Sprinter auf Abwegen: Gerhard Zorn schaffte bei seinem ersten Zehnkampf gleich eine neue bayerische Bestleistung in der M 60. Dabei gab er sowohl beim Kugelstoßen . . .

. . . wie beim 110-Meter-Hürdenlauf . . .

. . . beim Speerwerfen . . .

. . . und beim abschließenden 1500-Meter-Lauf eine gute Figur ab. Alle Fotos: Werner Meschede

30.09.2017 10:10 // Von: BLV

Öfter mal was Neues: Sprinter Gerhard Zorn mit neuer bayerischer Bestleistung im Senioren-Zehnkampf

Eigentlich kennen ihn vor allem die Leichtathleten als pfeilschnellen Sprinter, der eine Unzahl von deutschen und internationalen Medaillen in den Seniorenklassen gewonnen hat. Doch beim Jedermann-Zehnkampf in Herzogenaurach ging Gerhard Zorn TSV Vaterstetten) "fremd" - und das mit einem unerwarteten Erfolg. Bei seinem ersten Zehnkampf überhaupt schafft er mit 7043 Punkten eine bayerische Bestleistung in der Altersklasse M 60.

Nach einer langwierigen Muskelverletzung, die er sich bei den diesjährigen Deutschen Seniorenmesterschaften in Zittau zugezogen hatte, musste Gerhard Zorn die Wettkämpfe bei den folgenden Senioren-Europameisterschaften weitgehend von der Tribüne aus verfolgen. Auch in den Wochen danach hielt er sich noch zurück, nur um jetzt am Ende der Freiluft-Saison nochmal alles rauszulassen, was sich übers Jahr aifgestaut hatte. Beim ersten Zehnkampf seines Lebens erzielte er mit 7043 Punkten eine auch für ihn selbst überraschende  Leistung und verbesserte die bisher geltende Bestleistung von Kurt Eimer (1.FC Schweinfurt) aus dem Jahr 2003 um knapp 1000 Punkte.

Dabei war nicht nur der Zehnkampf für ihn eine Premiere. Dasselbe galt auch für den Stabhochsprung und den Hürdenlauf, die für ihn absolutes Neuland darstellten und die er erst wenige Wochen vor dem Wettkampf zu trainieren begonnen hatte. Leistungsmäßig waren die 100 Meter mit 12,50 Sekunden (deutsche Jahresbestzeit gemeinsam mit Rudolf König; Saalfelder LV) und die 400 Meter mit 56,49 Sekunden (1005 Punkte und 0,02 Sekunden hinter der Jahresweltbestzeit des Briten Steve Peters) die Highlights. Aber auch in den Wurfdisziplinen konnte er mit 33,50 Meter im Diskus und 36,76 Meter im Speerwurf wertvolle Punkte sammeln.

Schwächer schnitt Zorn beim Kugelstoßen (9,27 Meter) ab. Seine 4,96 Meter beim Weitsprung und die 1,46 Meter beim Hochsprung waren ordentlich. Bei den oben bereits genannten erstmals ausgeübten Disziplinen (Stabhoch 2,10 Meter und 100 Meter Hürden 18,38 Sekunden)  ließ er naturgemäß viele Punkte liegen. Die abschließenden 1500 Meter absolvierte er in für ihn erwartbaren 5:38,60 Minuten.

Sein Fazit nach Abschluss des Wettkampfs: „Einfach fantastisch, was die TS Herzogenaurach da jedes Jahr auf die Beine stellt“. Das ruhige Herbstwetter und der Stadionsprecher und frühere Zehnkämpfer Jens Schulze trugen das ihre zum Gelingen des 19. Jedermann-Zehnkampfs in Herzogenaurach bei.