U 16-Block-DM Mönchengladbach: Johanna Berrens und Selina Dantzler überraschen mit Gold

Die beiden Mädchen der Altersklasse W 14 ließen sich auch von den keineswegs optimalen Witterungsbedingungen nicht aus der Fassung bringen. Trotz Dauerregens und böigen Winden zogen sie den bislang wichtigsten Wettkampf ihrer noch jungen Karriere nach der Devise „Man muss auch bei schlechten Bedingungen gute Leistungen bringen können“ durch. Quasi der ultimative Härtetest für spätere Aufgaben.

Aus dem 2900 Einwohner kleinen Memminger Ortsteil Steinheim kommt die 14-jährige Johanna Berrens, eine gut ausgebildete, vielseitig begabte und laufstarke junge Leichtathletin, die schon bei den Bayerischen Blockmeisterschaften in Herzogenaurach durch den souveränen Gewinn des Lauf-Titel in der Altersklasse W 14 auf sich aufmerksam machte. Am Niederrhein gelang es ihr, die 14 Tage zuvor erzielten 2580 Punkte tatsächlich noch einmal zu steigern, und zwar auf exzellente 2594 Zähler. Damit lag sie zum großen Erstaunen aller 30 Punkte vor der Zweitplatzierten Sophie Poluschkin (LG VfL/SSG Bensheim). Das durchaus überraschende DM-Gold verdiente sich Johanna Berrens weniger durch eine oder zwei herausragende Einzelleistungen, sondern vielmehr durch eine verblüffende Ausgeglichenheit auf hohem Niveau. 43,00 Meter mit dem Schlagball folgten 13,36 Sekunden über 80 Meter Hürden, 13,17 Sekunden über die 100 Meter, 4,75 Meter im Weitsprung und 7:12,83 Minuten über 2000 Meter.

Bei besagten Landestitelkämpfen in Herzogenaurach musste sich Selina Dantzler noch mit der Silbermedaille im Block Wurf der Altersklasse W 14 und vergleichsweise bescheidenen 2389 Punkten hinter ihrer Vereinskameradin Amalie Korn (LG Stadtwerke München) zufrieden geben. Der Grund lag allerdings in einem völlig missglückten Weitsprung von 2,71 Meter klar auf der Hand. In Mönchengladbach-Rheydt wetzte die 14-Jährige diese Scharte wieder aus und erzielte standesgemäße 4,62 Meter. Und nicht nur das: Mit dem sagenhaften Endresultat von 2741 Zählern legte Selina Dantzler einen Abstand von fast 140 Punkten zwischen sich und der Zweitplatzierten Sofia Robrahn (Schweriner SC), holte sich hochverdient den Deutschen Meistertitel und schaffte obendrein einen neuen Bayerischen Rekord in ihrer Altersklasse.

Natürlich wusste der Schützling von Wurftrainer Andreas Bücheler durch extrem starke Leistungen mit der Kugel (13,38 Meter) und mit dem Diskus (36,32 Meter) zu überzeugen. Aber auch die anderen Leistungen wie die 12,57 Sekunden über 80 Meter Hürden sowie die 13,37 Sekunden passten perfekt in das Bild einer hochbegabten, vielseitigen Schüler-Leichtathletin, die ebenso wie Johanna Berrens auch bei den erstmals zur Austragung kommenden U 16-Einzel-DM in Köln am 16./17. August für Furore sorgen will. Sehr gut schnitt auch Amalie Korn in Mönchengladbach ab. Mit 2485 Punkten kam sie auf den neunten Platz.

Exakt auf dem gleichen Rang waren dann auch in den weiteren Wettbewerben einige der besten bayerischen Nachwuchsathleten zu finden. Yannick Bastian (LAZ Kreis Würzburg) wurde im Block Wurf der Klasse M 15 Neunter mit 2948 Punkten, wobei vor allem seine 41,71 Meter mit dem Diskus und die 13,89 Meter mit der Kugel herausstachen. Eine Altersklasse darunter, nämlich in der männlichen M 14, wurde Simon Kastner (SpVgg Auerbach/Streitheim) mit 2610 Punkten Zehnter. Ebenfalls auf Platz neun landete Emily Haupt (LAC Quelle Fürth) im Block Sprint/Sprung der Altersklasse W 14. Ihre Leistung: 2629. Rang zehn blieb für Hanna Radspieler (TSV Plattling) als bester bayerischer Teilnehmerin in der Klasse W 15 mit 2742 Punkten (unter anderem 34,27 Meter mit dem Speer). Knapp die besten Zehn in Deutschland verpasste Julian Kaiser (SpVgg Auerbach/Streitheim) als Elfter im Block Lauf der M 15 (2568).

In den restlichen Altersklassen gelang es den Leichtathleten aus dem Freistaat nicht, sich im Vorderfeld zu platzieren. Auch eine bayerische Mannschaft kam – im Gegensatz zu früheren Jahren – diesmal leider nicht zustande.