
Katharina Rupp; David Scheller; Keon Schmidt-Gothan; Levin Saveur; Elias Kollar; Alle Bilder: Anastasia Karekla @siakare_sports für Europan Athletics




Bayerischer Nachwuchs überzeugt bei U20-EM
„Das war ein gutes Leistungsbild was wir hier gesehen haben,“ erklärt der Bundesstützpunktleiter Andreas Knauer. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass es ein junges bayerisches Team war. Sieben von ihnen können auch nächstes Jahr noch in der U20 starten.“ Der Jahreshöhepunkt 2026 ist die U20-Weltmeisterschaft in Eugene/USA. Im Hayward-Field-Stadion, in dem 2022 die Weltmeisterschaft stattfand.
Jule Lindner (LG Bamberg) lieferte mit ihrer Silbermedaille über 3.000 Meter Hindernis das herausragende Ergebnis ab. (Siehe Extra-Bericht.)
Auch der Hochsprungwettkampf von Ella Obeta (LG Eckental) war ganz stark. Bis einschließlich 1,83 Meter überquerte sie alle Höhen im ersten Versuch. Erst beim Versuch, mit 1,86 Metern eine neue persönliche Bestleistung zu erreichen, war für sie Schluss. Für ihre gute Leistung wurde sie mit Rang vier belohnt.
Mit 64,79 Metern konnte Clara Hegemann (LG Stadtwerke München) in der Hammerwurf-Qualifikation eine neue persönliche Bestleistung aufstellen. Diese Weite konnte sie im Finale bestätigen. Damit erreichte sie Platz fünf.
David Scheller (LG Main-Spessart) war im Finale über 3.000 Meter immer hellwach. Das Rennen war lange sehr langsam – ein typisches Meisterschaftsrennen. David Scheller lief lange im hinteren Feld mit. Als es dann schnell wurde, war er zur Stelle und konnte das Tempo mitgehen. Der sechste Platz in einem solchen Rennen ist hoch einzuschätzen.
Die Speerwerferin Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf) hat aufregende Wochen hinter sich. Im ersten Jahr in der Altersklasse U20 sicherte sie sich zunächst den deutschen Meistertitel und wurde Siebte bei den Frauen. Eine Platzierung, die sie auch bei der U20-EM erreichte.
Nachdem es für Jakob Kemminer (LAC Quelle Fürth) nicht für das Finale über 100 Meter gereicht hatte, galt seine ganze Konzentration der 4-mal-100-Meter-Staffel. Als Schlussläufer des DLV-Quartetts lief er im Finale als Dritter ins Ziel. Aufgrund eines Wechselfehlers wurde die spanische Staffel disqualifiziert und die DLV-Sprinter erhielten die Silbermedaille.
Die Langsprinterinnen der 4-mal-400-Meter-Staffel mussten kurzfristig auf die 400-Meter-Vizeeuropameisterin Johanna Martin verzichten. Trotzdem gelang es dem Quartett mit Katharina Rupp (LG Donau-Ries), sich die Silbermedaille zu sichern.
In Tampere sprach Svenja Sapper vom DLV / leichtathletik.de mit den Athleten:
Ella Obeta (LG Eckental):
Ich brauche nicht traurig zu sein, es war ein echt guter Wettkampf und ich konnte zeigen, was ich kann. Ich habe den Medaillengewinnerinnen ein bisschen Angst gemacht, glaube ich. Natürlich ist es trotzdem schade, so knapp an einer Medaille vorbeizuschrammen. Das Feeling, alles im Ersten zu schaffen, war echt nice! Die Sonne hat geschienen, das finde ich auch immer schön, wenn es warm ist. Meine Freunde waren da, ich habe alle gehört, die mich angefeuert haben, es war richtig schön. Die Stimmung hat total beflügelt. Ich springe nächstes Wochenende noch einen Wettkampf und dann mache ich Pause. Nach dem Wettkampf freue ich mich richtig darauf, nächstes Jahr in der U23 zu starten und die Älteren herauszufordern.
Clara Hegemann (LG Stadtwerke München):
„Ich wollte die Top Fünf erreichen, somit ist das Ergebnis voll okay. Es war heute nicht so gut wie in der Qualifikation, wahrscheinlich war ich etwas nervöser. Meine beiden Würfe beim Einwerfen waren ungültig, deswegen hatte ich mir am Anfang schon Druck gemacht, dass ich den ersten Versuch nicht direkt ungültig mache. Der fünfte Platz macht jetzt auf jeden Fall Bock auf mehr nächstes Jahr. Jetzt werde ich noch die Teamkolleginnen und -kollegen anfeuern und so viel wie möglich mitnehmen aus Tampere.“
Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf):
Mein Fazit fällt gut aus! Ich kann mich nicht beschweren, nach der schwierigen Saison noch bei Europameisterschaften in den Endkampf gekommen zu sein. Vor ein paar Wochen hätte ich mir das noch nicht vorstellen können. Natürlich wäre es schön gewesen, heute noch mal die 50 zu werfen, aber ich bin trotzdem zufrieden. Mein erster Wurf war gut, danach hatte ich ein bisschen technische Probleme beim Abwurf. Ich nehme von dieser U20-EM das Wissen mit, dass es manchmal besser laufen kann, als man denkt, und dass ich durchgehalten habe, auch wenn es zwischenzeitlich schwierig war.
Jakob Kemminer (LAC Quelle Fürth):
Auf einer Skala von eins bis zehn ist das Gefühl, hier gemeinsam eine Medaille gewonnen zu haben, eine Zehn! Wir sind vollkommen zufrieden, die Zeit ist mega. Es ist egal, ob die Wechsel ein bisschen gehapert haben, es ging nur darum, dass wir gut durchkommen. Für mich war es wichtig, das Ding so gut es geht, nach Hause zu tragen, nachdem die anderen ihren Job gemacht haben. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Abschnitt. Ich wusste, dass ich vielleicht nicht ganz top in Form bin, mir ist hintenraus ein bisschen der Beuger zugegangen. Ich habe aber versucht draufzubleiben und habe das relativ gut ins Ziel gebracht.
Katharina Rupp (LG Donau-Ries):
Es hat total Spaß gemacht! Ich bin sehr froh, dass ich auch im Finale mitlaufen durfte. Ich glaube, ich habe es ganz gut gemacht dafür, dass ich das erste Mal in der Staffel international laufe.
Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg):
Das Rennen hat Spaß gemacht. Bei internationalen Rennen ist es oft so, dass es schnell losgeht, das war hier auch so. Es wurde mittendrin irgendwo langsamer. Irgendwann hat sich Ada drangehängt, das war dann auch ganz cool, dass wir zusammen laufen konnten. In die Britin, die dann stehen geblieben ist, sind wir leider voll reingerannt. Dadurch waren wir aus dem Schritt raus. Ich habe am Schluss versucht, noch mal Druck zu machen. Mit der Zeit kann ich nach einer etwas holprigen Vorbereitung zufrieden sein, mit Blinddarmentzündung und einem gebrochenen Arm habe ich ein bisschen was durchgemacht.
Emma Lindner (LG Bamberg):
Ich war heute eher wegen Jules Lauf aufgeregt. Für mich war das Finale das Ziel und ich hatte nichts zu verlieren. Ich habe mir gesagt, dass ich einfach vorne mitlaufe, egal wie schnell es wird. Es war dann total schnell und ich musste nach den ersten 900 Metern etwas abreißen lassen. Aber dann bin ich noch weitergelaufen und es hat sich richtig gut angefühlt, besser als noch im Vorlauf. Jetzt bin ich Top Ten, das war mein zweites Ziel. Deswegen bin ich sehr zufrieden. Das war mein letzter Wettkampf diese Saison. Ich hatte viel Spaß beim Laufen und das Stadion war richtig schön voll.
Levin Saveur (LG Stadtwerke München):
Das war für mich der längste Hindernislauf meiner Karriere. Die ersten 1.000 Meter waren noch okay, das Tempo war im Bereich meiner Bestzeit. Danach ist Jakob [Rödel] nach vorn gegangen und hat aufs Tempo gedrückt. Da war mein Tank schon leer. Die letzten anderthalb Kilometer ging es nur noch ums Durchkommen. Klar wollte ich noch die bestmögliche Platzierung herausholen, aber die Lücke nach hinten war groß und die nach vorn wurde immer größer. Die EM hat mir gezeigt, dass noch viel Luft nach oben ist.
Keon Schmidt-Gothan (LG Stadtwerke München):
Es war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung. Es ist eine andere Belastung, wenn man zwei Tage vorher Quali hat. Es war auf jeden Fall ungewohnt, aber daraus lernt man. Ich muss sagen, das Einspringen war nicht sehr gut. Dann mit zwei gültigen Sprüngen zu starten, damit war ich anfangs schon zufrieden. Dass es bei 2,10 Metern leider nicht mehr gereicht hat, ist schade, aber der Finaleinzug war das Ziel, und das habe ich erreicht. Ich konnte eine Menge lernen: Vor allem, wie man sich nach einer Qualifikation auf das Finale vorbereitet. Dass meine Beine nicht so müde sind, die schnellen Höhensteigerungen – daran muss man sich einfach gewöhnen. Die Stimmung war top unter uns Hochspringern. Bei so einer guten Leistung und einem so gut organisierten Wettkampf ist es eine Sache des Respekts, dass man sich bei den Kampfrichtern bedankt und auch seinen Mitstreitern gratuliert.
Jule Lindner |
LG Bamberg |
3.000m H |
2. Platz |
Ella Obeta |
LG Eckental |
Hochsprung |
4. Platz |
Clara Hegemann |
LG Stadtwerke München |
Hammerwurf |
5. Platz |
David Scheller |
LG Main-Spessart |
3.000m |
6. Platz |
Konstanze Irlinger |
TSV Jetzendorf |
Speerwurf |
7. Platz |
Jakob Kemminer |
LAC Quelle Fürth |
100m/4x100m |
12. Platz / 2. Platz |
Katharina Rupp |
LG Donau-Ries |
400m/4x400m |
17. Platz / 2. Platz |
Johanna Marrwitz |
LG Stadtwerke München |
Hammerwurf |
9. Platz |
Franziska Drexler |
LG Telis Finanz Regensburg |
5.000m |
9. Platz |
Emma Lindner |
LG Bamberg |
1.500m |
10. Platz |
Keon Schmidt-Gothan |
LG Stadtwerke München |
Hochsprung |
11. Platz |
Levin Saveur |
LG Stadtwerke München |
3.000m H |
12. Platz |
Matti Hummel |
UAC Kulmbach |
Hammerwurf |
14. Platz |
Benedikt Maurer |
SV Germering |
Dreisprung |
15. Platz |
Elias Kolar |
LG Telis Finanz Regensburg |
5.000m |
16. Platz |
Maryna Kovtunova |
TS Herzogenaurach |
Hochsprung |
17. Platz |