Leni Hanselmann hat es geschafft: Die Athletin des MTV 1881 Ingolstadt steht im Finale über 2000 Meter Hindernis. Foto: Theo Kiefner

18.07.2024 20:18 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

U 18-EM Banská Bystrica: Fast alle bayerischen Teilnehmer problemlos in der nächsten Runde

Traumstart für die bayerischen Leichtathletinnen und Leichtathleten bei der U 18-EM in Banská Bystrica (Slowakei). Am Donnerstag erreichen alle ohne Probleme die nächste Runde, zum Teil auch schon das Finale. Sowohl Hürdensprinterin Daryl Ndasi, wie auch Hammerwerferin Clara Hegemann (beide LG Stadtwerke München), Hindernisläuferin Leni Handelmann (MTV 1881 Ingolstadt) und Sprinter Jakob Kemminer (TSV Ochenbruck) überzeugten mit souveränen Vorstellungen. Lediglich Hochspringerin Eva Kalb (LG Forchheim) musste in der Qualifikation die Segel streichen.

Darly Ndasi nimmt die erste Hürde

 

Einen starken Eindruck hinterließ im 100-Meter-Hürden-Vorlauf die neue Inhaberin der deutschen U 18-Bestleistung Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München). Sie stürmte in 13,53 Sekunden überlegen zum Sieg und konnte sogar nach der letzten Hürde austrudeln lassen. "Es hat sich ganz gut angefühlt", bilanzierte sie, wenngleich sie ihren Start als noch ausbaufähig bewertete. Ihre Zwischenbilanz der U 18-EM? "Ich finde es fantastisch." Insbesondere auf der guten Haupttribüne wurde kräftig angefeuert und mitgefiebert.

 

Leni Hanselmann mit großem Q

 

Im zweiten Vorlauf über 2000 Meter Hindernis gab es für Leni Hanselmann (MTV 1881 Ingolstadt) ein Happy End. In 6:48,54 Minuten erkämpfte sie sich Rang sechs und damit das große Q. "Ich hatte mir das Finale auf jeden Fall vorgenommen", erklärte sie anschließend. Anfangs war sie nicht optimal positioniert, konnte sich aber gut wieder ans Feld herankämpfen. Ganz wichtig dabei: sich aus Rangeleien herauszuhalten. "Am Anfang war ich etwas eingekesselt, deshalb habe ich probiert, mich freizulaufen." Das gelang optimal. Auch mit der Hitze kam sie dank der Kühlwesten vom Aufwärmplatz recht gut zurecht.

 

Eva Kalb erneut 1,74 Meter

 

Die Deutsche U 18-Meisterin Eva Kalb (LG Forchheim) überquerte wie bereits in Mönchengladbach 1,74 Meter, die nächste Etage war für sie diesmal zu hoch. "Ich wäre gern höher gesprungen, aber ich bin froh, dabei gewesen zu sein und die Erfahrung gemacht zu haben", befand die 16-Jährige, die im Vorfeld von Zahnschmerzen ausgebremst worden war. "Meine Sprünge hätten ein bisschen flüssiger sein können." Gut gefiel ihr, dass sich auf der Tribüne zahlreiche Zuschauer versammelt hatten.

 

Deutsches Hammerwurd-Duo führt Reihe der Qualifikantinnen an

 

Als Erste und Zweite der europäischen Jahresbestenliste im Hammerwerfen sind Clara Hegemann (LG Stadtwerke München) und Nova Kienast (SV Preußen Berlin) in die Slowakei gereist. Diese Positionen bestätigten sie in der Qualifikation und mussten dabei noch nicht alle Karten aufdecken. Den Anfang machte in Gruppe A Clara Hegemann, die den Hammer gleich im ersten Durchgang auf 69,51 Meter fliegen ließ. Keine Hammerwerferin konnte diese Weite am Donnerstag überbieten. 

 

Am nächsten kam der Münchnerin ihre Team-Kollegin, die anderthalb Stunden später in Gruppe B ranmusste: Nova Kienast hakte mit 69,36 Metern ebenfalls auf Anhieb die direkte Qualifikationsmarke von 66 Metern ab. "Ich freue mich, dass wir es beide geschafft haben", sagte die Berlinerin. "Wir hoffen natürlich, dass wir im Finale zu zweit vorne landen." Auch Clara Hegemann hat das Podium im Blick. "Aber ich fühle mich nicht als Favoritin, es gibt einige Athletinnen, die ungefähr gleich weit werfen können." Im Finale komme es vor allem auf das Mindset an. "Der Ring ist gut und mit dem heißen Wetter hatte ich keine Probleme", bilanzierte Clara Hegemann.

 

Jakob Kemminer stürmt ins 100-Meter-Finale

 

Seinem Ziel, von der U 18-EM eine Medaille mitzubringen, ist Jakob Kemminer am Donnerstagabend ein ganzes Stück näher gerückt. Wie im Vorlauf (10,52 Sekunden) legte er ein starkes Finish hin und stürmte in 10,42 Sekunden über die Ziellinie. Damit setzte er zugleich sein Fernduell gegen den Briten Joel Masters (10,45 Sekunden) fort. Zum direkten Aufeinandertreffen kommt es am Freitag im Finale. "Ich rechne damit, dass er am Start ein bisschen wegziehen wird und ich versuche, diese Lücke zu schließen und auf den letzten 40 Metern wegzurennen", blickte Jakob Kemminer voraus, der neben der Medaille auch die 25 Jahre alte deutsche U18-Bestzeit (10,38 Sekunden) im Blick hat.