Nürnbergs OB Dr. Ulrich Maly steht voll hinter der Leichtathletik-DM 2015
Bei ihm selbst wurde die Begeisterung für die Sportart 1972 bei den Olympischen Spielen in München entfacht, als er den sensationellen Olympiasieg von Hochspringerin Ulrike Meyfarth live in München miterleben durfte. "Das war Spannung ohne Ende." Auch heute verfolgt er die Leichtathletik nach wie vor. "Wenn ich im Fernsehen Leichtathletik-Meisterschaften erwische, bleibe ich immer hängen." Die TV-Präsenz wird auch im Juli bemerkenswert sein. Die ARD überträgt am Samstag live von 17.30 bis 19.50 Uhr, das ZDF ist tags darauf von 16.30 bis 18.50 Uhr auf Sendung.
Mit den deutschen Titelkämpfen im Grundig-Stadion will Dr. Ulrich Maly auch der Leichtathletik als "Mutter aller Sportarten" in Nürnberg eine Heimat geben. "Wir wissen, dass wir zu den wenigen größeren Fußballstadien gehören, die noch Leichtathletik-tauglich sind. Deshalb haben wir gesagt: Das müssen wir machen."
Julian Reus peilt das Double an
Einer, der in Nürnberg wieder auftrumpfen will, ist Sprinter Julian Reus. Der Wattenscheider, der kürzlich bei einem außergewöhnliches Foto-Shooting für die DM viel Spaß hatte, will nicht nur seinen Titel über 100 Meter verteidigen, sondern auch auf den 200 Metern zuschlagen. "Es steht auf der Agenda, wieder zweimal Deutscher Meister zu werden", sagte der deutsche Rekordhalter.
Bereits 5000 Tickets vergeben
Frank Kowalski, Veranstaltungsdirektor des DLV, freut sich über den glänzenden Verlauf des Vorverkaufs. "Wir haben bereits 5000 Tickets vergeben", sagte er bei der DLV-Pressekonferenz. Für die Haupttribüne gibt es nur noch Restkarten. Er geht davon aus, dass in zwei bis drei Wochen diese begehrtesten Tickets ausverkauft sein werden. Insgesamt soll bei der Deutschen Meisterschaft zumindest der Unterrang komplett belegt sein.
Dafür will man noch ordentlich die Werbetrommel rühren. Es sind einige Aktionen geplant, um die Leichtathletik in Nürnberg zum Thema zu machen. "Wir wollen mit vielen Aktionen überraschen und den Wettbewerb mit vielen anderen Sportarten annehmen", sagte Frank Kowalski, der auch darauf hinwies, dass freiwillige Helfer nach wie vor willkommen sind.
Florian Schwarthoff als Berater mit dabei
Der frühere Hürdenstar der Region, Florian Schwarthoff, wird bei den Deutschen Meisterschaften in die Rolle eines Beraters schlüpfen. "Ich freue mich darauf, dass ich eine Meisterschaft in Nürnberg vor der Haustüre genießen kann. Ich werde im Vorfeld versuchen, meine Erfahrung einzubringen und möglichst viel für die Veranstaltung leisten zu können. Ich will bei Gelegenheiten wie dieser Pressekonferenz für die Meisterschaften werben."
Er ist auch überzeugt, dass die DM in Nürnberg Impulse beim Nachwuchs setzen kann. "Das Erlebnis kommt nicht im Fernsehen, sondern nur live im Stadion rüber." Florian Schwarthoff erinnerte sich daran, wie er selbst einst bei einem Leichtathletik-Meeting in Fürth so begeistert wurde, dass er sich zwei Wochen später in Erlangen beim Leichtathletik-Verein anmeldete und den ersten Grundstein für seine Laufbahn legte.
Potenzial in Richtung 10,00 Sekunden
Sprinter Julian Reus will auch im nächsten Jahr wieder auftrumpfen. "Ich weiß, was ich leisten kann, wenn alles stimmt", sagte der Wattenscheider am Donnerstag bei einer DLV-Pressekonferenz in Nürnberg. Er traut sich nach seinem Husarenstück bei den letzten Deutschen Meisterschaften in Ulm mit dem deutschen Rekord von 10,05 Sekunden zu, noch näher an die 10,00-Sekunden-Marke heranzukommen. "Es ist noch ein Stück Arbeit, aber ich sehe das Potenzial in Richtung zehn Sekunden zu sprinten." Er weiß natürlich, dass es auf die Bedingungen ankommt. "Wenn es soweit ist, muss ich da sein und dann werde ich auch da sein."
Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg will er am 25. und 26. Juli 2015 seinen Titel über 100 Meter verteidigen und damit einen Hattrick perfekt machen. Außerdem hat er auch das DM-Gold über 200 Meter - und damit ein Double - im Blick.
Mit coolen Bildern Werbung für die Leichtathletik
Von Nürnberg selbst konnte er sich bereits bei einem exklusiven Foto-Shooting in einem stillgelegten Schwimmbad einen Eindruck verschaffen. Mit den Bildern, die dabei entstanden sind, ist Julian Reus hochzufrieden: "Was ohne Fotomontage herausgekommen ist, finde ich echt cool. Ich freue mich, über diese Bilder die Leichtathletik nach Nürnberg bringen zu können." Außerdem sagte der Vorzeigeathlet: "Nürnberg ist eine schöne Stadt mit sehr viel Stil und sehr viel Charakter. Ich freue mich darauf, wenn ich zur DM wieder hierher fahren darf."
Verletzungsprobleme im Griff
Auf dem Weg dorthin steht zunächst im "trainingsintensivsten Monat November" ein zweieinhalbwöchiges Trainingslager in Südafrika an. In der Hallensaison, die für Julian Reus Ende Januar beginnt, soll der Weg über die Hallen-DM in Karlsruhe zur Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) führen. Im Sommer sind die Höhepunkte mit der Team-EM, der DM in Nürnberg und der WM in Peking (China) vorgezeichnet.
Die Kniekehlenbeschwerden, die Julian Reus im vergangenen Sommer vor allem bei der EM in Zürich (Schweiz) zu schaffen machten, hat der Sprinter inzwischen im Griff. Zwar sind die Beschwerden noch nicht ganz weg, er sagt aber auch: "Ich sehe starke Fortschritte und bin im Training nicht eingeschränkt. Ich bin guter Dinge, dass es Richtung Sommer komplett weg ist."