14. Meet-IN: Gewitter bringt Stabhochspringer aus dem Rhythmus
So war der Weg frei für ein kurzweiliges, spannendes Springen ohne einen klaren Favoriten. Zwar fehlten am Schluss, auch wegen einer Regenunterbrechung, die großen Höhen, doch konnten die Zuschauer einen Wettkampf auf hohem Niveau mit neun Springern jenseits der fünf Meter genießen. Hatte der Tom Konrad (Bayer 04 Leverkusen) 2014 mit übersprungenen 5,20 Meter noch Patz drei belegt, so reichten für ihn dieses Jahr 5,20 Meter nur zu Rang sieben in dem ausgeglichenen Feld.
Seine Vereinskameraden Marvin Caspari (5,20 Meter) und Michel Frauen (5,30 Meter), der in Leverkusen im August selbst ein Stabhochsprung-Meeting organisiert, lagen vor ihm auf den Plätzen fünf und sechs. Der dänische Meister Rasmus Jörgensen steigerte sich gegenüber seinem zweiten Platz beim Europacup, wo er den Dänen den Aufstieg in die europäische Superliga sicherte, um zehn Zentimeter auf 5,30 Meter, was den vierten Platz bedeutete. Platz drei ging an Jonas Efferoth (Bayer 04 Leverkusen), der seinen Hausrekord auf 5,35 Meter schraubte und sich so das DM-Ticket für Nürnberg sicherte.
Das Duell um den Sieg entschied der deutsche Vizemeister der vergangenen Hallensaison, Florian Gaul (VfL Sindelfingen) gegen Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) mit 5,40 zu 5,35 Meter für sich. Gaul, der nach der Regenpause noch drei Mal knapp an 5,55 Meter scheiterte, konnte aus der Hand von Ingolstadts Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel den Siegerscheck in Empfang nehmen.
Läufer nutzen die guten Bedingungen
Haderten die Stabhochspringer etwas mit dem Wetter - genau in der entscheidenden Phase des Wettkampfs führte ein Gewitterschauer zu einer Unterbrechung von 20 Minuten – nutzten die Mittel- und Langstreckler die nicht zu heißen Temperaturen zu schnellen und packenden Rennen. Über 3000 Meter der Männer entschied Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) das Duell mit dem Deutschen 10 000-Meter-Meister Mitku Seboku (LAC Quelle Fürth) mit 8:08,86 zu 8:10,82 Minuten für sich und schob sich auf den dritten Platz der aktuellen deutschen Rangliste.
Über 1500 m bei den Frauen erzielten gleich fünf der sechs erstplatzierten Läuferinnen neue persönliche Bestzeiten. Julia Kick (LG Telis Finanz Regensburg) siegte in 4:17,95 Minuten mit der zehntbesten Zeit einer deutschen Läuferin in diesem Jahr vor der Spanierin Ana Lozano (4:19,35 Minuten) und einer gewohnt spurtstarken Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt). Mit neuem Hausrekord von 4:25,20 Minuten holte sich Studentin, die erst seit zwei Wochen wieder aus den USA zurück ist, das nötige Selbstvertrauen für das Hindernisrennen bei der anstehenden U 23-EM in Talinn (Estland).
Im 800 m-Rennen der Männer behielt der erst 20 Jahre alte Südafrikaner Faro Duran in 1:51,20 Minuten in einem spannenden Spurt die Oberhand. Neue persönliche Bestzeit erzielte auch der Schlussläufer der deutschen 4 x 400-Meter-Staffel bei der Mannschafts-EM in Russland, Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), bei seinem klaren Sieg über 200 Meter in 21,47 Sekunden. Auf der kurzen Sprintdistanz gingen die Siege nach Österreich. Thomas Rosenthaler gewann das 100-Meter-Finale in 10,84 Sekunden, zusammen mit dem Team des ATSV Linz siegte er auch in der 4 x 100-Meter-Staffel der Männer in 42,11 Sekunden.
Starke Zeiten gab es bei den Langsprints der Frauen. Über 200 Meter dominierte Katharina Eich (DJK Weiden) in 24,45 Sekunden, über 400 Meter Martina Riedl (LG Stadtwerke München) in 55,98 Sekunden. Schnellste Läuferin über 100 Meter war nicht die Frauensiegerin Rebekka Eberle (USC Freiburg) in 12,35 Sekunden, sondern Sprinttalent Elena Pagliarini (LG Stadtwerke München), die den U 18-Bewerb in 12,30 Sekunden für sich entscheiden konnte. Das 4 x 100-Meter-Rennen der Frauen ging an die U 23-Staffel des MTV Ingolstadt (Sophia Eberle, Stefanie Aeschlimann, Theresa Köchl, Jennifer Weiherer), die in 48,90 zu 49,59 Sekunden die vorjährigen bayerischen U 23-Meisterinnen von der LG Landshut auf Distanz hielten.
Einen weiteren MTV-Sieg feierte Ivane Antonov im Dreisprung der Männer mit Saisonbestleistung von 15,23 Meter, was auch die Norm für die DM in Nürnberg bedeutet. Die größten Weiten bei den Frauen erzielten zwei Athletinnen aus Österreich: Michaele Egger (Union Salzburg) mit starken 13,20 Meter und U 20-Siegerin Magdalena Macht (IAC Pharmador) mit 12,02 Meter.