DM Bochum-Wattenscheid, Teil 1: Unverhoffte Medaillen durch Ziegler und Willms
Selbst der in diesen Tagen geradezu euphorisch reagierende „Mr. Leichtathletik“ in Regensburg, Kurt Ring, hatte in seinem Vorbericht auf die DM auf der vereinseigenen Homepage den Namen „Manuel Ziegler“ nur in einem Satz erwähnt. Dafür lieferte der Neustädter im nasskalten Wattenscheid einen bärenstarken Wettkampf. Der einzige Dreispringer aus der Läufer-Hochburg Regensburg steigerte seinen Hausrekord im dritten Versuch gleich um 23 Zentimeter auf 16,26 Meter und belegte damit einen durchaus überraschenden Rang zwei hinter dem unglücklichen Deutschen Meister Andreas Pohle (ASV Erfurt), der mit seiner Siegerweite von 16,64 Meter nur um einen Zentimeter die B-Norm für die Europameisterschaften in Helsinki verpasste.
Bis zum letzten Wassergraben blieb im 3000-Meter-Hindernis-Finale Michael Wilms dem neuen Deutschen Meister Benedikt Karus (LG Badenovia Nordschwarzwald) auf den Fersen. Dann setzte sich Kakrus erfolgreich ab und gewann in 8:42,81 Minuten: „Ich wusste, dass Michi hinten raus schnell ist – er kommt ja von den 1500 Metern“, sagte Benedikt Karus. Wilms konnte seine Position erfolgreich verteidigen und belegt in 8:45,73 Minuten einen für die LG Stadtwerke München und Bayern hocherfreulichen zweiten Rang.
Vierte Plätze für Kock und Spindler
Knapp an der Medaille vorbei rauschten über 5000 Meter die designierte EM-Fahrerin Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg), die als Jahresbeste dem Tempo von Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) nicht folgen konnte und in 16:01,80 Minuten Vierte vor ihrer Vereinskameradin Jana Soethout (16:23,86 Minuten) wurde, und die ebenfalls das Regensburger Trikot tragende Hürdensprinterin Pamela Spindler. Ihr vierter Platz im Finale in abermals brillanten 13,17 Sekunden belegt immerhin ihre Stellung unmittelbar hinter der Troika Nytra-Roleder-Hildebrand, die in Wattenscheid die Medaillen exakt in dieser Reihenfolge unter sich ausmachte.
Ein mehr als ehrbarer fünfter Rang im Endkampf sprang für Diskuswerferin Ulrike Giesa (LAC Quelle Fürth) heraus. Nachdem die ersten vier Damen alle über 62 Meter kamen, folgte Giesa mit durchaus guten 58,09 Metern gleich dahinter. Freuen kann sich auch ihr Vereinskamerad Kevin Korona über seinen sechsten Platz im Weitsprung (7,63 Meter). Dagegen scheinen die EM- und Olympiaträume von Oliver Koenig (LG Stadtwerke München) nach Rang acht und 7,35 Meter ausgeträumt. Einen weiteren weißblauen Normerfüller für die U 20-EM in Barcelona gab es in Gestalt von Konstantin Wedel (TSV Höchstadt-Aisch) über 3000 Meter. Er wurde Siebter in 9:00,52 Minuten.
Jonas Plass bleibt im Vorlauf hängen
Die Enttäuschung des ersten Tages aus bayerischer Sicht blieb freilich den Vorläufen über 400 Meter vorbehalten. Dabei schied der Titelverteidiger Jonas Plass (asics Team Wendelstein) bei Zeitgleichheit von 47,39 Sekunden gegenüber Benedikt Wiesend (LG Stadtwerke München) aus. Ins Finale kamen erwartungsgemäß Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München; 46,36 Sekunden) und etwas überraschend Johannes Trefz (LG Würm Athletik; 47,38 Sekunden). Ebenso die 400-Meter-Hürdenläufer Tobias Giehl (LG Würm Athletik; 50,19 Sekunden) und David Gollnow (LG Stadtwerke München; 51,32 Sekunden), Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) über 1500 Meter (3:43,49 Minuten), sein Vereins-Pendent bei den Frauen, Corinna Harrer (4:21,68 Minuten) neben Agata Strausa (LAC Quelle Fürth; 4:21,22 Minuten). Über 800 Meter Karoline Pilawa (LG Stadtwerke München; 2:05,68 Minuten), Steffi Müller (TSV Bobingen; 2:08,14 Minuten) sowie Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth; 2:07,60 Minuten), ihr Vereinskamerad Martin Conrad ebenfalls über die zwei Stadionrunden (1:50,26 Minuten) sowie Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) über 400 Meter flach (54,41 Sekunden).