18. Meet IN: Bo Kanda Lita Baehre und Maximilian Bayer glänzen mit deutschen Jahresbestleistungen
„Es hätte mich sehr gewundert, wenn er die 5,71 Metern heute bei diesen Bedingungen nicht gesprungen wäre“, meinte eine sichtlich zufriedene Bundestrainerin Christine Adams, nachdem ihr Schützling Bo Kanda Lita Baehre bei seinem Debüt im Ingolstädter MTV-Stadion die WM-Norm gesprungen war. In einem eindrucksvollen Wettkampf ohne Fehlversuch hatte der erst 20 Jahre alte Leverkusener nach gelungene Versuchen über 5,40 und 5,60 Meter bereits mit seinem dritten Sprung das WM-Ticket gelöst. Der nur ein Jahr ältere Philipp Kass (Werder Bremen) belegte mit 5,35 Meter den zweiten Platz und scheiterte nur knapp an der U 23-EM-Norm von 5,40 Metern. Hinter den beiden Junioren folgten höhengleich mit 5,25 Metern Jakob Köhler-Baumann (LG Filstal), Malte Mohr (TV Wattenscheid) und der Zweite des Vorjahres Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken).
Neben dem Stabhochsprung mit der eindrucksvollen Demonstration von Bo Kanda Lita Baehre gab es beim 18. MTV-Meet IN für die begeisterten Zuschauer eine weitere Spitzenleistung zu feiern. Lokalmatador Maximilian Bayer lieferte wie der Leverkusener Athlet eine neue deutsche Jahresbestleistung ab. Schon im Vorlauf über 110 Meter Hürden setzte sich Bayer mit 13,61 Sekunden (+0,4 m/sec), der zweitbesten Zeit seiner erfolgreichen Karriere, an die Spitze der aktuellen deutschen Bestenliste. Im Finale bestätigte er mit 13,73 Sekunden seine gute Form und verwies Martin Vogel (LAC Chemnitz), der in Saisonbestleistung von 13,93 auch unter 14 Sekunden bleiben konnte, und Altmeister Jan Schindzielorz (LG Forchheim;14,32 Sekunden) auf die Plätze.
„Mit dieser Zeit hätte ich zu diesem frühen Saisonzeitpunkt noch nicht gerechnet“, so der sympathische MTV-Athlet. Die Umstellung von acht auf sieben Schritte Anlauf in Richtung erster Hürde hat sich für ihn auf alle Fälle gelohnt. Auf einmal erscheint auch die WM-Norm nicht mehr so weit entfernt: 13,46 Sekunden fordert der DLV für einen Startplatz in Katar.
Der im Vergleich zu den Vorjahren höheren Zuschauerzahl stand eine deutlich geringere Teilnehmerzahl bei den Lauf- und Sprungwettbewerben gegenüber. Nachdem viele bayerische Spitzenathleten wegen der zahlreichen Wettkämpfe an diesem Wochenende auf einen Start in Ingolstadt verzichtet hatten, gaben auf vielen Strecken internationale Starter den Ton an. Die 400 Meter der Frauen gingen in starken 54,71 Sekunden an Tereza Petrzilkova aus Tschechien, die 800 Meter der Männer an ihren Landsmann Jiri Gregor, der nach 1:54,16 Minuten ins Ziel kam. Die Stadionrunde bei den Männern holte sich souverän Rene Acker Pernek (Slowenien) in 50,27 Sekunden.
Rühmliche Ausnahmen aus bayerischer Sicht waren die Springer der LG Stadtwerke München: Nachdem er über 100 Meter in 10,74 Sekunden die beste Zeit bei den Männern abgeliefert hatte, gewann Yannik Wolf mit 7,35 Meter auch den Weitsprung vor seinem weitengleichen Mannschaftskameraden David Faltenbacher. Paul Walschburger (LG Stadtwerke München) überzeugte beim Dreisprung der Männer mit 15,66 Meter, der aktuell zweitbesten Weite eines deutschen Springers. Auch die 6,18 Meter von Weitsprungsiegerin Tina Pröger (TSV Zirndorf) können sich auf nationaler Ebene durchaus sehen lassen.
Die wertvollste Sprintzeit auf den kürzeren Distanzen ging auf das Konto von Katharina Eich (SSV Ulm), die die 200 Meter in 24,69 Sekunden dominierte. Über 4 x 100 Meter konnten sich die Frauen der LG Forchheim mit gelaufenen 47,70 Sekunden über eine erfüllte DM-Norm freuen. Die beste Leistung im Nachwuchsbereich gelang dem U 18-Weitspringer Simon Batz (LG Landkreis Kelheim), der erst nach 7,05 Metern in der Grube landete.
Bei den im Rahmen der Veranstaltung ausgetragenen Bayerischen Nachwuchsmeisterschaften im Hindernislauf fielen die winzigen Teilnehmerfelder negativ auf. Die Sieger hießen Antonia Sörgel (LAV Hersbruck) über 1500 Meter in der weiblichen U 18 (5:25,59 Minuten), Johanna Beck (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) über 2000 Meter in der weiblichen U 20 (6:54,69 Minuten), Sebastian Döring (LAC Quelle Fürth) über 2000 Meter in der männlichen U 18 (6:47,72 Minuten) und Florian Frank (TuS Bad Aibling) über 2000 Meter in der männlichen U 20 (6:21,77 Minuten), wobei bei letzterer Konkurrenz nur ein einziger Teilnehmer angetreten war.