Jan Schindzielorz. Foto: Theo Kiefner

17.12.2023 16:32 // Von: BLV

Sechs Bayern bewerben sich bei der Wahl zum "Leichtathleten des Jahres" 2023

Bei der alljährlichen Wahl zum "Leichtathleten des Jahres" 2023 stehen auch wieder einige Athletinnen und Athleten aus Bayern zur Wahl. Der Bayerische Leichtathletik-Verband empfiehlt deshalb, Domenika Mayer, Filimon Abraham (beide LG Telis Finanz Regensburg), Tobias Potye (LG Stadtwerke München), Ella Obeta (LG Eckental) und bei den Senioren Norbert Demmel (TSV Unterhaching) undJan Schindzielorz (LG Forchheim) jeweils eine Stimme zu geben. Hier die ausgewählten bayerischen Vertreter im Portrait.

Frauen:

 

Domenika Mayer | LG Telis Finanz Regensburg | Marathon

 

Domenika Mayer überzeugte in diesem Jahr sowohl auf der Bahn als auch im Straßenlauf. Auf den Sieg bei den Deutschen 10 000-Meter-Meisterschaften in Mittweida folgte Bronze über 10 000 Meter beim Europacup in Pacé (Frankreich). Gemeinsam mit Alina Reh (SCC Berlin) und Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) errang sie zudem die Goldmedaille in der Mannschaftswertung. Im September schlug dann auf der Marathondistanz ihre große Stunde: In Berlin verbesserte sich die Regensburgerin auf 2:23:47 Stunden. In Deutschland war einzig Irina Mikitenko bei ihrem deutschen Rekord, den sie 15 Jahre zuvor ebenfalls in Berlin gelaufen war, schneller unterwegs.

 

Männer:

 

Filimon Abraham | LG Telis Finanz Regensburg | Berg- & Traillauf/Marathon

 

Am Berg und über 10 000 Meter hat der Langstreckenläufer bereits seine Klasse gezeigt – und jetzt auch auf der Marathonstrecke! Filimon Abraham beendete nämlich im März im dritten Anlauf in Barcelona seinen ersten Marathon mit einer phänomenalen Zeit: Mit 2:08:22 Stunden hievte er sich gleich auf Rang drei der ewigen deutschen Bestenliste. Auf dieser Distanz scheint er nun durchzustarten. Im Juni gewann er bei der Berg- und Trail-WM in Innsbruck (Österreich) Bronze, die einzige internationale Medaille eines deutschen Läufers.

 

Tobias Potye | LG Stadtwerke München | Hochsprung

 

Hallen-EM-Vierter und WM-Fünfter: Die Jahresbilanz von Tobias Potye kann sich sehen lassen. Den besten Wettkampf seiner Karriere bestritt der Münchener im Juli im polnischen Chorzów, wo er seine Bestmarke um vier Zentimeter auf 2,34 Meter steigerte und in einem Weltklasse-Feld Dritter wurde. Auf Augenhöhe mit der Weltspitze befand er sich auch bei der WM in Budapest. In seinem zweitbesten Wettkampf kosteten ihn mit übersprungenen 2,33 Metern nur die Fehlversuche eine Medaille. Und auch sein sechster Platz in der Weltjahresbestenliste zeigt, dass Tobias Potye den Sprung in die Weltspitze nun endgültig geschafft hat.

 

Weibliche Jugend:

 

Ella Obeta | LG Eckental | Hochsprung

 

Hellwach sein und topfit, wenn es drauf ankommt: Das macht eine Top-Athletin aus. Und genau das gelang Ella Obeta beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF)! Mit einer Bestleistung von 1,79 Meter nach Maribor (Slowenien) gereist, steigerte sich die 17-Jährige im Hochsprung-Finale erst auf 1,80 und dann auch noch auf 1,83 Meter. Damit war der größte Erfolg des deutschen Teams bei den U 18-Meisterschaften perfekt: Ella Obeta holte sich die einzige deutsche Goldmedaille.

 

Masters:

 

Norbert Demmel | M 60 | TSV Unterhaching

 

Schon in seiner Zeit als Aktiver hatte Zehnkämpfer und 8152-Punkte-Mann Norbert Demmel seine größten Stärken allen voran in den Wurfdisziplinen – mit einem besonderen Faible für den Diskuswurf. Von den Europameisterschaften in Pescara kommt der 60-Jährige mit zwei Goldmedaillen nach Hause, im Wurf-Fünfkampf (4526 Punkte) und im Diskuswurf (55,50 Meter), gleichermaßen unangefochten. Und was für eine herausragende Frühform: 4726 Punkte - Weltrekord, aufgestellt im Mai bei einem Einladungswettkampf im österreichischen Linz.

 

Jan Schindzielorz | M 45 | LG Forchheim

 

Wenige Tage nach seinem 45. Geburtstag macht 110-Meter-Hürdensprinter Jan Schindzielorz sich sein eigenes Geschenk der besonderen Art bei den nationalen Titelkämpfen in Mönchengladbach: 14,26 Sekunden. Weltrekord! 16 Hundertstelsekunden schneller als die vom Südafrikaner Shaun Bownes gehaltene Bestmarke aus dem Jahr 2016. Inzwischen als angesehener BLV-Landestrainer Hürdensprint vornehmlich in Bayern unterwegs, startete Jan Schindzielorz zuletzt in 2019 bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven, kurz vor seinem 41. Geburtstag. Bemerkenswert im Sprintbereich.

 

Hier geht es zur Abstimmung:

 

https://www.leichtathletik.de/wir-im-dlv/hall-of-fame/leichtathleten-des-jahres/abstimmung-2023