Spannendes 400-Meter-Finale: (von links) Eni Kuske, Katharina Rupp, Pia Siedler / Jule Lindner / Johanna Marrwitz / Lea Mehringer ( Clara Hegemann / Antonia Kräusslich / Amelie Meier. Alle Fotos: Theo Kiefner

27.01.2025 00:19 // Von: Jörg Stäcker

BM Halle München U 20: Starke Leistungen wirbeln die deutschen Bestenliste durcheinander

Viele sehenswerte Leistungen in Hinblick auf die deutschen Jugendhallenmeisterschaften prägten die bayerischen U 20-Titelkämpfe in München. Einige Top-Talente stellten sich der Konkurrenz bei den Aktiven, so dass der Weg frei für neue Titelträger wurde.

Männlich

 

Diesen Weg wählte auch der U 18-Europameister Jakob Kemminer in seinem neuen Fürther Trikot. Bei den Männern schnappte er sich Bronze über 60 Meter und 200 Meter, die Titel in seiner U 20-Altersklasse sicherten sich Roland Somogyi über 60 Meter (7,08 Sekunden; LG Stadtwerke München) und Cassian Holland-Moritz (22,27 Sekunden; LG Stadtwerke München). Die 400 Meter mit einer Zeit nur ganz knapp über 50 Sekunden gingen an Jean-Pierro Araba (50,13 Sekunden; LAG Mittlere Isar) vor Mehrkämpfer Niklas Göhl (LG Eckental), der an diesem Wochenende fleißig zwischen Sprint-, Lauf-, Wurf- und Staffeleinsätzen pendelte.

 

Die beste Leistung auf der Rundbahn in der männlichen U 20 markierte zweifellos Elias Kollar (LG Telis Finanz Regensburg) über 3000 Meter (8:28,15 Minuten). Der Student der Archäologie führt mit seiner Zeit aktuell die Deutsche Hallenbestenliste an. Die 800 Meter sahen einen lupenreinen Alleingang von Jonas Storch (LG Passau) in 1:58,44 Minuten zu Gold, während über 1500 Meter Marco Voggenreiter (LAC Passau) zunächst etwas abwartete, um sich dann ebenso von der Spitze den Titel in 4:00,28 Minuten zu sichern. Über 60 Meter Hürden setzte sich Topfavorit Jonatan Toldy (LG Stadtwerke München) in 7,99 Sekunden genauso sicher durch, wie Tamino Mittag (TSV Jetzendorf) über 5000 Meter Gehen in 22:58,30 Minuten. Toldy reiht sich im DLV-Ranking zu diesem Zeitpunkt auf Rang vier, Mittag auf Rang zwei ein.

 

Mit einer satten Steigerung seiner Bestleistung und seinem ersten Siebenmetersprung ging der Titel im Weitsprung an Leonard Gawron (7,03 Meter; LG Stadtwerke München), während die Goldmedaillen im Hochsprung an Keon Schmidt-Gothan (1,98 Meter; LG Stadtwerke München), im Stabhochsprung an Michael Schwarz (4,45 Meter; TSV 1880 Wasserburg) und im Dreisprung an Abonnementmeister Benedikt Maurer (14,86 Meter; SV Germering) verliehen wurden. Maurer führt aktuell auch die Deutsche Jahresbestenliste an. Diesen Platz sicherte sich auch Hammerwurfass Matti Hummel (UAC Kulmbach) bei seinem Goldwurf in München mit 60,93 Metern. Die weiteren Titelträger im Wurf: Kugelstoßen: Tom Hedtstück (13,71 Meter; LAG Mittlere Isar), Diskuswurf: Matthias Zierer (36,01 Meter, TSV Plattling), Speerwurf: Marcel Neumann (49,49 Meter; LG Stadtwerke München).

 

Weiblich

 

Die weibliche Jugend U 20 trumpfte fast noch stärker auf und hatte in Amelie Meier (SV Germering) und Jule Lindner (LG Bamberg) auch zwei Doppelmeisterinnen. Während Meier sich souverän über 60 Meter (7,64 Sekunden) und 200 Meter (24,77 Sekunden) durchsetzte, gewann Jule Lindner in zwei sehenswerten Alleingängen die 1500 Meter (4:29,06 Minuten) und 3000 Meter (9:35,92 Minuten) und war dabei beides Mal schneller als die Siegerinnen bei den Aktiven. Auf der 15-Runden-Distanz führt Lindner aktuell die deutsche Bestenliste an.

 

In einem hochklassigen 400-Meter-Finale trieben sich Eni Kuske (56,48 Sekunden; TSV Zirndorf) und Katharina Rupp (56,53 Sekunden; LG Donau-Ries) nicht nur zu Gold und Silber und neuen Bestzeiten, sondern preschten im nationalen Ranking bis auf Rang vier und fünf vor. Über 800 Meter lag Antonia Kräußlich (TSV Bad Rodach) souverän vorne, über die 60 Meter Hürden zeigte Lea Mehringer (LG Oberland) in 8,39 Sekunden ihre ganze Klasse und hat nun inklusive ihrer Siegerzeit von den Südbayerischen Meisterschaften (8,37 Sekunden) national die beiden schnellsten Zeiten stehen. In der Entscheidung über 3000 Meter Gehen zeigte sich Julia Sallinger (LG Oberland) als Siegerin in 16:08,02 Minuten stark verbessert und findet sich nun plötzlich in Deutschlands Top Ten wieder. Dort würde auch die Siegerin im Hochsprung mit ihren 1,80 Metern ganz klar stehen. Doch aufgrund der Ausländerregelung kann Marina Kovtunova (TS Herzogenaurach; Ukraine) national nicht weiter erfasst werden.

 

Spannung pur gab es beim Weitsprung der weiblichen Jugend U 20. Lange Zeit lag Pia Siedler (Vfl Buchloe) mit 5,82 Meter aus dem dritten Durchgang vorne. Doch im letzten Durchgang sprang auch U 18-Speerwurf-Vizeeuropameisterin Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf) auf diese Marke, so dass erst der bessere zweite Versuch mit 5,79 Meter zugunsten von Pia Siedler den Ausschlag gab. Eindeutiger ging es im Dreisprung zu, wo Carina Beraz (LAC Quelle Fürth) mit 12,11 Metern klar vorne lag. Einen souveränen Titel gab es dennoch für Konstanze Irlinger. Im Speerwurf flog ihr 600 Gramm schweres Arbeitsgerät mit 44,57 Metern nicht nur zu Bayern-Gold, sondern auch auf die aktuelle Pole-Position in Deutschland. Identisch verhält es sich im Hammerwurf, wo Gold und Silber von Johanna Marrwitz (64,25 Meter) und Clara Hegemann (59,87 Meter, beide LG Stadtwerke München) aktuell sogar Platz eins und zwei national sind. Hegemann gewann zu dem das Kugelstoßen mit 13,33 Metern; der Diskuswurftitel ging an Laura Jungnickl (37,77 Meter; LG Fichtelgebirge). Über 4 x 200 Meter lagen die Abordnungen aus Zirndorf bei den Mädchen und aus München bei den Jungs vorne.