher war die Tatsache, dass sich auch in diesem Jahr die Leistungen im deutschlandweiten Vergleich sehen lassen konnten und neue Hoffnungsträger in den Fokus rückten.

Gänzlich unbeeindruckt von den Kapriolen des Wetters zeigte sich Felix Wolter. Der Athlet vom TSV Gräfelfing krönte sich unter anderem mit einem herausragenden Weitsprungergebnis (7,12 Meter) und starken 4,60 Meter mit dem Stab zum „König der Athleten“ und distanzierte die Konkurrenz der Männer um fast 400 Punkte. Dabei wäre Wolter eigentlich noch in der U 23 startberechtigt gewesen, was die Leistung von insgesamt erzielten 6919 Punkten noch wertvoller machte. Dahinter reihte sich Benjamin Thomsen (LG Stadtwerke München), der ebenfalls mit 4,50 Meter einen starken Stabhochsprungwettkampf ablieferte, ein, vor Kai Bauer (TS Herzogenaurach), der die Bronzemedaille entgegen nehmen konnte.

Deutlich enger dagegen gestaltete sich der Wettkampf der männlichen U 23, bei dem erst der abschließende 1500-Meter-Lauf die Entscheidung brachte. Andre Zahl (TS Herzogenaurach) wurde für seinen couragierten Lauf mit Gold und 6747 Punkten belohnt, der zuvor führende Jakob Siebler (LG Stadtwerke München) musste mit Silber vorlieb nehmen. Dahinter bewies Korbinian Suckfüll (TSV Gräfelfing), dass mit ihm nicht nur in seiner Paradedisziplin Stabhochsprung (4,50 Meter), sondern auch im Zehnkampf zu rechnen ist.

Die Mannschaftswertung entschied der TSV Gräfelfing (19 840), dessen Trio von Noah Kollhuber komplettiert wurde, vor der LG Stadtwerke München (18 953) und der TS Herzogenaurach (18 400) für sich.

Die alte und neue Bayerische Meisterin der Frauen heißt Julia Schneider (LG Stadtwerke münchen). Sie konnte die Konkurrenz um Silbermedaillengewinnerin Marion Freutsmiedl (LG Region Landshut) in Schach halten. Ihre Punktzahl: 4620. Platz drei ging an Anna Schmid (TV Dingolfing).

Anna-Lena Obermaier eine Klasse für sich

Eine weitere Seriensiegerin gab es auch in der weiblichen U 23. Dort setzte sich zum wiederholten Male Anna-Lena Obermaier (LG Sempt) durch, die auch als einzige Athletin die 5000-Punkte-Schallmauer deutlich durchbrechen konnte (5239) und damit einen gelungenen Test für die deutsche Mehrkampfmeisterschaft Mitte August in Kienbaum ablieferte. Isabell Haberstock (MTV 79 München) erreichte mit 4041 Punkten Platz zwei, Bronze ging an Carmen Fackelmayer vom TSV Oberreitnau.

In Addition der besten drei Teammitglieder lag schlussendlich die LG Stadtwerke München (12 030) vor den Damen der LG Region Landshut (11 594).  

Mit ebenfalls mehr als 1000 Punkten Abstand dominierte Manuel Riemer (TSV 1880 Wasserburg) das Feld der männlichen Jugend U 20, 6819 gingen für den 18-Jährigen in die Wertung ein. Die meisten Zähler gab es dabei für die starken 14,98 Sekunden über die 110 Meter Hürden. Eingerahmt auf dem Podest wurde er von gleich zwei Sempt-Athleten, Korbinian Obermaier sicherte sich Silber (5761), Andreas Huber (5418) Bronze. So war es auch nicht verwunderlich das der Sieg in der Mannschaftswertung an die LG Sempt (16 413) vor dem Trio des SWC Regensburg (14 171) ging.

In der männlichen U 18 schob sich Kilian Fischer (TSV Rottach-Eggern) am zweiten Tag noch auf Platz eins vor, nachdem er sich bereits am Vortag Bronze im Fünfkampf hinter Lukas Moser (LG Stadtwerke München) und Kai Auernheimer (LAC Quelle Fürth) gesichert hatte. Auf Platz zwei kam Lukas Radis (LAG Garmisch-Partenkirchen) ein, das Podest komplettierte Korbinian Wiesend (LG Sempt). In der Mannschaftwertung setzten sich die Jungs der LAC Quelle Fürth gegen den SWC Regensburg durch.

Heißes Duell in der weiblichen U 20

Ein heißes Duell lieferten sich in der weiblichen U 20 auch Katharina Sasse (TSV Schleißheim) und Jasmin Maxbauer. Die Sprungspezialistin von der LG Eckental (1,72 Meter im Hoch- und 5,52 Meter im Weitsprung) setzte sich im Vierkampf durch, Sasse drehte am zweiten Tag den Spieß um und gewann schließlich mit elf Punkten (4944 zu 4933) Vorsprung den Siebenkampf. Jeweils über Platz drei und damit gleich zwei Bronzemedaillen konnte sich Katharina Grimm (FC Aschheim) freuen.

Als einzige angetretene Mannschaft kam in der U 20 der TSV 1880 Wasserburg zu Meisterehren, in der U 18 dominierte die Spielvereinigung Auerbach/Streitheim das Geschehen. Im Vierkampf siegte Angela Stockert vor Teamkameradin Sophia Müller und Leonie Polster (LG Landkreis Roth), im Siebenkampf komplettierte dann das Podest Emily Schuster und machte den Dreifachtriumph des Vereins perfekt. Nur logisch, dass auch der Sieg in der Mannschaftswertung den jungen Damen nicht zu nehmen war.

Im Neunkampf der M 14 war Roman Jocher (TSV Königsbrunn) nicht zu schlagen. Seine 4906 Zähler reichten, um Christian Tomepke (LAC Quelle Fürth) und Nils Rössler (SWC Regensburg) in Schach zu halten. Im älteren Jahrgang der M 15 gingen die Medaillen in dieser Reihenfolge an Tristan Spiegl (TV Dinkelsbühl), Sebastian Oertel (TS Herzogenaurach) und Valentin Moritz (SWC Regensburg). Beste Mannschaft war der SWC Regensburg, gefolgt von der LG Landkreis aus Roth.

In der weiblichen Jugend U 16 setzten sich zwei junge Damen durch, die bereits eine Woche zuvor den Bayerischen Blockwettkämpfen in Markt Schwaben ihren Stempel aufgedrückt hatten. In der W15 siegte wie eine Woche zuvor Mara Barwitzki (LG Eckental), deutlich vor Magdalena Müller (TV 1861 Amberg) und ihrer Teamkollegin Sophie Ochmann, in der W 14 Alicia Inhofer (TV Bad Kötzting), gefolgt von Elisa Eich (TV DJK Hammelburg) und Katja Davidowske (Kirchheimer SC). Die stärkste Mannschaftsleistung ging auf das Konto der TV DJK Hammelburg, die sich in einem engen und spannenden Vierkampf um das Podium vor dem SWC Regensburg und dem Trio des TSV Wiggensbach durchsetzte.

Zahlreiche auswärtige Gaststarter

Ebenfalls erwähnenswert war die Teilnahme zahlreicher Athleten aus dem Ausland, vor allem aus Österreich und Italien, die die Meisterschaft nicht nur quantitativ und qualitativ aufwerteten, sondern auch für das Flair eines großen, internationalen Wettkampfs verantwortlich waren. Besonders Anklang fanden bei den Gästen die tadellose Organisation und der reibungsfreie Ablauf der Veranstaltung, der die hohe Leistungsdichte im Wesentlichen begünstigte.

Nun können die bayerischen Athleten getrost den kommenden Herausforderungen und nationalen Meisterschaften entgegenblicken, schließlich werden Mitte August für die älteren Semester die Medaillen und Plätze in Kienbaum und für die jüngeren Jahrgänge in Filderstadt vergeben.