Deutsche Halbmarathon-Meisterschaften in Freiburg: Bayern dominieren die nationale Konkurrenz
Schon ab Kilometer fünf konnte sich Manuel Stöckert von der Konkurrenz absetzen. Nach 1:05:02 Stunden kam der Polizeibeamte mit 45 Sekunden Vorsprung in Ziel. Der 26-jährige Bergläufer hatte nicht damit gerechnet, dass es am Ende auf eine deutsche Meisterschaft hinauslaufen würde. Er ließ aber schon in der Vergangenheit erkennen, dass er zu den schnellsten deutschen und bayerischen Langstreckenläufer gehört. Mit 17 Jahren wurde Manuel Stöckert bayerischer Berglaufmeister der Junioren, 2010 holte er sich in Müllheim den ersten deutschen Titel am Berg, und in Bobingen lief er im Vorjahr bei den Deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer fast bis zum Schluss in der Spitzengruppe.
Der deutsche Vizemeister über 21,1 Kilometer kommt aus der Regensburger Kaderschmiede. Julian Flügel verbesserte in Freiburg auch noch seine persönliche Bestleistung auf 1:05:48 Stunden. Im Verbund mit Valentin Unterholzner und Jonas Koller entstand dann für Julian Flügel sogar noch die Meisterschaft in der Teamwertung. "Es lief sensationell für mich", resümierte der Drittplazierte Tobias Gröbl (LG Zusam), der in den zurückliegenden Wochen mit Krankheiten zu kämpfen hatte. Wie Gröbl werden die bayerischen Spitzenläufer Anfang Mai in Aichach bei den Deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter zu erwarten sein.
Die Vorherrschaft der LG Telis Finanz Regensburg auf der Langstrecke wurde einmal mehr mit dem Mannschaftstitel in der Juniorenwertung für Valentin Unterholzner, Jonas Koller und Moritz Steininger deutlich. Ihre Vereinskollegin Steffi Volke rannte mit einer neuen Bestzeit von 1:16:03 Stunden als Gesamtsechste, Vizemeisterin in der W 35 und schnellste bayerische Läuferin ins Ziel. "Es war ein sehr schweres Rennen: viel Kopfsteinpflaster, Innenstadtgekurve, eine sehr unruhige Strecke. Aber viele Zuschauer und gute Stimmung", berichtete die 37-jährige Personaltrainerin. In der Teamwertung schrammte das Regensburger Trio Steffi Volke,Julia Galuschka und Mikki Heiß nur um 24 Sekunden an der Goldmedaille vorbei.
Für Freiburg hatten die besten Langstreckenläufer der Seniorenklassen gemeldet. Sehr stolz über seinen Titelgewinn in der M 35 dürfte Johann Hillebrand (LG Stadtwerke München) sein. Im Gesamtfeld belegte er den 16. Rang. Sein Vereinskolleg Klaus Mannweiler holte sich in der M 45 die Bronzemedaille. Optimal läuft es derzeit für Hans-Joachim Herrmann (LG Erlangen): Als Sieger in der M 50 durfte der Ernährungswissenschaftler zwei Minuten auf den Zweitplatzierten warten. Seiner Favoritenrolle wurde auch Hans Hörmann (PTSV Rosenheim) mit der Meisterschaft in der M 55 gerecht. Bronze fiel in der M 60 an Hugo Mann (TSV Penzberg).
Die bayerischen Juniorinnen Ramona März (TSV Penzberg), Regina Högl (LG Region Landshut) und Michelle Lieb (LAC Quelle Fürth) platzierten sich im Mittelfeld. Mit zwei Mal Silber, ein Mal im Team sowie ein Mal in der W 40 dürfte Mikki Heiß zufrieden aus dem Breisgau zurückgekehrt sein. Ebenfalls Edelmetall gab es in der W 45 für die vorjährige Bayerische Marathonmeisterin Christine Ramsauer (LAC Quelle Fürth). Aufs Siegertreppchen wurden in der W 40 und W 50 Bianca Meyer (LG Stadtwerke München) und Barbara Auer-Gerber (TG Viktoria Augsburg) gerufen.
Gar nicht zufrieden über die Organisation in Freiburg äußerte sich Christine Sachs (TV Geiselhöring), die schon viele bayerische und deutsche Titel gewonnen hat. In der Vorwoche lief Sachs in Budapest bei internationalen Seniorenmeisterschaften bereits verletzt einen Halbmarathon. Der Start in Freiburg diente der Mannschaft. In der Einzelwertung reichte es für die Titelverteidigerin für den fünften Platz.
Insbesondere in den Seniorenklassen holen sich immer wieder Läufer und Läuferinnen langjähriger und erfolgreicher Vereine Bayerns Titel beziehungsweise Medaillen. So in Freiburg durch Gerlinde Kolesa (MTV 1881 Ingolstadt) und Heidi Küppers (TG Viktoria Augsburg).
Die Bayerischen Halbmarathonmeisterschaft finden am 11. Mai in Schweinfurt statt.