Miriam Dattke / Simon Boch. Fotos: Norbert Wilhelmi

07.04.2024 23:48 // Von: Kurt Ring

Dattke wird in Berlin zweitbeste Deutsche, scheitert aber an der EM-Norm

Ihre eigene Heimatstadt Berlin mag Miriam Dattke zumindest beim Laufen nicht. Nachdem im Herbst 2023 schon das Unternehmen "Olympia-Qualifikation" im Marathon wegen einer plötzlichen Erkrankung im Keim erstickt wurde, scheiterte nun auch das Vorhaben, sich beim Generali Halbmarathon für die Europameisterschaften in Rom zu qualifizieren. Zwar wurde die Regensburgerin hinter der deutschen Rekordhalterin Melat Kejeta, die am Ende mit 1:07:26 Stunden Dritte wurde, im Lauf selbst hervorragende Siebte und zweitbeste Deutsche vor der gesamten übrigen nationalen Konkurrenz. Die dabei erzielten 1:11:01 Stunden waren schließlich dennoch 31 Sekunden zu langsam, um das für die EM notwendige Limit zu erfüllen.

Schuld waren erneut widrige Witterungsbedingungen in Form von plötzlicher Hitze, die den Läuferinnen und Läufern bis zu zwei Minuten kosteten. Auch für Teamkollege Simon Boch war da nichts zu holen. Er hat jedoch ab sofort keine EM-Qualifikationsprobleme mehr, weil nur noch Samuel Fitwi als bester Deutscher mit 1:01:33 Stunden die Norm für Rom knackte, die der Regensburger schon im vergangenen Jahr eingetütet hatte.

 

„Es kam so, wie wir es alle schon im Vorfeld befürchtet hatten. Bei Kilometer 15 brach die Sonne durch und alle Hoffnungen auf neue Bestzeiten schmolzen in der plötzlichen Hitze von gefühlten dreißig Grad“, berichtete Boch nach dem Lauf. Am Ende wurde der Regensburger 17. und fünftbester Deutscher mit 1:03:32 Stunden. Der Lauf stand für die Läuferasse der LG Telis Finanz Regensburg schon im Vorfeld unter keinem guten Stern. Konstantin Wedel musste kurzfristig wegen einer Erkältung passen und Philimon Abraham fühlte sich nicht fit genug für einen Berlin-Einsatz. In der provisorischen Qualiliste von Bundestrainer Matthias Kohls steht der Regensburger aber immer noch als möglicher sechster deutscher EM-Starter im Halbmarathon, dies aber laut Kohls „ohne Gewähr.“

 

Für das komplizierte Nominierungsprozedere mehr oder weniger am „grünen Tisch“ sind allein die umständlichen Richtlinien des DLV verantwortlich. Kurt Ring, Teamchef der LG Telis Finanz Regensburg. meint dazu: „Bei der komfortablen Ausgangslage aus 2023 mit bereits jeweils drei Normerfüllern im vergangenen Jahr hätte ein Ausscheidungsrennen für den Rest des Frauen- und Männerteams im Frühjahr 2024 gereicht, und alles wäre klar und leicht überschaubar gewesen.“