
Hannes Burger / Eva Schultz / Levin Saveur verfolgt Elias Kolar / Franziska Drexler / Mareike Ressing / Katka Wenzler / Michael Lang vor Marco Benz / Bilder: Theo Kiefner






DM Langstrecke: Erfolgreiche Masters und Umbruch bei den Aktiven
In den vergangenen Jahren waren es die Läuferinnen und Läufer der LG Telis Finanz Regensburg, die über 10.000 Meter für reichlich Titel und Medaillen sorgten. „Bei uns gibt es derzeit einen Umbruch, die Arrivierten sind verletzt oder haben sich auf Straßenläufe konzentriert“, erklärte der Regensburger Teamchef Kurt Ring das Fehlen der Regensburger Spitzenläufer und -läuferinnen. Das schnellste Rennen der Männer wurde als Höhepunkt des Tages zuletzt gestartet. Hier konzentrierten sich die bayerischen Hoffnungen auf ein Trio mit Gabriel Lautenschlager (LG Bamberg), Brain Weisheit (LSC Höchstadt) und Peter Santagati (LG Telis Finanz Regensburg). Das Rennen war auf eine schnelle Endzeit ausgelegt und wurde an der Spitze von Nils Voigt (TV Wattenscheid) bestimmt, der am Ende auch triumphierte. Keiner der drei bayerischen Läufer konnte das Tempo mitgehen. Brain Weisheit hatte sich seine Kräfte am besten eingeteilt und lief nach 29:43,99 Minuten als Bester der Trios über die Ziellinie. „Unter 30 Minuten bleiben, das war mein Ziel“, sagte der am Ende Neuntplatzierte, während Lautenschlager auf Platz 16 und Santagati auf Platz 17 landeten. Trotzdem waren sie an diesem Tag nicht die schnellsten Bayern, da im B-Lauf zuvor Hannes Burger (LC Buchendorf) mit einem sehr starken Rennen für eine Überraschung sorgte, indem der sein Rennen in neuer persönlicher Bestzeit von 29:31,20 Minuten gewann. Das bedeutete Platz fünf in der Addition der beiden Läufe. Dritter in diesem Lauf und insgesamt 12. wurde Bastian Mrochen (LG Telis Finanz Regensburg). Er hatte vor zwei Wochen bei der Halbmarathon-DM Silber vor Lautenschlager gewonnen.
Im 10.000 Meter Rennen der Frauen und U23, das in einem Lauf ausgetragen wurde, waren mit Eva Schultz (LG Passau) und Rosalie Hausdorf (LG Stadtwerke München) nur zwei bayerische Läuferinnen am Start. Eva Schultz lief in einer Gruppe hinter dem Spitzentrio. Diese Gruppe lief ein gleichmäßiges Tempo und blieb bis zur letzten Runde zusammen. Im Sprint konnte Schultz gut mithalten und belegte mit 33:06,09 Minuten den vierten Platz. Zur Bronzemedaille fehlten ihr nur 22 Hundertstelsekunden. Rosalie Hausdorf lief in einer größeren Gruppe mit und wurde Siebte der U23.
In einem typischen Meisterschaftsrennen der männlichen U20 über 5 000 Meter ergriff der Titelfavorit Elias Kolar (LG Telis Finanz Regensburg) vier Runden vor Schluss mit einer Attacke die Initiative und sprengte das 19-köpfige Feld, das sich zäh über die Bahn quälte, innerhalb weniger Meter. In einem Rennen, in dem nur der Sieger Recht hat, musste der Regensburger dann auf der Zielgeraden seiner frühen Attacke Tribut zollen und Benjamin Klonowski (Tus Lichterfelde) in 15:02,91Minuten und Levin Saveur (LG Stadtwerke München) in 15:03,76 Minuten ziehen lassen. Für ihn selbst blieb die Uhr bei 15:05,52min stehen. „Meine Taktik ist leider nicht ganz aufgegangen“, sagte er im Ziel enttäuscht. Ein ganz anderes Stimmungsbild bot sich bei Levin Saveur, der bereits jubelnd über die Ziellinie lief und sich über seine Silbermedaille freute. Maximilian Rath (LG Stadtwerke München) rundete als Fünfter das gute bayerische Ergebnis ab. Lennart Rössler (SC Ostheim/Rhön) lief als Elfter mit 15:27,32 Minuten eine persönliche Bestzeit.
Bei der weiblichen U20 blieb es bis zum letzten Kilometer spannend. Dort setzte sich Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald) an die Spitze und sicherte sich mit einer schnellen Schlussrunde den Titel in 16:47,98 Minuten. Dahinter machten Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) und Emily Junginger (VfL Sindelfingen) die Medaillen unter sich aus, wobei das Rennen das glücklichere Ende für Drexler nahm, die in 16:58,12 Minuten die Silbermedaille gewann.
Viele Läuferinnen und Läufer der Masters nutzten den Termin um den 1. Mai für ein verlängertes Wochenende in Hamburg, so dass auch eine größere Anzahl bayerischer Läuferinnen und Läufer am Start war. Gleich im ersten Rennen der Frauen W55 und älter gewann Mareike Ressing (TV Penzberg) den Titel und siegte mit großem Abstand zum Feld in 19:08,61 Minuten. „Ich bin gebürtige Hamburgerin und konnte den Wettkampf mit einem Heimatbesuch verbinden“, erklärte sie bei der Siegerehrung. Auch im zweiten Rennen der Frauen gab es einen bayerischen Sieg. Katka Wenzler (LG Würm Athletik) lief in 17:17,92 Minuten zum Titel in der W35. „Ich hatte auch die Norm für die 10.000 Meter, habe mich aber für den Masterslauf entschieden“, sagte sie.
Im ersten Lauf der Männer M65 und älter waren die bayerischen Läufer am stärksten vertreten. An der Spitze bestimmte ein Führungstrio mit Helmut Strobl (LG Allgäu) und Richard Przybyla (LAZ Obernburg-Miltenberg) lange das Tempo, am Ende sicherte sich aber Gerald Zielinsky (TSV Rot-Weis Zerbst) den Titel. Im Schlusssprint um die beiden verbliebenen Medaillen setzte sich Przybyla in 18:53,34 Minuten denkbar knapp gegen Strobl durch, bei dem die Uhr bei 18:53,75 Minuten stehen blieb. „Im Sprint hat mir die Kraft gefehlt“, erklärte Strobl.
Auch für Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) in der M70 war der Kampf um die Medaillen am Ende sehr hart, jedoch setzte er sich in 19:52,96 Minuten gegen alle Konkurrenten durch und gewann den Titel. Sein Teamkollege Viktor Daudrich hatte bei seinem Titelgewinn in der M75 in 21:45,87 Minuten einen großen Vorsprung. In der M80 ging die Bronzemedaille an Hans Paulszynski (FT Jahn Landsberg).
In den Klassen M35 bis M45 waren Michael Lang und Marco Benz (beide SV Amberg) in der Spitzengruppe vertreten und konnten sich jeweils zu neuen persönlichen Bestzeiten steigern. Lang siegte in der M40 in 15:22,64 Minuten, während Benz in der M45 in 15:32,50 Minuten Vizemeister wurde. „Wir wollen in diesem Jahr mehr kürzere Strecken laufen, so eine Bestzeit motiviert“, sagte Benz nach dem Rennen.