BLV-Archivar Heinrich Lange wird 80: Ein Leben für die Gemeinschaft
Wie viele begann Lange als Kind mit dem Fußballspielen. Aber auch die Leichtathletik zog ihn von Anfang an in seinen Bann. So inspirierte ihn die Teilnahme am Kreisschulsportfest auf der Sandbahn in Pfaffenhofen derart, dass er als 12-Jähriger mit Freunden in seinem Heimatdorf eine Weitsprunggrube baute, die dann auch eifrig von der Schule genutzt wurde. Nach dem Umzug 1952 nach München war Lange sportlich wieder im Fußball aktiv. Dies sollte sich jedoch mit dem Eintritt in die Bundeswehr – später als Berufssoldat bei der Luftwaffe – ändern.
Es begann mit der Ablegung des Sportabzeichens, bei dem ihm seine guten leichtathletischen Fähigkeiten gelegen kamen, und zeigte sich auch bei einer Vielzahl von Erfolgen bei Divisionsmeisterschaften in der Leichtathletik. Dem Fußball blieb er allerdings zunächst auch noch treu. Das Sportabzeichen hat Heinrich Lange inzwischen zum 61. Mal abgelegt und er ist seit 55 Jahren als Sportabzeichen-Prüfer tätig. Ende der 1960er Jahre engagierte er sich in der aufkommenden Volkslaufbewegung und nahm auch an vielen Volksläufen selbst teil.
Ab 1970 war Lange dann endgültig fester Bestandteil der Augsburger Leichtathletikszene. Er gründete die Leichtathletik-Abteilung des FC Haunstetten sowie die LG Haunstetten. Auf der neuen Kunststoffanlage in Haunstetten war er bis 1980 die treibende Kraft für die Ausrichtung von 68 Sportfesten. Ebenfalls 1970 begann seine Funktionärskarriere als erster Kreisschülerwart im Leichtathletik Kreis Augsburg.
Prägend für den Jubilar war, dass er als Soldat mit einem sehr hohen ehrenamtlichen Engagement Freikarten für die Olympischen Spiele in München erhielt. Hier faszinierten ihn insbesondere die Leichtathletik, Volleyball und Basketballwettbewerbe. Lange war auch am Volleyballboom nach den Münchner Spielen beteiligt und gründete „nebenbei“ 1975 beim FC Haunstetten eine Volleyball-Abteilung in der er auch als Trainer tätig war.
1974 wurde Heinrich Lange zum Leichtathletik-Kreisvorsitzenden Augsburg – später Augsburg-Mittelschwaben gewählt. Er ruhte sich jedoch nicht auf seinen Funktionärsaufgaben aus, sondern war auch umfangreich als Kampfrichter tätig. Hier und auch sonst unterstützte ihn seine Frau Gertrud. Es sei hier erwähnt, dass ohne eine derartige Hilfe eine solch umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit nicht denkbar ist.
Ende der 1970er Jahre war Heinrich Lange treibende Kraft bei der Anschaffung einer hochmodernen und sehr teuren elektronischen Zeitmessanlage, einer der Gründe für die Ausrichtung der Deutschen Leichtathletik-Juniorenmeisterschaften 1984 im Augsburger Rosenaustadion. Da war es nur folgerichtig, dass er 1983 zum Vorsitzenden für den Leichtathletikbezirk Schwaben gewählt wurde. Dieses Amt füllte er bis 1992 aus.
Ab 1983 trat er auch als Statistiker und später als Archivar in Erscheinung. Durch seinen Fleiß und seine Akribie wurde er 2002 zum Archivar des Bayerischen Leichtathletik Verbandes ernannt (BLV). Seine Statistik- und Archivtätigkeiten erstreckten sich zudem auch auf nationale und internationale Ebene. Ohne es ruhiger angehen zu lassen, war er 1989 Gründungsmitglied der Campingfreunde Königsbrunn, zu deren Ehrenvorsitzender er 2014 ernannt wurde.
2002 bestimmt Heinrich Lange der Leichtathletikbezirk Schwaben zum Ehrenvorsitzenden. 2011 wurde er Ehrenvorsitzender des Leichtathletik Kreises Mittel- und Nordschwaben.
Neben zahlreichen Ehrungen durch den Bayerischen und Deutschen Leichtathletik Verband erhielt Lange 2014 das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit. Nach seiner aktiven Funktionärskarriere steht Heinrich Lange bis zum heutigen Tag als geschätzter Ratgeber und Teilnehmer an Leichtathletik-Vorstandssitzungen zur Verfügung. Auch seine Archivtätigkeiten übt er bis zum heutigen Tag aus.
Die Leichtathletik und die Öffentlichkeit sind ihm zu großem Dank verpflichtet und wünschen dem jung gebliebenen Geburtstagskind alles Gute, Gesundheit und Wohlergehen.