Schnelle Fürther Mädels: (von links) Millicent Mensah und Emy Kraus / der Ukrainer Nazar Stepanov (links) und Nils Leifert lieferten sich erneut ein Klasserennen / Linda Meier / Moritz Mühlpoitner / Julia Schmidt / Linus Liebenwald / Elena Schernhardt / Mara Vonnahme / Karla Hiss / Julika Bonewit. Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann

18.02.2023 21:53 // Von: Claus Habermann

Hallen-BM U 20: Eine Altersklasse mit dünnen Starterfeldern

Über die kürzeste Sprintstrecke, die 60 Meter, hatten sich die Mädchen des LAC Quelle Fürth augenscheinlich am besten vorbereitet. Ein Riesensprung gelang dabei Millicent Mensa. Sie steigerte sich auf ausgezeichnete 7,60 Sekunden. Das bedeutete den Sieg vor ihren Vereinskolleginnen Emy Kraus (7,83 Sekunden) und Sophia Eze Chidinma (7,88 Sekunden). Der Sieg über die Hallenrunde von 200 Metern sollte eine souveräne Angelegenheit für Elena Schernhardt (LG Festina Rupertiwinkel) werden. Die Oberbayerin kam nach 24,87 Sekunden ins Ziel. Franziska Rohmann (LAC Passau) wurde in 25,31 Sekunden Zweite, Emy Kraus belegte in 25,43 Sekunden Rang drei.

Gestalteten sich die Sprintentscheidungen über die 60 und 200 Meter spanned, war der Wettkampf über 400 Meter über zwei Hallenrunden eine eher unspektakuläre Angelegenheit. Drei Läuferinnen spulten die zwei Runden ab. Die deutlichen Abstände nach der Hälfte der Strecke blieben danach bis ins Ziel unverändert. Für die Siegerin Janne Popp (LAC Quelle Fürth) standen 58,65 Sekunden in der Ergebnisliste und bedeuten persönliche Bestleistung. Die Zeit für Karin Dobiasch (LG Würm Athletik) lautete 61,27 Sekunden, die für Celine Russ (SWC Regensburg) 62,82 Sekunden. 

 

Über die 800 Meter Strecke wollte Dobiasch nach mehreren zweiten Plätzen in diesem Jahr endlich einen Sieg einfahren und einen Titel mit nach Hause nehmen. Im Lauf bestimmten sie und Linda Maier (LAC Passau) das Rennen. Nach der ersten Runde machte Luisa Frehner (LAC Quelle Fürth) diesen Plan aber zunichte. Energisch ging sie an die Spitze des Läuferfeldes und erhöhte deutlich das Tempo, dem nur Linda Meier und Karin Dobiasch folgen konnten. Erst in der letzten der vier Runden übernahmen die Läuferinnen der U 20 das Kommando. Dobisch wehrte alle Überholversuche erfolgreich ab und kam nach 2:15,45 Minuten knapp vor Linda Meier (2:15,58 Minuten) ins Ziel.

 

Den ersehnten Sieg holte sich Linda Meier dann über 1500 Meter. Im Feld gab es keine Konkurrenz, die mit der Passauerin mithalten konnte. Dennoch zeigte Meier vollen Einsatz, damit sie eine gute Endzeit erzielen konnte. Dies war ihr auch gelungen. Nach 4:33,77 Minuten war sie im Ziel.  Auch über 3000 Meter starteten die jüngeren und älteren Läuferinnen in einem Rennen. Zu Beginn noch etwas unsicher, übernahm dann doch Karla Hiss (LG Telis Finanz Regensburg) die Führung und bestimmte das Lauftempo bis zum Ende des Rennens. Im Schlepptau von Hiss schaffte auch ihre Vereinskollegin Hanna Ackermann das erwünschte Ziel, das heißt schneller zu sein als 10:15,00 Minuten. (Qualifikationsnorm für Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften). Die Siegerin Hiss kam nach 10:07,04 Minuten ins Zeil und auch Ackermann erreichte mit 10:11,42 Minuten ihr Wunschergebnis.

 

Nur 60 Meter lang war die Strecke im Hürdenlauf In zwei Läufen wurde Maria Anzinger ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht und ließ den elf Konkurrentinnen keine Chance. In einem runden Lauf ohne Sturzgefahr überquerte sie nach 8,76 Sekunden als Beste die Ziellinie. Einen Platz auf dem Siegerpodest fanden auf Platz zwei noch Dana Aehle (TSV Neu-Ulm) mit 9,28 Sekunden sowie auf Platz drei Ronja Fürst (TSV Bad Endorf) mit 9,57 Sekunden. Die Staffel über 4 x 200 Meter entschied das Team der LAC Quelle Fürth (1:42,58Minuten – besseren Staffelwechseln sei Dank – zu seinen Gunsten vor der Startgemeinschaft Passau-Pfarrkirchen (1:42,93 Minuten.). Entschieden wurde das Rennen erst auf den letzten 50 Metern.

 

Im Bahngehen über 3000 Meter war hingegen kämpfte jeder Sportler meist nur im Alleingang um eine gute Zeit. So erging es auch Julia Schmidt (SpVgg Niederaichbach). Ohne Probleme schaffte die ehemalige Deutsche Jugendmeisterin mit 15:31,00 Minuten die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften von 17:00,00 Minuten deutlich.

 

Der Hochsprung der jungen Damen war in München auch recht schnell erledigt. Lediglich drei Sportlerinnen sprangen um Gold, Silber und Bronze. Auf dem dritten Platz mit  1,52 Metern landete Sarah Heid (LG Eckental), vier Zentimeter höher sprang Verena Rendle (LAZ Kreis Günzburg), Kaya Russler (LAC Quelle Fürth) überquerte 1,61 Meter und konnte sich damit als Siegerin feiern lassen.  Die Zahl drei war auch die Geheimzahl bei den Stabhochspringerinnen. Genauso viele trafen zum Wettbewerb an. Die Siegerin heißt Dana Aehle (TSV Neu-Ulm). Ihre übersprungene Höhe: 3,40 Meter.

 

Mara Vonnahme (MTV 79 München) hieß die Siegerin im Weitsprung. Nach 5,76 Meter im fünften und 5,77 Metern im sechsten Versuch war ihr Gold nicht mehr zu nehmen. Die schärfste Konkurrentin, Johanna Konrad (LG Augsburg), hatte dagegen keinen Ausreißer nach oben (5,55 Meter). Vier Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung beendete die Drittplatzierte Theresa Wasmeier (TuS 1860 Pfarrkirchen) den Wettbewerb. 5,33 Meter hieß ihre Weite.

 

Nach sechs Mal Hop-Step-Jump standen bei Theresa Wasmeier und bei Janne Popp (LAC Quelle Fürth) als weitester Sprung jeweils 11,88 Meter notiert. Der zweitbeste Versuch musste also die Entscheidung bringen. Zwei Zentimeter mehr für Wasmeier hieß es hier: 11,69 zu 11,67 Meter. Aber auch Janne Popp war keineswegs unglücklich, schließlich schaffte auch sie mit ihrer Weite die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Zufrieden mit ihrer Leistung durfte in jedem Fall auch die drittplatzierte Springerin sein. Elisa Schmeling (LAC Quelle Fürth) stellte mit 11,72 Metern eine neue Bestleistung auf.

 

Der Kugelstoß startete mit sieben Teilnehmerinnen, und Helena Kopp (LG Stadtwerke München) durfte mit 12,65 Metern den Sieg feiern. Platz zwei ging mit der Weite von 12,41 Metern an Julika Marie Bonewit (LG Stadtwerke München) vor Lena Abbenhaus (LG Eckental) mit 11,88 Metern auf Platz drei. Im Rahmen der sogenannten Winterwurfmeisterschaften nutzten die Sportler und Sportlerinnen das gute Wetter. Lilli Weber (TV 1862 Erding) gewann mit persönlicher Bestleistung von 39,06 Metern das Diskuswerfen vor Julia Marie Bonewit (LG Stadtwerke München), die sich ebenfalls mit persönlicher Bestleistung und einer Weite von 36,38 Metern freuen durfte. Auch die Siegerin im Hammerwurf, Leonie Liebenwald (UAC Kulmbach), freute sich. Ihr bester Wurf landete bei 51,97 Metern und lag nur geringfügig unter ihrer persönlichen Bestleistung von 52,10 Metern. Den zweiten Platz belegte Lina Metschl (LG Stadtwerke München). Ihr Hammer landete bei 45,59 Metern. Nicht weit dahinter landete das Wurfgerät von Julika Marie Bonewit (LG Stadtwerke München).

 

Bei den Speerwerferinnen auf der gegenüberliegenden Seite des Sportplatzes ging der Sieg mit der besten Weite von 41,66 Metern an Laura Val (LG Augsburg) vor Nele Ganssmüller (LG Fichtelgebirge; 40,54 Meter). Gefreut über ihre Weite von 39,44 Metern hat sich Leni Hölzlwimmer (Sportgem. Schönau).

 

U 20 männlich

 

Maximilian Achhammer (TSV 1880 Schwandorf) setzte bei den Sprintwettbewerben über die 60 und 200 Meter die Glanzpunkte. Über 60 Meter hatten die 13 Mitbewerber keine Siegchance. Mit starken 6,94 Sekunden ließ er die Konkurrenten sehr deutlich hinter sich. Auf den Silberplatz (Zeit: 7,31 Sekunden) sprintete Jan Rolf (LAC Quelle Fürth) und über seinen dritten Platz in der Zeit von 7,35 Sekunden freute sich Jakob Blank (LG Bamberg). Die Namen Achhammer und Blank tauchten auch in der Siegerliste über die 200 Meter auf. Hier dominierte Achhammer erneut mit von 21,95 Sekunden, während sich Blank sehr über 23,32 Sekunden und den erneuten Gewinn der Bronzemedaille freute. Zwischen diese beiden drängelte sich Jonathan Willert (LG Main-Spessart). Seine Zeit betrug sehr gute 22,67 Sekunden.

 

Über 400 Meter blieb Moritz Mühlpointner (LG Stadtwerke München) als einziger unter der Grenze von 52 Sekunden und wurde mit Platz eins belohnt. Auf Platz zwei in 52,63 Sekunden kämpfte sich Simon Pieper (LG Lándkreis Aschaffenburg). Auf Platz drei beendet Daniel Funk (LG Aichach-Rehling) den Wettkampf. Seine Laufzeit: 53,24 Sekunden.

 

In einer eigenen Liga startete über die 800 Meter Tobias Tent (LG Stadtwerke München). Selbstbewusst und entschlossen begann er mit einem Tempo, dem die übrigen fünf Läufer nur kurz folgen konnten. Ohne alle seine Kraftreserven ausschöpfen zu müssen, kam er exzellenten 1:56,04 Minuten über die Ziellinie. Ebenfalls unter der Zwei Minuten Grenze schaffte Sebastian Witt (VfL Waldkraiburg) die vier Hallenrunden. Übersehen sollte man auch nicht die Leistung des Drittplatzierten Leopold Staab (LG Stadtwerke München), der mit 2:02,91 Minuten einen neuen Hausrekord aufstellte. Besondere Anerkennung verdiente sich Witt mit seiner Leistung über 1500 Meter am zweiten Wettkampftag. Nach Platz zwei über 800 Meter ließ er sich über die längere Mittelstrecke den Sieg nicht nehmen. Mit 4:16,74 Minuten konnte er die harten Konkurrenten von der LG Stadtwerke München Marius Kroll und Leopold Staab erfolgreich in Schach halten. Im Kampf um Platz zwei hielt der etwas erfahrene Läufer Marius Kroll im Ziel knapp die Oberhand vor Leopold Staab. Die Zeit von Kroll: 4:18,06 Minuten. Und die von Staab: 4:18,25 Minuten. Auf der längsten Wettkampfstrecke in der Halle über 3000 Meter holte sich Jared Halbig (TSV 1860 Ansbach) Gold gegenüber seinem einzigen Mitstreiter Maximilian Spielbauer (LAC Passau). Für den Sieger konnten 9:11,10 Minuten, für den Zweitplatzierten 9:36,04 Minuten zu Buche.

 

Mit Bestleistungen durften auch die Läufer über 60 Meter Hürden glänzen. Die besten drei von sechs Teilnehmern am Wettbewerb erzielten obendrein persönliche Bestleistungen. Eine Klasse für sich war erneut Nils Leifert (LAC Quelle Fürth). Seine Siegerzeit von 7,83 Sekunden war völlig außer Reichweite für seine Mitstreiter. In diesem Wettbewerb tauchte auch wieder der Name Jakob Blank auf. Der Bamberger gewann seine dritte Medaille bei diesen Hallenmeisterschaften. Nach zweimal Bronze gab es über die Hürden die Silbermedaille. Seine neue Bestzeit lautet 8,63 Sekunden. Den Bronzerang erlief Fabio Vitalini von der (LAC Quelle Fürth) in einer neuen persönlichen Bestzeit von 8,94 Sekunden.  

 

Fürth ist auch das Stichwort für die Staffel über 4 x 200 Meter der Jungs. Edwin Estrin, Jan Rolf, Michael Tarczewski und Lorenz Eckert besiegten die Favoriten der LG Stadtwerke München in einem leidenschaftlich geführten Kampf mit einer Sekunde Vorsprung von 1:33,33 Minuten bis zu 1:34,31 Minuten.

 

Die Wettbewerbe in den Sprungdisziplinen warengekennzeichnet durch sehr geringe Teilnehmerzahlen. Zwei Sportler im Hochsprung, fünf im Stabhochsprung, drei im Weitsprung sowie kein Teilnehmer im Dreisprung: Das ist die ernüchternde Bilanz dieses Disziplinblocks. So standen im Hochsprung fünf gültigen Versuchen sieben Fehlversuche gegenüber. Clemens Bleiziffer (TSV 1880 Wasserburg) hielt mit 1,79 Metern seinen Konkurrenten Jan Hölzer (LG Eckental), der 1,74 Meter übersprang, in Schach. Im Stabhochsprung ging der Sieg an den Favoriten Janosch Bimüller (LAC Quelle Fürth), der mit 4,00 Metern aber 20 Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung blieb. Der Zweite Christian Wimmer (TSV 1880 Wasserburg) übersprang 3,90 Meter, sein Vereinskollege Josef Held schaffte als Dritter nur 3,75 Meter. Im Weitsprung sah das Leistungsbild wieder besser aus. Platz zwei mit Edwin Estrin (LAC Quelle Fürth) und Rang drei mit Maximilian Saller (TSV Trudering) bewegten sich mit Sprungweiten von 6,34 Meter beziehungsweise 6,22 Meter im Rahmen ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit. Erfreulicherweise stellte Sieger Jan Zimmer (SV Germering) mit seinem Sprung über 6,52 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf. 

 

Das Bild bei den Teilnehmerzahlen im Kugelstoßen und in den Outdoor-Wurfdisziplinen glich dem in den Sprungdisziplinen: Drei Starter mit der Kugel, zwei mit dem Diskus Diskuswurf, drei im Hammerwurf und zwei im Speerwurf. Die beiden Kugelstoßer Tim Weller (LG Stadtwerke München) und Sebastian Oberbauer (LG Kreis Dachau) schafften mit der Sechs-Kilo-Kugel ansprechende  Leistungen. Weller lag mit einer Weite von 13,82 Meter vor Oberauer, der die Kugel auf 12,37 Meter wuchtete 

 

Tim Weller stand auch im Ring zum Diskuswurf. Hier lautete seine Siegerweite 40,74 Meter. Auch sein einziger Mitstreiter Nico Kehrle (DJK Memmingen) durfte mit seiner erzielten besten Weite von 36,00 Metern zufrieden sein. Kehrle gehörte auch zu den drei bei den Hammerwerfern. Hier brachten ihn die 43,48 Meter mit dem sechs Kilo schweren Wurfgerätes auf Platz zwei hinter dem Sieger Linus Liebenwald, dessen Hammer nach 53.03 Metern in den Rasen schlug. Die drittbeste Leistung stand mit 42,86 Meter für Lais Deppermann (TSV 1880 Wasserburg) zu Buche. 

 

Die zwei Speerwerfer in der Altersklasse U 20, die den Titel eines Bayerischen Meisters austrugen, waren nach dem Wettkampf mit den erzielten Leistungen ebenfalls zufrieden. Der Speer von Oberauer (LG Kreis Dachau) flog 47,29 Meter weit, doch gegen Leonard Sichelstiels (ESV Amberg) 49,12 Meter waren kein Kraut gewachsen.