U 20-Hallenländerkampf in Padua: Straub, Aeschlimann und Bonewit mit Einzelsiegen für Deutschland
Felix Straub (LAC Quelle Fürth) hatte sich fest vorgenommen, eine Woche nach seinem beeindruckenden Sieg bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund des Bayerischen U 20-Hallenrekord von Christian Blum (21,40 Sekunden) aus dem Jahr 2006 knacken. Dies gelang dem 18-Jährigen mit einer Zeit von 21,56 Sekunden nicht ganz, aber dennoch war der Fürth auch gegen die starke Konkurrenz aus Italien und Frankreich eine Klasse für sich. Souverän holte Straub die Maximalpunktzahl für Deutschland. Auf dem zweiten Gesamtrang landete mit Max Grieger (1. FC Passau) sein bayerischer Dauerrivale. Bei ihm blieben die Uhren bei 21,82 Sekunden stehen. Dass beide auch in der deutschen 4 x 200-Meter-Staffel zu den Sieggaranten zählten, versteht sich angesichts dieser Leistungen von selbst. Mit Straub als Startläufer und Grieger auf Position zwei schaffte das DLV-Quartett mit Tom Paulsen (Dresdner SC 1891) und Julian Wagner (LAC Erfurt) einen ungefährdeten ersten Rang in starken 1:26,58 Minuten.
Erfolgreich Revanche für die Niederlage bei den Deutschen Hallenmeisterschaften nahm in Padua Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt). Einmal mehr ließ es die 18-jährige Dreispringerin im letzten Versuch so richtig krachen. Mit einer erneuten Steigerung auf 12,96 Meter setzte sie sich an die Spitze des Feldes, noch vor der Deutschen Meisterin Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg; 12,77 Meter, und stellte damit auch noch neue bayerische Hallenrekorde für die Klassen U 20 und U 23 auf. Obendrein durfte Stefanie Aeschlimann, die noch im vergangenen Jahr bei ihrem Länderkampfdebüt nur den sechsten und letzten Platz belegt hatte, mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass sie den ersten deutschen Dreisprungsieg in der Historie des U 20-Hallenländerkampfes gegen Frankreich und Italien überhaupt gelandet hatte. Nur der insgeheim ersehnte erste 13-Meter-Sprung war diesmal noch nicht dabei, soll aber im Sommer – inklusive der Norm für die U 20-WM (13,15 Meter) – auf jeden Fall kommen.
Mit jedem seiner fünf gültigen Versuche hätte Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) die Speer-Konkurrenz in der U 23-Winterwurf-Challenge für sich entschieden. Sein weitester landete bei 68,09 Meter. Ein nahezu perfekter Test für eine erfolgreiche Sommersaison.
Ebenfalls jeweils eine Klassevorstellung bot das Amberger Sprintduo Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) und Katrin Fehm (SG Siemens Amberg). Schwab beeindruckte wieder mit ihrem unwiderstehlichen Finish, bei dem sie unter anderem auch die frischgebackene Deutsche Meisterin Hendrikje Richter (SCC Berlin) einsammelte und in 55,78 Sekunden auf einem hervorragenden zweiten Rang landete. Eine bessere Zeit verhinderte ein wüstes Gerangel Ende der ersten Hallenrunde. Katrin Fehm, die ursprüngliche nur für die 4 x 200-Meter-Staffel nominiert war, kam auch im 200-Meter-Einzelrennen zum Einsatz und zeigte hier, dass sie alles andere als Ersatz war. In 24,36 Sekunden blieb sie als beste Deutsche nur knapp über ihrer Bestzeit und belegte ebenfalls Platz zwei. Die gleiche Platzierung gab es für sie in der 4 x 200-Meter-Staffel zusammen mit Sophia Junk (LG Rhein/Wied), Lisa Nippgen (LAZ Salamander Kornwestheim) und Janika Baarck (SC Neubrandenburg). Ihre Zeit: 1:37,17 Minuten hinter Frankreich (1:36,84 Minuten).
Mit Gabriel Wiertz (TuS 1860 Pfarrkirchen) und Christopher Löffelmann (1. FC Schweinfurt 1905) waren auch zwei absolute Länderkampfneulinge in Italien dabei. Und sie schlugen sich mehr als nur achtbar. Die beiden Deutschen Überraschungs-Vizemeister von Dortmund verkauften aber ihre Haut so teuer wie möglich. Wiertz erreichte im Dreisprung mit sehr guten 14,23 Meter Rang fünf und Löffelmann verbesserte gar seinen eigenen Hausrekord über 400 Meter auf starke 48,70 Sekunden. Dass für ihn nicht mehr als der sechste Rang heraussprang, lag vor allem am starke Feld der Nachwuchs-Viertelmeiler.
Sowohl die Hallen-Wertung der weiblichen U 20 als auch die Winterwurf-Wertung der weiblichen und männlichen U 20 und U 23 ging auf das Konto des DLV-Teams. In der Endabrechnung konnte sich das deutsche Team damit sowohl im Hallen-Länderkampf (198 Punkte) vor Frankreich (189) und Italien (145) als auch im Winterwurf (983,07 Punkte) vor Italien (929,84) und Frankreich (919,36) durchsetzen.