Deutsche Jugendmeisterschaften Ulm U 20: Bayerns Nachwuchs erobert die Spitzenposition zurück
Somit kann man Platz drei in der Länderwertung von vergangenen Jahr in Rostock in die Kategorie "Betriebsunfall" abheften. Nachdem Bayern sowohl 2016 wie auch 2017 die Pole-Position einnahm, gelang es nun, den verlorenen "Titel" als bester Nachwuchs-Landesverband Deutschlands wieder zurückzuerobern. Die dabei erzielten Länderpunkte in der Addition der U 28- und U 20- Resultate diesen alljährlich für den DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) als Grundlage für die Verteilung diverser Finanzmittel. Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) dürfte interessant sein, zu ergründen, warum der mithin stärkste Landesverband in der Nachwuchsarbeit seit vielen Jahren keine adäquate Bilanz im Erwachsenenbereich aufweisen kann. Bis dato gibt es einen aktiven Bundesstützpunkt (München), der zweite besteht nur noch auf dem Papier (Fürth), während andere Landesverbände in dieser Hinsicht weitaus besser ausgestattet sind. So muss es künftig im Interesse des DLV wie des BLV liegen, den Leichtathletik-Standort Bayern auch nach Ende der Schulzeit, die mit dem Ausscheiden aus dem Altersbereich U 20 einher geht, für den Spitzensport attraktiver zu gestalten.
Die Bayern zeigten sich in Ulm zum allergrößten Teil gut besetzt und von ihren Heim- beziehungsweise Verbandstrainer auf den Punkt eingestellt, obwohl es auch diesmal wieder der verletzungsbedingte Ausfall potenzieller Punktelieferanten wie den U 20-EM-Teilnehmerinnen Svenja Pfetsch (SC Vöhringen) und Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt) zu kompensieren galt. Dass die jungen Sportler aus dem Freistaat sogar in beiden Altersklassen die Nase vorne hatte, sorgte bei BLV-Präsident Gerhard Neubauer und BLV-Vizepräsident Sport Reinhard Köchl für Zufriedenheit.
Als Dreingabe folgte dann noch nach der Auswertung der Resultate die Gewissheit, dass Bayern erstmals seit einige Zeit in der Sprint- und in der Sprungwertung auf Platz eins landeten (im Vorjahr Platz vier und drei). "Auch wenn uns das eine oder andere Ergebnis durchaus überrascht hat, weil die Sportler keinen Kaderstatus besaßen, kann man doch feststellen, dass der Zuwachs an haupt- und nebenamtlichen Trainern, vor allem im Sprint, erste zählbare Resultate hinterlässt", bilanzierte Reinhard Köchl. Genauso arbeitet sich der Sprung unter der Verantwortung von Bundestrainer Sebastian Kneifel sukzessive weiter nach vorne. Einen Rückschritt musste dagegen der Wurf verzeichnen, der von Rang eins im vergangenen Jahr (73) auf den vierten Platz zurückfiel (56), aber auch die Abwesenheit von Hammerwurf-Stern Merlin Hummel verkraften musste, der beim EYOF in Baku eine Silbermedaille gewann. Relativ konstant auf Rang sieben bleibt der Lauf mit 45 Zählern - an ein Wiederholung von Rang eins aus dem Jahr 2016 ist freilich momentan nicht zu denken.
Allerdings gab es auch einen, oder genauer gesagt gleich 17 Wermuttropfen. Genauso viele Wettbewerbe bliieben in Ulm nämlich ohne bayerische Beteiligung. Folgende Disziplinen waren betroffen:
Männliche U 20: Gehen, Kugel, Diskus, Hammer.
Weibliche U 20: Gehen, Dreisprung, 800 Meter, Weitsprung.
Männliche U 18: Gehen, 1500 Meter, Hammer.
Weibliche U 18: 3000 Meter, 1500 Meter Hindernis, Weitsprung, Dreisprung, Diskus, Hammer.
Dieser Trend könne nicht zufriedenstellen, mahnte Köchl. In Zusammenarbeit mit den Heimtrainern und Vereinen müssten deshalb größtmögliche Anstrenungen unternommen werden, um junge Sportler zu motivieren und zu begeistern, so dass in jeweiligen Disziplinen der Funke gelegt werden könne, um im nächsten Jahr wieder Teilnehmer zu generieren.
Sprint: Eine Erfolgsgeschichte, gekrönt durch Deutschen Staffelrekord - endlich!
Bayerns Sprinter überragten in Ulm nahezu alles. Fast durchgängig Finalteilnahmen, Länderpunkte zuhauf, im prestigeträchtigen 100-Meter-Endlauf die Plätze zwei, drei und vier und als Zugabe am Schlusstag noch den lange ersehnten deutschen U 20-Rekord über 4 x 100 Meter durch die LG Stadtwerke München - für BLV-Sprintteamleiter Patrick Saile eine nahezu perfekte Bilanz.
Aufgrund des starken Regens am Sonntag wurden die Vorläufe der 4 x 100 Meter-Staffeln bei der Jugend-DM in Ulm als Zeitendläufe gewertet. Hier ließen sich die Sprinter der LG Stadtwerke München von den nasskalten Bedingungen nicht aufhalten und brachten den Staffelstab nach nur 40,50 Sekunden über die Ziellinie – nach erfolgreicher Prüfung aller Regularien bald der neue deutsche U 20-Rekord.
Startläufer Yannick Wolf war mit seinem Rennen selbst gar nicht so zufrieden."Ich habe meinen linken Beuger gemerkt. Der Rest der Staffel hat es dann glücklicherweise rausgehauen. Ich bin froh, dass der Rekord dieses Mal gültig ist", erzählte der Athlet, bevor er direkt nach dem Lauf zur Weitsprunganlage eilte und dort mit Bestleistung von 7,49 Metern hinter dem überragenden Bennet Vinken (Hamburger SV; 7,74 Meter) zur Silbermedaille sprang. Bereits zwei Wochen zuvor waren die Münchner bei den Bayerischen Meisterschaften in Augsburg die exakt gleiche Zeit gelaufen, wegen fehlender Rückstarttechnik wurde der Rekord jedoch nicht anerkannt.
Das gleiche war den ehemaligen Rekord-Inhabern, der Staffel des LAC Erfurt, ebenfalls passiert. Auch das Erfurter Quartett hatte zwei Anläufe gebraucht, bis alle Voraussetzungen zur Rekord-Anerkennung erfüllt waren. Die Jungs um Luis Brandner waren dann vergangenes Jahr bei der Jugend-DM in Rostock zum Rekord von 40,60 Sekunden gelaufen. Dieser ist seit Sonntag durch die gut aufgelegten Münchner, die das ganze Wochenende starke Leistungen zeigten, bereits wieder Geschichte.
Auch Fabian Olbert, der am Freitag Vizemeister über 100 Meter in 10,59 Sekunden vor dem U 20-EM-Sechsten Nick Kocevar (TSV Bad Endorf), der in 10,62 Sekunden Bronze gewann, sowie Yannick Wolf als Überraschungsviertem (10,64 Sekunden) wurde und eine Woche zuvor mit der DLV-Staffel den U 20-Europameistertitel in Boras (Schweden) gewann, war mit seinem Lauf nicht zufrieden. "Mein Teil hat sich nicht so schnell angefühlt. Ich bin einmal gestolpert und hatte ziemlich Gegenwind auf der Gegengeraden." Dass die vorherige Bestleistung aus Augburg nicht als Rekord anerkannt werden konnte, habe ihn nicht besonders enttäuscht. "Ich war mir sicher, dass wir die Zeit noch einmal laufen können", sagte er und legte gleich noch eine Kampfansage oben drauf. "Nächste Woche bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin soll es noch mal schneller werden."
Der junge Florian Knerlein nahm nicht nur den Rekord und die Staffel-Goldmedaille mit nach München, sondern auch die Titel über 100 und 200 Meter in der U 18. Damit war er der erfolgreichste Athlet der Meisterschaften (ausführlicher Bericht folgt). Obwohl er kurz vor dem Staffelstart noch das 200-Meter-Finale gelaufen war, machte er in der letzten Kurve ordentlich Boden gut. "Ich war etwas überrascht, dass ich den Stab fast zeitgleich mit den anderen bekommen habe, dafür hat es noch gut geklappt. Dieser Rekord bedeutet mir sehr viel, das hat vorher noch keiner von uns Vieren geschafft", sagte der 17-Jährige.
Münchens Schlussläufer Vincente Graiani blieb danach direkt im Stadion-Innenraum, um kurze Zeit später in der U 20 auf den 400 Metern (Bestzeit: 47,63 Sekunden) anzutreten, wo er in guten 48,42 Sekunden Sechster wurde. "Mein Rennen hat sich gut angefühlt. Ich fand es schon bitter, dass der Rekord vor zwei Wochen nicht anerkannt wurde, weil die Technik gefehlt hat. Dass wir es heute geschafft haben, bedeutet mir viel", sagte er.
Obwohl die Sprinter alle zum gleichen Verein gehören, trainieren sie in vier unterschiedlichen Trainingsgruppen. "Die gemeinsamen Staffel-Einheiten lassen sich wohl an einer Hand abzählen", berichtete Fabian Olbert. Geholfen habe jedoch, dass sie bereits in der Halle über 4 x 200 Meter gestartet und dort bei der Jugend-Hallen-DM in Sindelfingen ebenfalls zum Titel gelaufen waren.
Niemand hatte über 400 Meter Hürden Jan Niklas Kulms (TSV Dinkelsbühl) auf der Rechnung. Still, leise und heimlich hatte sich der 19-jährige Mittelfranke im Laufe des Jahres in die deutsche Spitze vorgepirscht und skuzessive seine Bestzeiten nach unten geschraubt. Im Donaustadion nutzte Kulms die Gunst der Stunde und lief im Sog des U 20-EM-Fünften Janis-Elias Pohl (LG Eintracht Frankfurt) auf den Silberrang, ebenfalls wieder mit einem neuen Hausrekord von 54,44 Sekunden. Auf Rang sechs landete mit René Zapel (LuT Aschaffenburg; 56,56 Sekunden) ein weiterer Bayer.
Dualität der Ereignisse bei den U 20-Mädchen, wo U 20-EM-Halbfinalistin Viviane Heilmann (TC DJK Hammelburg) ebenfalls eine Silbermedaille mit nach Hause nehmen durfte. Allerdings hatte das Edelmetall bis wenige Zentimeter vor der Zeillinie noch eine andere Farbe, nämlich Gold. Mit einem vermeintlich sicheren Vorsprung hatte Heilmann die letzte Hürde überquert, aber offenbar Maren Smoljuk (Sportclub Magdeburg) nicht bemerkt, die mit einem unwiderstehlichen Schlussspurt immer näher heranrückte. Am Schluss trennte bei die Winzigkeit einer Hundertstelsekunde. Gold ging an Smoljuk mit 60,46 Sekunden, während Viviane Heilmann sich mit 60,47 Sekunden und Silber zufrieden geben musste. Erfreulich war auch der dritte Platz von Miriam Backer (TSV Zirndorf; 61,61 Sekunden), die nach einem Verletzungsjahr heuer zu starker Form auflief.
Ebenfalls nur um eine Hundertstel an einer Bronzemedaille vorbei schrammte Louise Wieland (LG Stadtwerke München) über 200 Meter. In 24,49 Sekunden musste sie sich denkbar knapp der Drittplatzierten Skadi Schier (LC Cottbus; 24,48 Sekunden) geschlagen geben. Dagegen darf Sophia Müller (SpVgg Auerbach/Streitheim) auf ihren fünften Rang im 400-Meter-Finale (56,59 Sekunden) nach einem immer wieder von Krankheiten unterbrochenen Jahr durchaus stolz sein.
In der 4 x 100 Meter-Staffel bei den Mädchen hielt das Quartett der LG Stadtwerke München die bayerische Fahne hoch. Viola John, Louise Wieland, Sia Pietsch und Lena Zintl kamen in der Endabrechnung auf einen achtbaren sechsten Rang in 48,49 Sekunden.
Sprung: Abonnement-Siegerin Lavinja Jürgens und andere weißblaue Medaillen
Relativ breit aufgestellt und keines nur Hochsprung lastig zeigte sich die Disziplingruppe Sprung, auch wenn eine Hochspringerin in Ulm wieder alle überragte. Für Lavinja Jürgen (TSV Kranzegg) war es nicht das erste DM-Gold, das ihr im Donaustadion um den Hals gehängt wurde. Bei der U 20-EM im schwedischen Borås hatte Jürgens als Vierte eine Medaille nur knapp verpasst. National war die 19-Jährige abermals eine Klasse für sich: Sie wiederholte ihren Vorjahreserfolg. Nach übersprungenen 1,81 Meter im zweiten Versuch wollte es die Titelverteidigerin wissen. Sie ließ eine neue persönliche Bestleistung unter freiem Himmel von 1,85 Meter auflegen. In Borås hatte sie jüngst 1,84 Meter überflogen. Sie probierte sich drei Mal vergeblich an der Höhe, gewann aber sicher vor Maja Küßner (1. LAV Rostock) und Jara Ellinger (TSG 1845 Heilbronn), die beide 1,74 Meter überquerten.
In der Halle hatte es für Oliver Naaß (TV 1860 Gunzenhausen) im Stabhochsprung bereits zu Bronze gelangt. Nun krönte der 19-Jährige seine U 20-Karriere mit einem Sprung über 4,70 Meter und Silber im Freien, das er sich mit Ole Perske (SC Potsdam) teilte. Seine Disziplin-Kollegin Julia Zintl scheiterte zwar noch drei Mal an der Vier-Meter-Marke, durfte sich aber nach einem starken Wettkampf und überquerten 3,90 Meter hinter Leni Freyja Wildgrube (4,05 Meter) und Lauré Scheutzow (beide SC Potdam; 4,00 Meter) über Bronze freuen. Ebenfalls eine prima Vorstellung zeigte Sophie Sachsenhauser (SWC Regensburg), die mit 3,70 Meter Siebte wurde.
Richtig gut erholt von seiner schweren Schulterverletzung zeigte sich Yannick Wolf (LG Stadtwerke München), der kurz zuvor mit der 4 x 100 Meter-Staffel zum deutschen U 20-Rekord gelaufen war (siehe oben). Er verbesserte sich auf (allerdings leicht windunterstützte; +2,1 m/sec) 7,49 Meter und gewann damit Silber. Sein bester regulärer Sprung wurde mit 7,43 Meter vermessen. Gegen den Supersprung von Bennet Vinken (Hamburger SV) auf 7,74 Meter war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Noch zwei Bayern schafften den Sprung in den Endkampf und überzeugten mit richtig guten Leistungen: Benedikt von Hardenburg (LG Landkreis Roth) kam mit 7,18 Meter auf Platz fünf, Leon Khavvam (LAC Quelle Fürth) wurde mit 7,08 Meter Sechster. Von Hardenburg belegte zudem im Dreisprung den sechsten Rang (14,26 Meter), während Lukas Moser (LG Stadtwerke München) hier auf Platz fünf (14,45 Meter) einkam. Die positive Bilanz rundete Philipp Reß (LA-Team Alzenau) mit dem siebten Platz im Hochsprung (1,95 Meter) ab.
Wurf: Selina Dantzler mit einem kleinen Comeback
Hinter Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) liegt nicht unbedingt ein leichtes Jahr. Nach dem Wechsel des Lebensmittelpunktes in die USA, wo sie im Herbst 2018 ein Studium aufnahm, litten sowohl die Form wie auch die Gesundheit. Nach einer Knieoperation arbeitet die 19-Jährige jedoch seit einigen Wochen wieder mit ihrem Heimtrainer Andreas Bücheler. Zwar verpasste die frühere U 18-Weltmeisterin noch die Teilnahme an der U 20-EM in Borås. In Ulm war jedoch wieder viel von der "alten" Selina Dantzler zu spüren: ihr Kampfgeist, ihre Spritzigkeit und ihre technischen Fähigkeiten brachten ihr schließlich Gold - für viele vielleicht überraschend.
Im zweiten Durchgang hatte Dantzler mit einer Topweite von 15,75 Meter die Konkurrenz geschockt. Das war die Messlatte für die kommenden Durchgänge. Doch keine der anderen Kugelstoßerinnen sollte diese Weite übertreffen. Lediglich der Führenden selbst gelang im sechsten und letzten Versuch noch ein Stoß auf 15,62 Meter. Mit 15,10 Meter belegte U 20-EM-Finalistin Jule Steuer (SC Magdeburg) den zweiten Platz, Dritte wurde Cimberly Dreistein (TSV Bayer 04 Leverkusen; 15,00 Meter). Im Diskuswerfen gab es für Selina Dantzler obendrein noch die Bronzemedaille mit genau 49,00 Metern. Ein nahezu perfektes Wochenende!
Bis zum fünften Durchgang haderte Nancy Randig (SWC Regensburg) mit ihrer Technik und auch ein wenig mit ihrer Nervosität. Dann mobilisierte die Hammerwerferin, die in der Qualifikation der U 20-EM in Borås sang- und klanglos ausgeschieden war, noch einmal alle ihre Fähigkeiten und setzte mit einem Wurf auf 57,44 Meter, der ihr Silber brachte, das gebührende Ausrufezeichen hinter ein bewegtes Jahr. Gold ging an Samantha Borutta (TSG Mutterstadt; 60,30 Meter). Auch die dritte bayerische Wurf-Medaille holte mit Speerwerferin Elisabeth Hafenrichter (LG Stadtwerke München) eine Borås-Fahrerin. Mit 51,10 Meter gelang ihr erneut eine Weite jenseits der 50-Meter-Marke. Dafür gab es Bronze. Im Speerwerfen der männlichen U 20 landete Paul Pöllmann (SC Eschenbach) mit 63,37 Metern auf dem achten Rang.
Was schlussendlich für ein besseres Punkteresultat fehlte, waren nicht Teilnehmer in der einstigen bayerischen Domäne, dem Hammerwerfen, sondern auch mehr Endkampfplatzierungen bei den Speer- und Diskuswerfern sowie den Kugelstoßern.
Lauf: Hindernis-Spezialisten retten die bayerische Laufehre
Was in den zurückliegenden Jahren galt, hatte auch bei den diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm Bestand: Bayerns Hindernisläuferinnen und -läufer sind eine Bank. Bei der männlichen U 20 setzte Florian Bremm (TV Leutershausen) eine weißblaue Tradition fort und brachte nach Niklas Buchholz und Nick Jaeger zum dritten Mal den Titel über 2000 Meter Hindernis in den Freistaat. Auf eine Entscheidung im Endspurt ließ es Bremm es nicht ankommen. Bei einem überschaubaren Teilnehmerfeld von drei Läufern setzte er sich schon früh ab und drehte mit knapp 100 Meter Vorsprung seine Runden. Nach 5:58,66 Minuten erreichte er als neuer Deutscher Meister das Ziel.
Gerne hätte es ihm auch Johnna Beck (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) nachgemacht. Doch gegen die neue Titelträgerin Katrin Marx (LC Rehlingen; 6:44,13 Minuten) war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Beck ergatterte sich trotz eines Sturzes am letzten Wassergraben in feinen 6:54,35 Minuten immerhin noch Silber, während mit Maria Michel (TuS Traunreut) eine weitere Bayerin Bronze holte (7:03,84 Minuten). Johanna Borris (MTV 1881 Ingolstadt) als Achte (7:30,64 Minuten) rundete das zumindest hier ausgezeichnete BLV-Ergebnis ab. Ansonsten schaffte es nur mehr Alexander Köhn (TSG 08 Roth) unter die ersten acht über 5000 Meter (16:02,26 Minuten).
Langstaffeln: Münchner Trio verteidigt Titel - Bronze für LSC Höchstadt/Aisch
Zum vierten Mal innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat eine 3 × 800-Meter-Frauenstaffel der LG Stadtwerke München den deutschen Meistertitel gewonnen, der alljährlich im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften vergeben wird. Mareen Kalis, Katharina Trost und Christina Hering, die erstmals überhaupt ein Trio bildeten, ließen der Konkurrenz im Ulmer Donaustadion wie erwartet keine Chance. 17 Staffeln haben sich auf die insgesamt sechs Stadionrunden https://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/21140-muenchnerinnen-absolut-ueberlegen/begeben. Bereits Startläuferin Kalis leistete bis zur Übergabe auf die Deutsche Hallenmeisterin Trost sehr gute Vorarbeit. Trost war es dann, die dank einer Zeit von etwa 2:02 Minuten endgültig für klare Verhältnisse sorgte. Schlussläuferin Hering, frischgebackene Silbermedaillengewinnerin der diesjährigen Universiade, baute den Vorsprung weiter aus und brachte ihn schließlich souverän über die Zeit. Die Münchner Dominanz lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Mit ihrer Siegeszeit von 6:14,61 Minuten hatte das Trio mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf Vizemeister TSV Bayer 04 Leverkusen mit Lena Klaassen, Sarah Schmidt und Rebekka Ackers (6:24,98 Minuten). Den Bronzerang sicherte sich die Staffel der SG Schorndorf 1846.
Zu einer schönen Bronze-Medaille über 3 x 1000 Meter bei den Männern reichte es im Schatten des neuen Meister LG farbtex Nordschwarzwald mit einem überragenden Schlussläufer Timo Benitz für den LSC Höchstadt/Aisch der mit Martin Weinländer, Niklas Buchholz und Adrian König-Rannenberg nach 7:18,12 Minuten ins Ziel kam.