Der beste europäische U 18-Sprinter kommt aus Bad Endorf: Nick Kocevar kam im 100-Meter-Finale der WM in Nairobi auf den fünften Rang.

Auf einer Seeenlandschaft stürmte Kocevar (rechts) im Endlauf dem Ziel entegegen.

Bayerischer U 18-Rekord: Darüber freuten sich der 17-Jährige . . .

. . . und Papa Mitja (rechts) nach dem Halbfinale sehr. Foto: Mitja Kocevar, DLV

12.07.2017 21:20 // Von: Reinhard Köchl

U 18-WM Nairobi: Nick Kocevar wird im 100-Meter-Finale sensationell Fünfter

Der Sprint-Hammer aus dem Oberland: Im 100-Meter-Finale bei der U 18-WM in Nairobi Kenia hat Nick Kocevar (TSV Bad Endorf) am Mittwochabend für einen Paukenschlag gesorgt. Im strömenden Regen belegte der 17-Jährige als bester Europäer Platz fünf in 10,83 Sekunden. Im Zwischenlauf hatte Kocevar bei besseren Bedingungen mit 10,57 Sekunden sogar einen neuen bayerischen U 18-Rekord aufgestellt.

"Wir haben alles richtig geplant, das Training gut dosiert, so dass Nick bei der WM voll auftrumpfen konnte." Vater und Trainer Mitja Kocevar war nach dem Coup seines Sprösslings in der kenianischen Hauptstadt ganz aus dem Häuschen. "Ich bin Fünfter", jubelte der Sohnemann dann auch nach dem Finale. Dabei hatte er wie alle mit extrem widrigen Bedingungen zu kämpfen. Die Bahn war nass und rutschig. "Es war eine Drei-Millimeter-Schicht Regen auf dem Belag", berichtete der Oberbayer. "Man hat gesehen, dass alle zwei Zehntel langsamer waren." Für ihn wurden immerhin noch 10,83 Sekunden gestoppt. Ein sehr starker fünfter Rang für den 17-Jährigen, der sich vom Vorlauf bei Gegenwind (10,68 Sekunden) über das Halbfinale bis auf 10,57 Sekunden gesteigert hatte. Angereist war er mit 10,73 Sekunden. Bei der U18-WM in Cali (Kolumbien) war Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) zuletzt Sechster geworden.

Die Halbfinalzeit von 10,57 Sekunden bedeutete obendrein auch noch eine Verbesserung des bayerischen Rekordes, den seit 1994 Marc Schmidtchen (TSV Gräfelfing) mit 10,62 Sekunden gehalten hatte. Das sei sein erklärtes Ziel gewesen, sagt Kocevar. Besonders freute sich der 17-Jährige aber, die Bestzeit von Vater Mitja (10,71 Sekunden) bereits im Vorlauf unterboten zu haben. Beim Halbfinal-Einlauf ins Stadion habe er sich wie ein Fußball-Profi gefühlt – Licht-Effekte am Eingangs-Tunnel und Stimmung machende kenianische Fans.

"Es war ein hartes, wirklich hartes Arbeit", rekapitulierte ein glücklicher Papa "Aber Nick hat sich das 100-Meter-Finale bei der U 18-WM und diese Platzierung wirklich verdient!"