Aller Ehren wert ist der zweite Gesamtrang, den das Team Bayern beim Arge-Alp-Cup in Brixen erreichte / Andreas Kölbl / Georg Harpf / Benedikt von Hardenberg / Amelie Fräger / Delegationsleiter Peter Kapustin (Mitte), selbst ehemaliger Diskuswerfer und Kugelstoßer, freute sich über den bayerischen Doppelsieg im Kugelstoßen mit Dominik Idzan (links) und Georg Harpf (rechts). Fotos: Peter Kapustin

30.09.2023 10:42 // Von: Peter Kapustin

Arge-Alp-Cup Brixen: Bayern erkämpfen sich den zweiten Gesamtrang

Während sich Ende September in München alles um die Wiesn dreht, dreht sich zur selben Zeit beim Bayerischen Leichtathletik-Verband (BLV) alles um Vergleichskämpfe. Die "Großen" dürfen dabei regelmäßig beim Arge Alp-Länderkampf ran, der in diesem Jahr unter der Delegationsleitung von BLV-Geschäftsführer Peter Kapustin nach Brixen in Südtirol führte. Dass einer abermaliger Sieg voin "Team Bayern" nach zehnjährigen Erfolgswelle ein schweres Unterfangen werden würde, wusste eigentlich jeder, zumal zahlreiche Athletinnen und Athleten gerade aus den verdienten Sommerferien gekommen waren. Der zweite Rang im Gesamtklassement musste man unter diesen Vorzeichen als absolut positiv werten, und auch die Sportlerinnen und Sportler freuten sich über ihren Platz auf dem Stockerl.

Nach einer mehrjährigen Pause startete neben acht verschiedenen Ländern und Regionen auch wieder die erfahrungsgemäß starke Lombardei. Mit insgesamt neun Teams war der diesjährige Arge Alp-Cup so stark besetzt wie schon lange nicht mehr, von den etablierten Teilnehmern fehlte eigentlich nur Graubünden. Die bayerische Delegation präsentierte sich trotz aller Widrigkeiten äußerst diszipliniert und professionell. Peter Kapustin schwor Sportlerinnen und Sportler darauf ein, das Beste zu geben, aber nichts zu riskieren. Die Verletzungsgefahr zu diesem Zeitpunkt sei erfahrungsgemäß nicht zu unterschätzen.

 

Die Organisation bei den leichtathletikversierten Freunden aus Brixen war erwartungsgemäß gut, die Stimmung jedoch leider zwecks mangelnder Musikuntermalung ausbaufähig. Trotzdem hieß es dann gleich zu Beginn zwei Mal neun Punkte für Bayern, dank Andreas Kölbl (TSV Penzberg) über die 400 Meter Hürden (54,15 Sekunden) und Georg Harpf (LG Stadtwerke München) im Kugelstoßen (16,54 Meter). Leider hielt diese kurze Welle nicht lange an und schon bald zeigte die Lombardei ihre Stärken. Zwar konnten zahlreiche bayerische Athleten auf Rang zwei liegend acht Punkte holen, wie zum Beispiel Benedikt von Hardenberg (LG Telis Finanz Regensburg) im Dreisprung mit 14,52 Meter oder Amelie Fräger (LAC Quelle Fürth) über 400 Meter in 57,23 Sekunden. Doch meist ging Platz eins an die Lombardei.

 

Da das Wettkampfsystem des Veranstalters keine Live-Gesamtergebnisse lieferte, mussten sich die Betreuer und Athleten auf ihr Bauchgefühl verlassen und dies war zunehmend eher gedämpft. Auch am Ende des ersten Wettkampftages stand nicht fest, ob Bayern nun in Führung lag oder nicht. Das dumpfe Gefühl wurde dann am Sonntagmorgen bestätigt. Mit gleich 17 Punkten Rückstand auf die Lombardei und gerade einmal vier Punkten Vorsprung auf Trentino hieß es dann, sich nicht entmutigen zu lassen und zumindest Platz zwei zu verteidigen.

 

Das Bild vom ersten Tag wiederholte sich im Grunde am zweiten. Zahlreiche gute bis sehr gute Leistungen, wie etwa Jakob Eberlers (LG Landkreis Roth) Speerwurf mit 72,69 Meter oder Hanna Bruckmayer (LG Telis Finanz Regensburg) 3000-Meter-Sieg in 9:40.79 Minuten festigen den zweiten Platz.  Ein schwerer Sturz über die Hürden von Katharina Winkler (LG Erlangen) schreckte die Bayern vorübergehend auf. Nachdem ein sofort herbeigerufener Arzt vorerst Entwarnung gab, konnte die verdiente Sportlerin dann wieder die Heimreise im Bus antreten.

 

Am Ende konnte die Lombardei ihren Vorsprung auf 43 Punkte ausbauen und gewann deutlich den diesjährigen Arge-Alp-Länderkampf mit 263 Punkten. Spannend wurde es dann bei der Siegerehrung für die weiteren Plätze. Mit nur einem Punkt Vorsprung vor Trentino (219) sicherte sich Bayern den zweiten Platz mit 220 Punkten. Auf Platz vier – gar nicht so weit weg vom Podest - landete mit 201 Punkten das Team aus Südtirol.

 

Am Ende lieferte die bayerische Mannschaft eine durchwegs solide und gute Leistung ab. Gegen das Team aus Italien war dieses Mal kein Kraut gewachsen. Für die letztlich doch schwerer verletzte Katharina Winkler wünschen wir auf diesem Wege eine gute und schnelle Genesung !

 

Der nächste Arge Alp-Cuo wird für Bayern übrigens ein Heimspiel. Aktuell ist eine Ausrichtung in Schwaben geplant - möglicherweise mit einem Wiesn-Besuch im benachbarten München.