Bayerische Athleten bei Silvesterläufen: Großer Andrang und gute Leistungen
Bereits am Freitagabend wurde in Aschau unter winterlichen Verhältnissen stimmungsvoll der Vorsilvesterlauf gefeiert. Es galt dreimal eine 1,67 Kilometer lange Laufrunde zu rennen. Als Erster hatte nach etwas mehr als einer Viertelstunde Filmon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) diesen Nachtlauf hinter sich gebracht. Nur knapp geschlagen auf Platz zwei lief mit Hannes Burger (18, LC Buchendorf) eines der bayerischen Lauftalente. Schnellste Frau wurde die deutsche Berglaufmeisterin 2015 Tina Fischl (WSV Otterskirchen).
Die größte Silvesterveranstaltung in Bayern fand in München mit 1903 Finishern auf der Zehn-Kilometer-Strecke statt. Mit einem beachtlichen Vorsprung gewann Tobias Schreindl (LG Passau) das Rennen. Der deutsche Marathonmeister des Jahres 2014 startete mit dem Zweitplatzierten Moritz Horn (SK Ramsau) in einem beachtlichen Tempo: 3:00 Minuten zeigte die Uhr nach dem ersten Kilometer. Kurz vor Kilometer drei musste Horn abreißen lassen und Tobias Schreindl kam nach 31:50 Minuten und 77 Sekunden Vorsprung ins Ziel. „Es hat mich gefreut, dass es zum Jahresabschluss nochmals ganz gut lief“, resümierte Schreindl. Seine Frau Susanne Schreindl (LG Passau) lief drei Kilometer mit Marina Rappold (LG Sempt). Diese konnte sich dann absetzen und gewann 36:42 Minuten, 50 Sekunden danach erreichte Susanne Schreindl das Ziel.
„Same procedure as last year“ galt im schwäbischen Gersthofen bei Augsburg. Bei den Männern bestiegen genau wie 2016 Yossef Tekle (LG Reischenau-Zusamtal), Endisu Getachew (LAC Quelle Fürth) und Tobias Gröbl (LG Zusam) das Siegerpodest. Yossief Tekle benötigte im Alleingang 29:31 Minuten für die 9,7 Kilometer lange Strecke. Auch in der Frauenkonkurrenz wiederholte Cornelia Griesche (LG Telis Finanz Regensburg) ihren Vorjahressieg. Seit 2013 gewinnt nun die 24-Jährige in Gersthofen.
Bei sehr guten Witterungsbedingungen fand der Silvesterlauf in Nürnberg mit 1700 Teilnehmern statt. An der Spitze des Laufs über zehn Kilometer war bald eine Vierergruppe zu sehen. Aufgrund einer Baustelle mussten die Läufers dieses Jahr pro Runde gut 100 Meter mehr laufen. Mit seinem letzten Start im Trikot der LAC Quelle Fürth siegte Patrick Weiler in einer Zeit von 32:37 Minuten. Sein neuer Teamkollege Detlef Knall (Team Memmert) überschritt sieben Sekunden später vor Quelle-Junior Frederic Funk die Ziellinie. Unter den ersten zehn Läufern befanden sich sechs Athleten der in der Region tonangebenden Vereine LAC Quelle Fürth und LSC Höchstadt. Julia Hiller (LAC Quelle Fürth) hatte sich eher überraschend und kurzfristig nachgemeldet. Die frühere Deutsche Hindernismeisterin hatte dann ihren letzten Lauf des Jahres 2017 nach 38:35 Minuten, einem 33. Platz im Gesamtfeld und schnellste Frau erledigt. Auf der einen Runde um den Wöhrder See überraschte mit Tanja Neubert (17, LAC Quelle Fürth) eine Nachwuchsläuferin in 17:57 Minuten über 5 Kilometer die Frauenkonkurrenz.
In Bad Staffelstein und Kempten zeigte es sich, dass auf den Langstrecken die Läufer der Masterklassen vorne mitlaufen können. 40 Jahre alt wird 2018 Jürgen Wittmann (LAC Quelle Fürth). In Bad Staffelstein gewann er das Rennen in einer Zeit von 33:43 Minuten überraschend vor Sven Starklauf (DJK SC Vorra). In der Frauenkonkurrenz bestätigte Elvira Flurschütz (SC Kemmern) ihren Favoritinnenstatus. Ihr Sieg bewies auch, dass in Bayern mit den Läuferinnen im grünen Trikot immer gerechnet werden muss.
Auch in Kempten stand mit Johannes Hillebrand (LG Stadtwerke München) ein Läufer nahe der Masterklasse an der Startlinie. Der 37-Jährige war vom gemächlichen Anfangstempo eher überrascht und erhöhte nach zwei Kilometern das Tempo. Der Vorjahressieger Kevin Key übernahm nach Kilometer vier die Spitze. Die Entscheidung fiel dann jedoch zwischen Hillebrand und Efrem Tedese (SSV Ulm), der nach acht Kilometer noch kurzzeitig vor Hillebrand lag. Auf der letzten Geraden konnte Hillebrand jedoch bereits die Arme zum Sieg hochreißen. Mit einer Zeit von 31:49 Minuten auf zehn Kilometer bewies er, dass er für die anstehenden Crosslaufmeisterschaften gut vorbereitet ist. Die schnellste Frau über die 10,0 Kilometer in der Allgäumetropole wurde Lena Berlinger aus Ravensburg mit einer Zeit von 38:14 Minuten.
Alle Jahre wieder fahren die Langstreckler aus Regensburg an Silvester nach Seubersdorf. Ein Siegerinnenabonnement hat sich dort offenbar Sonja Hackl gebucht. 2017 gewann sie über 9,4 Kilometer mit einer Zeit von 39:37 Minuten. Die Männerkonkurrenz entschied wieder einmal Felix Mayerhöfer (DJK Dasswang) vor Marco Benz für sich.
Bei der 43. Auflage des Neuburger Silvesterlaufes über sechs Kilometer wiederholte sich ebenfalls das Vorjahresergebnis. Anabel Knoll und Maximilian Sperl (beide SC Delphin Ingolstadt) hießen wieder die Sieger/-in. In der Frauenkonkurrenz bestätigte die 17-jährige Lisa Basener (MTV 1881 Ingolstadt) mit ihrem zweiten Platz, dass sie in der Leichtathletik zu den bayerischen Nachwuchshoffnungen gehört.
In Pleinfeld über 9,5 Kilometer musste sich die frühere Bayerische Marathon Meisterin Christine Ramsauer (LAC Quelle Fürth, 36:53 Minuten) nur der 26 Jahre jüngeren Larissa Korn (LG Erlangen, 35:28min) beugen, während bei den Männern Sven Erhardt (Team Memmert) in 29:53 Minuten vorne lag.
Zum Silvesterlauf nach Bogen zog es 219 Läufer. Schnellster Läufer im Hauptlauf über neun Kilometer wurde mit Sebastian Schnurrenberger (FTSV Straubing) ein local hero. Der 31-Jährige lief sich 70 Minuten vor dem Hauptlauf mit einem klaren Sieg im Hobbylauf über 3,6 Kilometer so richtig warm. Bei den Frauen gewann die Kurzstrecke Gerti Schön (FTSV Straubing). Die 53-jährige Petra Brunner (TSV Regen) verwies im Hauptlauf alle jüngeren Konkurrentinnen in die Schranken.
Ein letztes Mal für den alten Verein. Das bieten die Silvesterläufe. In Amberg startete Maximilian Zeus (DJK Weiden) für den Verein, in dem er seine Läuferkarriere begann. Und es hat den 22-jährigen Berglaufspezialisten gefreut, dass dies möglich wurde: „Im Rennen habe ich von Beginn an die Initiative ergriffen und mich bereits nach 5000 Meter vom Feld abgesetzt. Da es nach zehn Jahren mein letztes Rennen im Trikot der DJK Weiden vor meinem Wechsel nach Regensburg war, bedeutete mein fünfter Sieg in Folge in Amberg ein besonderer Moment.“ Mit einem überzeugenden Sieg meldete sich in Amberg die junge Mutter Domenika Mayer (LAC Quelle Fürth) zurück in der bayerischen Spitzenleichtathletik. Ihre jugendlichen Vereinskameraden Sophie Rohr (17) und Julian Wohlfart (18) dominierten die Kurzstrecke.
Internationale Konkurrenz misst sich alljährlich zum Jahresende in Trier, Bietigheim, Peuerbach, Backnang und Linz. Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) gewann zum dritten Mal in Serie das Rennen in Bietigheim und sorgte so für einen lupenreinen Hattrick. Sein Vereinskollege Tim Ramdane Cherif belegte in diesem hochkarätigen Rennen in der Gesamtwertung den siebten Platz. Im Wettbewerb der Frauen trafen in der Spitze zwei der besten deutschen Marathonläuferinnen des abgelaufenen Jahres aufeinander. Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) musste sich nur Laura Hottentrott (GSV Eintracht Baunatal) geschlagen geben. Franzis Teamkollegin Julia Galuschka wurde im Gesamtfeld Zwölfte. „Acht Kilometer Bitburger-Lauf der Asse“ heißt ein weiteres der bekanntesten internationalen Rennen in Deutschland. Marathon Ass Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) schaffte es auf der für in kurzen Strecke mit Rang neun in die Top-Ten. Bei den Frauen über fünf Kilometer war Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer Leverkusen) eine Klasse für sich. Im elitären Feld kam Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) auf Rang zwölf.
In Backnang belegte Joseph Katib (LAC Quelle Fürth) den vierten Platz. In ihrem zweiten Silvesterlauf 2017 im österreichischen Peuerbach lief Tina Fischl die 5200 Meter in 18:17 Minuten, während Hindernisläufer Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) in Linz den Sieg im Spurt holte.
Über eine Minute schneller als im Vorjahr war Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) beim Berliner Pfannkuchenlauf im Ziel. Auf schwer zu laufenden 9,9 Kilometer blieben die Uhren diesmal bei 36:28 Minuten stehen. Standesgemäß schritt die Regensburgerin sofort zur "Vernichtung" des Siegerpreises und aß den gewonnenen Pfannkuchen gleich auf. Nur sechs Männer erreichten vor der frischgebackenen Bronzemedaillengewinnerin der Cross-EM das Ziel.
Den Abschluss der Läufe zum Jahreswechsel bilden die Dreikönigsläufe. Sechs an der Zahl sind im bayerischen Laufkalender verzeichnet.