
Keine Sicht, Schnee und Minusgrade: Unter diesen Umständen war eine Durchführung der Bayerischen Berglaufmeisterschaften im Karwendel unmöglich.
Bayerische Berglaufmeisterschaften wegen schlechten Wetters abgesagt
Die Vorhersagen für den Sonntag versprachen zunächst eine leichte Wetterbesserung. So rüsteten Veranstalter und Teilnehmer auch das komplette Equipment für die Bayerischen Berglaufmeisterschaften ganz oben in der Alpenwelt Karwendel nähe der Bergstation der Karwendelseilbahn.
Allerdings kam es anders als jeder hoffte. Um sieben Uhr am Sonntagmorgen herrschte dauerhafter „Schnürlregen“. Auch die Tatsache, dass keine Wettbesserung in Sicht war, trieb den Verantwortlichen des Karwendelberglaufes und den Funktionären des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes die Sorgenfalten auf die Stirn. Gegen 8:15 Uhr traf der Krisenstab mit den Verantwortlichen des Veranstalters und Ausrichters sowie Einsatzkräfte und Bergwacht zusammen und suchte nach Alternativen, die sich eventuell noch bieten könnten. Man einigte sich zunächst auf eine Verschiebung der des Starts um eine halbe Stunde.
Gleichzeitig war Streckenchef Gerhard Wolf oben im Dammkar unterwegs und inspizierte erneut die aktuelle Beschaffenheit des Parcours. In zehnminütigen Abständen informierte er das komplette Team unterm Startbogen am Bahnhofsplatz in Mittenwald, an dem sich rund 300 Aktive für diesen Lauf rüsteten.
Zu dieser Zeit herrschten an der Dammkarhütte auf rund 1700 Meter Meereshöhe bereits Minusgrade. Starker Wind und erneut einsetzender Schneefall machte die Streckenmarkierung gänzlich unkenntlich, so dass eine eindeutige Wegeführung nicht mehr auszumachen war. Erneut trat ein rund zehnköpfiges Team zusammen und traf die einzig richtige Entscheidung: die Absage des diesjährigen Karwendelberglaufes.
Kurt König von Seiten des Ausrichters und Willi Wahl, der Vizepräsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV), gaben die Entscheidung den vielen wartenden Aktiven bekannt. Beide betonten, dass die Sicherheit der Athleten an oberster Stelle stehe. „Es wäre unverantwortlich, bei diesen Witterungsverhältnissen die Freigabe für das Rennen zu erteilen“, erklärten unisono Kurt König und Willi Wahl.
Des weiteren zeigte man nach der offiziellen Absage organisatorisches Talent und schaffte die bereits oben bereitgehaltenen T-Shirts kurzerhand wieder an den Start, um diese dann an die gemeldeten Athleten zu verteilen. Die bereits kochenden Nudeln bot man auf die Schnelle unter dem Vordach des Bahnhofes den Läuferen an, so dass wenigstens ein paar Muskeln beansprucht wurden.
Manfred Schweinberg, einer der Hauptverantwortlichen des Tegelberglaufes erklärte sich überdies spontan zu einer kurzfristigen Übernahme der Bayerischen Berglaufmeisterschaften 2011 am 7. August bereit. Alle bereits gemeldeten Meisterschaftsteilnehmer für den Karwendelberglauf müssen keine erneute Meldung beim BLV abgeben. Sie werden beim 10. Tegelberglauf automatisch als Starter registriert.
Weitere Meldungen für diese „Ersatz-Meisterschaften“ können noch per Mail bis zum 31. Juli beim BLV (meldung@blv-sport.de) erfolgen. Alle nach diesem Termin eingehenden Meldungen obliegen den aktuellen Nachmeldegebühren und –vorschriften. Abmeldungen sind nicht notwendig!
Der BLV bedankt sich beim SC Füssen und dem TSV Schwangau für die Übernahme der Meisterschaftsausrichtung.