Ideale Kulisse: Der SC Kemmern erwies sich einmal als mustergültiger Ausrichter der Bayerischen Crosslaufmeisterschaften / Erfolgreichster Teilnehmer: Adane Wuletaw / Die beste Frau: Brendah Kebeya / Siegerin auf der Mittelstrecke: Theresa Ortenreiter / Elias Kolar / Jule und Emma Lindner / Simon Nüß / Antonia Kräußlich, Smilla Bauer / Reinmund Hobmaier / Brigitte Rupp. Alle Fotos: Theo Kiefner

28.01.2024 15:34 // Von: Dieter Claus

BM Crosslauf Kemmern: Januar-Cross mit Favoritensiegen

Mit der maximalen Ausbeute von vier Goldmedaillen dominierte Adane Wuletaw (LG Telis Finanz Regensburg) die Bayerischen Crosslaufmeisterschaften, die in diesem Jahr wieder in Kemmern über die Bühne gingen. Im Vergleich der Mannschaftssiege wird deutlich, dass Vereine aus ganz Bayern in Kemmern vertreten waren. Vier Mal Gold im Team ging an die LG Telis Finanz Regensburg und jeweils zwei an die LG Bamberg sowie die LG Allgäu.

Erneut wurde an diesem Januarsonntag deutlich, dass der Bayerische Leichtathletik-Verband (BLV) mit dem gastgebenden SC Kemmern und seinem Rennleiter Klaus Geuß einen Veranstalter gewählt hat, der mit rund 80 Helferinnen und Helfern alles bis ins Kleinste organisiert hatte. Wenn es kein Zufall gewesen wäre, hätte man fast die idealen Wetterbedingungen ebenfalls dem Team mit grünen Jacken zurechnen müssen.

 

Dem Mittel- und Langstreckenlauf der Männer nahm Adane Wuletaw Belete (LG Telis Finanz Regensburg) die Spannung, zumal auf der Mittelstrecke Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch) krankheitsbedingt nicht antrat. So ging der Äthiopier problemlos in Führung, baute sie aus und erreichte unangefochten das Ziel. Hinter ihm lief auf der Langstrecke sein Teamkollege Maximilian Zeus auf den zweiten Platz. Wie Wuletaw Belete startete auch Tobias Ritter (LG Telis Finanz Regensburg) zwei Mal. Der 23-jährige Student aus Deisenhausen bei Krumbach holte in der Mannschaftswertung zwei Goldmedaillen, obwohl der Cross nicht seine Lieblingsdisziplin ist. „Der hart gebliebene Untergrund auf der Strecke hat es mir leichter gemacht“, bewertet Ritter seine Leistungen in Kemmern.

 

Wie schon bei den bayerischen Crosslaufmeisterschaften 2019 dominierte auch fünf Jahre später Brendah Kebeya (LG Bamberg) auf der Langstrecke, zumal Adessalem Alemu Sleshi (LG Telis Finanz Regensburg) nicht antrat. So siegte die in Forchheim heimisch gewordene Kenianerin mit 32 Sekunden Vorsprung über die 8,7 Kilometer lange Strecke. Die Vizemeisterin heißt Lena Ritzel (LG Allgäu), kommt aus Hessen und ist neu in der bayerischen Läuferinnenszene. Kemmern brachte ihr neben der Silbermedaille auch noch Gold in der Teamwertung mit Carola Dorries und Natalie Rauh.

 

Im Rahmenprogramm mit unter anderem einem offenen Lauf der Hobbyläufer über 5 Kilometer siegte Ingelena Schömburg-Heuck (LG Bamberg). Sie lief im Vorjahr über 10 Kilometer 37:51 Minuten und wäre im Wettbewerb der W35 eine Bereicherung gewesen. Dort ergab sich recht schnell ein Duell zwischen Simone Dehling (LG Telis Finanz Regensburg) der Wertung W35 und Dianna Kurrer (MTV 1881 Ingolstadt), der amtierenden Deutsche Seniorenmeisterin der Altersklasse W40 über 800 und 1 500 Meter. Drei Runden lang lagen die beiden eng beieinander, in der letzten Runde konnte sich dann die Regensburgerin absetzen. Beide Läuferinnen wurden Bayerische Crosslaufmeisterin in ihrer jeweiligen Altersklasse. In der vorderen Hälfte des Feldes hielt sich stets auch Susanne Rossmanith (LG Allgäu) auf. Ihre schärfste Konkurrentin in der W50, Mareike Ressing (TSV Penzberg), und zu gleich Titelverteidigerin ging noch mit rund 40 Meter Rückstand auf die Allgäuerin in die letzte Runde. Doch die passionierte Bahnläuferin konnte den Vorsprung letztlich nicht mehr einholen, zumal Rossmanith an einer Wende die Position die Konkurrentin einsehen konnte und dann alle Kraft für den Sieg mobilisieren konnte. Gleich zwei Hoffnungen erfüllten sich im Lauf der Seniorinnen für den Veranstalter: Mit Elina Gradl ging der Titel in der W45 an den SC Kemmern und mit Elvira Flurschütz und Manuela Glöckner holten sich die Läuferinnen mit dem grünen Trikot Gold in der Teamwertung.

 

Er läuft immer gerne schnell ein Rennen an: Jean-Jacques Faurie (MTV 1881 Ingolstadt). So auch in Kemmern beim Lauf 2 „M50 bis M80“, hier gleich zwei Runden lang mit ca. 20 Meter Vorsprung. Doch dann konnte einige Konkurrenten aufschließen. Unter anderem Marco Sahm (LG Bamberg) und Neuling Timo Scholz (LG Allgäu). Mit zehn Sekunden Vorsprung spurtete schließlich der Titelverteidiger der M50 Sahm vor Scholz ins Ziel. „Ich freue mich unheimlich, ich bin sprachlos, da ich gar nicht so viel trainieren konnte“, resümierte der Professor für Volkswirtschaftslehre nach dem Lauf. Und wie ging es letztlich Jean-Jacques Faurie? Er gewann als insgesamt Drittplatzierter immerhin die M55. Und wie verlief das Duell um den Mannschaftssieg zwischen der LG Allgäu und der LG Bamberg aus? Diese Frage beschäftige natürlich im Zielbereich intensiv Thomas Langer von der LG Allgäu und Roland Wild im Trikot der LG Bamberg. Dessen Überholmanöver auf den letzten Metern gegen Harald Stecker (LG Allgäu) führte schließlich auch zum Sieg des Bamberger Trios Marco Sahm/Tobias Teuscher/Roland Wild mit nur einem Punkt Vorsprung vor den Allgäuern Timo Scholz/Christian Scholz/Thomas Langer.

 

Die Konkurrenz in der M60 war schon in der ersten Runde entschieden, als Reinmund Hobmaier (LG Chiemsee) bereits nach einer Runde an sechster Stelle im Gesamtfeld lag. Diese Position konnte der Seriensieger bis zum Schluss halten, was die x-te Bayerische Meisterschaft bedeutete. Helmut Strobl (LG Allgäu) tauchte vor zwei Jahren nach einer längeren Pause wieder bei Wettkämpfen auf. Und der Oberstudienrat kann sich für den Sieg in der M65 in Kemmern die Note 1 geben. Mit ihm bestiegen seine Vereinskollegen Hans Bouricha-Hörmann und Georg Fischer das Siegerpodest, und dies auch nochmals in der Teamwertung „M60 und älter“. In der M70 kam wie schon so oft ein Läufer der SVG Ruhstorf/Rott als Sieger in Ziel. Dieses Mal war es aber AK-Neuling Ludwig Lang vor Hugo Mann (TSV Penzberg). Der Seriensieger der vergangenen Jahre Viktor Daudrich (SVG Ruhstorf/Rott) nahm es locker: „Was soll’s, die jungen Burschen sind immerhin vier Jahre jünger als ich.“  Eine ausgezeichnete Leistung zeigte in Kemmern der älteste Teilnehmer. Der 83-jährige Norbert Gündling (LG Lkr Aschaffenburg) benötigte für die fünf Kilometer lange Strecke nur 34:46 Minuten.

 

Im Lauf 3 ging mit Michael Eder (PTSV Rosenheim) der Deutsche Crosslaufmeister der M35 des Jahres 2023 an den Start. Eingangs der letzten Runde lag er rund vier Meter vor Oliver Tzsoppe (LG Erlangen), der allerdings an den kleinen Anstiegen wieder anschließen konnte. Doch Eder hielt dagegen und ging dann mit neun Sekunden Vorsprung ins Ziel.  Eder berichtete nach dem Lauf: “Ja, es war schon mein Ziel hier zu gewinnen, ich habe mich hierfür vorbereitet.“ Der Drittplatzierte des Laufes wurde zugleich Sieger in der M40: Andreas Hecht (DJK Weiden) ging optimistisch in das Rennen, und vielleicht war es diese Einstellung, so dass er Marco Benz (Skivereinigung Amberg) deutlich auf den zweiten Platz in der AK verweisen konnte.  

 

Erstmals bei Bayerischen Crosslaufmeisterschaften ergaben sich bei den Aktiven für die Frauen zwei Chancen. Sie konnten auf der Langstrecke mit den Männern oder/und auf der Mittelstrecke mit der WU23 starten. Die Siegerin auf der Mittelstrecke heißt Theresa Ortenreiter (LG Stadtwerke München). Nur ein Tag vor den Meisterschaften in Kemmern lief die 30-Jährige bei den Munich Indoors über 3 000 Meter als Zweitplatzierte eine Zeit von 4:35:49 Minuten. Zweimal Gold holte sich Anna Drechsler (LG Passau); einmal in der Wertung WU23, dann in der Mannschaftswertung der Frauen mit Eva Schultz und Martha Weber. Lediglich einen Punkt dahinter landete das Trio Lisa Schuster, Sophia Franz, Anna Schmidt von der LAC Quelle Fürth. Der Titel in der WU23 ging mit Magdalena Mayerhofer, Meike Kalus und Franka Nebl an die LG Telis Finanz Regensburg.

 

Bei den 14-jährigen Mädchen deklassierte Elena Guggemoos (LAG Garmisch-Partenkirchen) ihre Altersgenossinnen mit 50 Sekunden Vorsprung. Äußerst knapp ging es dagegen bei den 15-Jährigen zu Ende. Mit einer Sekunde Vorsprung gewann hier Smilla Bauer (TSV Bad Rodach) vor Anita Biersch (TSV Brannenburg). Von zwei Leistungszentren der bayerischen Leichtathletik stammen die Sieger der M14 und M15: Mats Wellensiek (LAC Quelle Fürth) und Simon Nüß (LG Stadtwerke München).

 

Im Lauf der weiblichen und männlichen Jugend bewahrheitete sich weitgehend die Prognose des Landestrainers Jörg Stäcker. Bei den Mädchen lieferten sich die Zwillinge Jule und Emma Lindner (beide LG Bamberg) ein Duell. „Ich habe mich in der letzten Runde von meiner Schwester gelöst, weil ich wusste, dass sie im Endspurt stark ist“, berichtete die Siegerin in der U20 Jule Lindner sichtlich erschöpft im Zielraum. Während dessen lief beim Kampf um den 3. Platz ein wahrhafter Krimi ab. Auf den letzten Metern spurtete Antonia Kräußlich (TSV Rodenbach) an Änne Rothe (LAC Passau) vorbei und siegte damit in der U18. Vizemeisterin wurde hier Lena Rossmanith (TSV Marktoberdorf). Beim männlichen Nachwuchs trafen Elias Kolar (TSG 08 Roth) und Lewin Saveur (LG Stadtwerke München) aufeinander. Bei der Cross-DM In Perl des letzten Jahres verwies Lewin Saveur den ein Jahre älteren Elias Kolar auf den vierten Platz. In Kemmern drehte Elias den Spieß um und ließ Lewin sechs Sekunden hinter sich. Die Titel in der U18 und U20 gingen dann freilich an Levin und Elias. Beide Nachwuchsläufer starten gerne bei Bayerischen Meisterschaften: „Bei den ‚Bayerischen‘ trifft man viel mehr Freunde und alte Bekannte als dies bei den ‚Deutschen‘ möglich ist“, teilten beide Läufer mit.

 

Dem Mittel- und Langstreckenlauf der Männer nahm Adane Wuletaw Belete (LG Telis Finanz Regensburg) die Spannung, zumal auf der Mittelstrecke Niklas Buchholz krankheitsbedingt nicht antrat. So ging der Äthiopier unangefochten in Führung, baute sie aus und erreichte unangefochten das Ziel. Hinter ihm lief auf der Langstrecke sein Teamkollege Maximilian Zeus auf den zweiten Platz. Wie Wuletaw Belete startete auch Tobias Ritter (LG Telis Finanz Regensburg) zweimal. Der 23-jährige Student aus Deisenhausen bei Krumbach holte über die Mannschaftswertung zwei Goldmedaillen, obwohl der Cross nicht seine Lieblingsdisziplin ist. „Der hart gebliebene Untergrund auf der Strecke hat es mir leichter gemacht“, bewertet Ritter seine Leistungen in Kemmern.

 

Wie schon bei den bayerischen „Cross“ 2019 dominierte auch fünf Jahre später Brendah Kebeya (LG Bamberg) auf der Langstrecke, zumal Adessalem Alemu Sleshi (LG Telis Finanz Regensburg) nicht antrat. So siegte die in Forchheim heimisch gewordene Kenianerin mit 32 Sekunden Vorsprung über die 8,7 Kilometer lange Strecke. Die Vizemeisterin heißt Lena Ritzel (LG Allgäu), kommt aus Hessen und ist neu in der bayerischen Läuferinnenszene. Kemmern brachte ihr neben der Silbermedaille auch noch Gold in der Teamwertung mit Carola Dorries und Natalie Rauh.

 

Bayerische Crosslaufmeisterschaften schon Ende Januar? Die ehemals vorbereitenden Bezirksmeisterschaften sind damit kaum noch möglich. Lässt sich der Crosslauf mit der Hallensaison vereinbaren? In Kemmern fehlten einige Spitzenläufer/-innen bzw. Leichtathletikvereine aus dem Freistaat.

 

Nachfolgend weitere Meistertitel: W60 – Brigitte Rupp (TSG 08 Roth), W65 – Roswitha Gremmelmaier (TV 1848 Coburg), W70 – Edeltraud Ackermann (LG Lkr Aschaffenburg), W75 – Elisabeth Addala (DJK SC Vorra), M45 – Stefan Lang (TG Viktoria Augsburg), M75 – Hubert Appl (TSV Brendlorenzen), M80 – Kaspar Stappenbacher (DJK SC Vorra), MJU23 – Jan Pluta (SSV Forchheim), Mannschaft Mittelstrecke Männer – LG Telis Finanz Regensburg, Mannschaft MU23 – LAC Passau, Mannschaft MJU16 – LAC Quelle Fürth, Mannschaft WJU16 – TSV Bad Rodenbach, Mannschaft M35 – M45 SC Ostheim/Rhön, Mannschaft W50 und älter: SG Neunkirchen, Mannschaft WJU18/WJU20 – LG Bamberg, Mannschaft MJU18/MJU20 – LG Telis Finanz Regensburg.

 

Im Rahmenprogrammmit unter anderem einem offenen Lauf der Hobbyläufer über fünf Kilometer siegte Ingelena Schömburg-Heuck (LG Bamberg). Sie lief im Vorjahr über zehn Kilometer 37:51 Minuten und wäre im Wettbewerb der W 35 eine Bereicherung gewesen. Dort ergab sich recht schnell ein Duell zwischen Simone Dehling (LG Telis Finanz Regensburg) und Dianna Kurrer (MTV 1881 Ingolstadt), der amtierenden Deutschen Seniorenmeisterin der Altersklasse W 40 über 800 und 1500 Meter. Drei Runden lang lagen die beiden eng beieinander, in der letzten konnte sich dann die Regensburgerin absetzen. Beide Läuferinnen wurden Bayerische Crosslaufmeisterin in ihrer jeweiligen Altersklasse.

 

In der vorderen Hälfte des Feldes hielt sich stets auch Susanne Rossmanith (LG Allgäu) auf. Ihre schärfste Konkurrentin in der W 50, Mareike Ressing (TSV Penzberg), und zu gleich Titelverteidigerin, ging noch mit rund 40 Meter Rückstand auf die Allgäuerin in die letzte Runde. Doch die passionierte Bahnläuferin konnte den Vorsprung letztlich nicht mehr einholen, zumal Rossmanith an einer Wende die Position die Konkurrentin einsehen konnte und dann alle Kraft für den Sieg mobilisiette. Gleich zwei Hoffnungen erfüllten sich im Lauf der Seniorinnen für den Veranstalter: Mit Elina Gradl ging der Titel in der W 45 an den SC Kemmern und mit Elvira Flurschütz und Manuela Glöckner holten sich die Läuferinnen mit dem grünen Trikot auch Gold in der Teamwertung.

 

Er läuft immer gerne schnell ein Rennen an: Jean-Jacques Faurie (MTV 1881 Ingolstadt). So auch in Kemmern beim Lauf „M 50 bis M 80“, hier gleich zwei Runden lang mit zirka 20 Metern Vorsprung. Doch dann konnte einige Konkurrenten aufschließen, unter anderem Marco Sahm (LG Bamberg) und Neuling Timo Scholz (LG Allgäu). Mit zehn Sekunden Vorsprung spurtete schließlich der Titelverteidiger der M 50, Sahm, vor Scholz ins Ziel. „Ich freue mich unheimlich, ich bin sprachlos, da ich gar nicht so viel trainieren konnte“, resümierte der Professor für Volkswirtschaftslehre nach dem Lauf. Und wie ging es letztlich Jean-Jacques Faurie? Er gewann als insgesamt Drittplatzierter immerhin die M 55.

 

Und wie verlief das Duell um den Mannschaftssieg zwischen der LG Allgäu und der LG Bamberg? Diese Frage beschäftige natürlich im Zielbereich intensiv Thomas Langer von der LG Allgäu und Roland Wild im Trikot der LG Bamberg. Dessen Überholmanöver auf den letzten Metern gegen Harald Stecker (LG Allgäu) führte schließlich auch zum Sieg des Bamberger Trios Marco Sahm/Tobias Teuscher/Roland Wild mit nur einem Punkt Vorsprung vor den Allgäuern Timo Scholz/Christian Scholz/Thomas Langer.

 

Die Konkurrenz in der M 60 war schon in der ersten Runde entschieden, als Reinmund Hobmaier (LG Chiemsee) bereits nach einer Runde an sechster Stelle im Gesamtfeld lag. Diese Position konnte der Seriensieger bis zum Schluss halten, was die x-te Bayerische Meisterschaft bedeutete. Helmut Strobl (LG Allgäu) tauchte vor zwei Jahren nach einer längeren Pause wieder bei Wettkämpfen auf. Und der Oberstudienrat kann sich für den Sieg in der M 65 in Kemmern die Note eins geben. Mit ihm bestiegen seine Vereinskollegen Hans Bouricha-Hörmann und Georg Fischer das Siegerpodest, und dies auch nochmals in der Teamwertung „M 60 und älter“. In der M 70 kam wie schon so oft ein Läufer der SVG Ruhstorf/Rott als Sieger in Ziel. Dieses Mal war es aber AK-Neuling Ludwig Lang vor Hugo Mann (TSV Penzberg). Der Seriensieger der vergangenen Jahre, Viktor Daudrich (SVG Ruhstorf/Rott), nahm es locker: „Was soll’s, die jungen Burschen sind immerhin vier Jahre jünger als ich.“  Eine ausgezeichnete Leistung zeigte in Kemmern der älteste Teilnehmer: Der 83-jährige Norbert Gündling (LG Landkreis Aschaffenburg) benötigte für die fünf Kilometer lange Strecke nur 34:46 Minuten.

 

Mit Michael Eder (PTSV Rosenheim) ging der Deutsche Crosslaufmeister der M 35 des Jahres 2023 an den Start. Eingangs der letzten Runde lag er rund vier Meter vor Oliver Tzsoppe (LG Erlangen), der allerdings an den kleinen Anstiegen wieder anschließen konnte. Doch Eder hielt dagegen und ging dann mit neun Sekunden Vorsprung ins Ziel.  Eder berichtete nach dem Lauf: “Ja, es war schon mein Ziel hier zu gewinnen, ich habe mich hierfür vorbereitet.“ Der Drittplatzierte des Laufes wurde zugleich Sieger in der M 40: Andreas Hecht (DJK Weiden) ging optimistisch in das Rennen, und vielleicht war es diese Einstellung, so dass er Marco Benz (Skivereinigung Amberg) deutlich auf den zweiten Platz in der AK verweisen konnte.  

 

Erstmals bei Bayerischen Crosslaufmeisterschaften ergaben sich bei den Aktiven für die Frauen zwei Chancen. Sie konnten auf der Langstrecke mit den Männern oder/und auf der Mittelstrecke mit der weiblichen U 23 starten. Die Siegerin auf der Mittelstrecke hieß Theresa Ortenreiter (LG Stadtwerke München). Nur ein Tag vor den Meisterschaften in Kemmern lief die 30-Jährige beim Munich Indoor über 1500 Meter als Zweitplatzierte eine Zeit von 4:35:49 Minuten. Zwei Mal Gold holte sich Anna Drechsler (LG Passau); einmal in der Wertung U 23, dann in der Mannschaftswertung der Frauen mit Eva Schultz und Martha Weber. Lediglich einen Punkt dahinter landete das Trio Lisa Schuster, Sophia Franz, Anna Schmidt (LAC Quelle Fürth). Der Titel in der weiblichen U 23 ging mit Magdalena Mayerhofer, Meike Kalus und Franka Nebl an die LG Telis Finanz Regensburg.

 

Bei den 14-jährigen Mädchen deklassierte Elena Guggemoos (LAG Garmisch-Partenkirchen) ihre Altersgenossinnen mit 50 Sekunden Vorsprung. Äußerst knapp ging es dagegen bei den 15-Jährigen zu Ende. Mit einer Sekunde Vorsprung gewann hier Smilla Bauer (TSV Bad Rodach) vor Anita Biersch (TSV Brannenburg). Von zwei Leistungszentren der bayerischen Leichtathletik stammen die Sieger der M 14 und M 15: Mats Wellensiek (LAC Quelle Fürth) und Simon Nüß (LG Stadtwerke München).

 

Im Lauf der weiblichen und männlichen Jugend bewahrheitete sich weitgehend die Prognose von BLV-Teamleiter Lauf Jörg Stäcker. Bei den Mädchen lieferten sich die Zwillinge Jule und Emma Lindner (beide LG Bamberg) ein Duell. „Ich habe mich in der letzten Runde von meiner Schwester gelöst, weil ich wusste, dass sie im Endspurt stark ist“, berichtete Jule, die Siegerin in der U 20, sichtlich erschöpft im Zielraum. Währenddessen lief beim Kampf um den dritten Platz ein wahrhafter Krimi ab. Auf den letzten Metern spurtete Antonia Kräußlich (TSV Rodenbach) an Änne Rothe (LAC Passau) vorbei und siegte damit in der U 18. Vizemeisterin wurde hier Lena Rossmanith (TSV Marktoberdorf). Beim männlichen Nachwuchs trafen Elias Kolar (TSG 08 Roth) und Lewin Saveur (LG Stadtwerke München) aufeinander. Bei der Cross-DM In Perl des letzten Jahres verwies Lewin Saveur den ein Jahre älteren Elias Kolar auf den vierten Platz. In Kemmern drehte Elias den Spieß um und ließ Lewin sechs Sekunden hinter sich. Die Titel in der U 18 und U 20 gingen dann schiedlich-friedlich an Levin und Elias. Beide Nachwuchsläufer starten gerne bei Bayerischen Meisterschaften: „Da trifft man viel mehr Freunde und alte Bekannte als dies bei den Deutschen möglich ist“, erklärte beide.

 

Bayerische Crosslaufmeisterschaften schon Ende Januar? Die ehemals vorbereitenden Bezirksmeisterschaften sind damit kaum mehr möglich. Lässt sich der Crosslauf mit der Hallensaison vereinbaren? In Kemmern fehlten einige Spitzenläuferinnen und -läufer beziehungsweise Leichtathletikvereine aus dem Freistaat.

 

Nachfolgend weitere Meistertitel: W 60 – Brigitte Rupp (TSG 08 Roth); W 65 – Roswitha Gremmelmaier (TV 1848 Coburg); W 70 – Edeltraud Ackermann (LG Landkreis Aschaffenburg); W 75 – Elisabeth Addala (DJK SC Vorra); M 45 – Stefan Lang (TG Viktoria Augsburg); M 75 – Hubert Appl (TSV Brendlorenzen); M 80 – Kaspar Stappenbacher (DJK SC Vorra); MJU 23 – Jan Pluta (SSV Forchheim); Mannschaft Mittelstrecke Männer – LG Telis Finanz Regensburg; Mannschaft MU23 – LAC Passau; Mannschaft MJU 16 – LAC Quelle Fürth; Mannschaft WJU 16 – TSV Bad Rodenbach; Mannschaft M 35 – M 45 SC Ostheim/Rhön; Mannschaft W 50 und älter: SG Neunkirchen; Mannschaft WJU 18/WJU 20 – LG Bamberg; Mannschaft MJU 18/MJU 20 – LG Telis Finanz Regensburg.