U 20-EM Rieti: Auch Trost, Hering und Potye schaffen den Sprung unter die Besten im Finale
Drei deutsche 800-Meter-Läuferinnen im Finale! Und das trotz äußerst ungünstiger Voraussetzungen. Zwei Stunden vor dem Halbfinale begann es in Rieti in Strömen zu gießen, das Einlaufen fiel deutlich verkürzt aus. Doch Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:05,01 Minuten), Katharina Trost (LG Festina Rupertiwinkel; 2:03,59 Minuten) und Christine Gess (TSG Balingen; 2:07,92 min) meisterten die Herausforderung souverän.
„Ich kann’s noch gar nicht fassen“, jubelte Christina Hering, für die der Einsatz in Rieti ihre erste internationale Meisterschaft ist. Nach dem starken Halbfinal-Auftritt liebäugelt sie nun sogar mit einer Medaille, denn mit Jessica Judd (Großbritannien) fehlt die stärkste Läuferin des Jahres. Die zweitschnellste Europäerin, die Isländerin Anita Hinriksdottir (2:02,61 Minuten), zog Katharina Trost zur neuen Bestleistung. „Auf der Gegengeraden haben sie geschrieen, dass hinter mir noch eine kommt“, berichtete sie. „Da habe ich noch mal alles gegeben.“ Vorbei kam keine Läuferin mehr.
Tobias Potye im Regen über 2,12 Meter
„Das war übelst schwierig“, sagte Disziplintrainer Jan-Gerrit Keil, der gerne drei deutsche Hochspringer im Finale gesehen hätte. Nicht zuletzt das Wetter machte da einen Strich durch die Rechnung. Beim Einspringen begann es wieder in Strömen zu gießen, sodass die 26 Athleten Unterschlupf in einem Raum mit zehn Plätzen suchen mussten. Tobias Potye startete mit einem Fehlversuch in die Qualifikation, dann schlug aber auch er sicher den Weg ins Finale ein und überquerte 2,12 Meter.
Im Halbfinale über 100 Meter der Weiblichen Jugend reichten deutlich schlechtere Zeiten zum Weiterkommen, denn die Bahn war vom Regen aufgeweicht und lange nicht so schnell wie noch in den Vorläufen. Das bekam auch Alexandra Burghardt zu spüren, die nach 12,07 Sekunden ins Ziel einlief. Damit war sie zwar schneller als ihre Teamkollegin Johanna Bechthold, aber in ihrem Halbfinale nur Sechste. Zum Weiterkommen über die Zeit fehlten drei Hundertstel.
Speerwerfer Markus Kosok (LG Donau-Ries) verließ den Innenraum mit hängendem Kopf. Schon die gesamte Saison plagt er sich mit Verletzungen herum, zuletzt kam auch noch eine Knorpelprellung am Sprunggelenk hinzu. Die Hoffnung war da, diese Probleme im Wettkampf auszublenden - aber es klappte nicht. "Da bringt man einfach keine Spannung zustande", erklärte er. Die Folge: Sein Speer flog nicht einmal über die 60-Meter-Marke.