Emma Heckel trug sich mit einer fulminanten Steigerung in die bayerische Rekordliste der U 20 über 3000 Meter ein. Foto: Brem

01.06.2021 01:06 // Von: Kurt Ring/LG Stadtwerke München

Emma Heckel läuft in Pfungstadt bayerischen U 20-Rekord über 3000 Meter und U 20-WM-Norm

Einen weiteren Schritt auf der ganz persönlichen Erfolgsleiter vollzog Emma Heckel (LGH Telis Finanz Regensburg) bei der MERCK Laufgala im hessischen Pfungstadt. In einem mutigen 3000-Meter-Rennen, das sie meist selbst bestimmte, musste sich Heckel praktisch erst auf dem Zielstrich der vorjährigen Deutschen U 20-Meisterin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) geschlagen geben. Mit 9:18,41 und 9:18,64 Minuten blieben beide deutlich unter dem für die U 20-Weltmeisterschaften in Nairobi (17. bis 22. August) geforderten 9:25,00 Minuten, gleichbedeutend auch für die bereits vom 15. bis 18. Juli in Tallinn (Estland) stattfindenden Europameisterschaften in der gleichen Altersklasse. Als schönes Nebenprodukt verbesserte Emma Heckel auch noch den bayerischen Jugendrekord über diese Strecke, den Maria Dietz (LAC Quelle Fürth) 2013 mit 9:20,40 Minuten gelaufen war.

Im diesjährigen europäischen Ranking findet man nun Vortmeier und Heckel auf Platz eins und zwei. Ein weiteres Regensburger Glanzlicht setzte eins ums andere Mal Marathonmann Simon Boch (LG Telis Finanz).

 

„Ach Gott, ich hab wieder so schwere Beine“, unkte Emma Heckel unmittelbar vor dem Start noch. „Hoffentlich geht das heute gut.“ Dies scheint jedoch bei der noch nicht ganz 19-Jährigen inzwischen zum erfolgreichen Ritual zu werden. Nachdem eine Tempomacherin drei Runden lang eine gute Pace hingelegt hatte, übernahm Heckel couragiert und geradezu selbstverständlich die Spitze, verschärfte kontinuierlich das Tempo und legte die letzten tausend Meter in 3:02 Minuten aufs rote Kunststoffoval. Dass sie am Ende von der vorjährigen U 20-Meisterin Vortmeier noch abgefangen wurde, war an diesem Tag nur ein ganz kleiner Wermutstropfen. „Wir haben jetzt mit der doppelten Absicherung für EM und WM genügend Zeit, den Feinschliff für die internationalen Höhepunkte anzubringen. Wer weiß, vielleicht ist dann sogar mehr als nur die Teilnahme drin“, kommentierte Coach Kurt Ring den Auftritt seines Schützlings.

 

Ein weiteres Regensburger Glanzlicht setzte eins ums andere Mal Marathonmann Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg). Als „verschärftes Unterdistanztraining“ verfehlte er zunächst in einem schnellen 1500-Meter-Rennen, das Lokalmatador Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) mit 3:37,90 Minuten gewann, zunächst seinen Hausrekord mit 3:45,93 Minuten nur um zwei Zehntelsekunden, um dann eine halbe Stunde später als Sieger die 3000 meter mit einem fulminanten Schlussspurt in 8:05,42 Minuten nach Hause zu bringen. Neben Simon Bochs „Trainingseinheiten“ überzeugten auch seine Teamkollegen Tim Ramdane Cherif mit 8:14,16 Minuten als Dritter und der als Fünfter persönliche Bestzeit laufende U 23-Junior Benedikt Brem mit 8:18,62 Minuten über 3000 Metzer. Auch Emma Heckels steiler Aufwärtstrend ist im „blauen“ Lager keine Solitärerscheinung. Hinter ihr kam nach etlichen gesundheitlichen Problemen Svenja Ojstersek mit 9:50,16 Minuten als Dritte der Frauenwertung ins Ziel.

 

Magdalena Engl (LG Telis Finanz Regensburg) steigerte als Zweite in  der U 18-Klasse ihren Hausrekord um fast 20 Sekunden auf feine 10:04,84 Minuten und greift nun nach der ersten „Neuner-Zeit“.

 

Jana Reinert (LG Stadtwerke München) steigerte sich in ihrer Hauptdisziplin, den 800 Metern, von bislang 2:06,00 Minuten auf nunmehr 2:05,15 Minuten. Schneller waren in dieser Konkurrenz einzig Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 2:04,19 Minuten) und Sarah Fleur Schulze (VfL Eintracht Hannover; 2:04,67 Minuten). Mit dieser Leistung unterstrich Reinert, dass sie kommendes Wochenende bei den nationalen Titelkämpfen in Braunschweig gute Endlaufchancen besitzt. Vincente Graiani (LG Stadtwerke München) gewann den 400-Meter-Lauf der Männer souverän in 48,75 Sekunden. Der deutsche Vizehallenmeister swe U 20 von 2020 über diese Distanz musste im vergangenen Jahr verletzungsbedingt den Sommer auslassen. In seinem ersten Juniorenjahr kämpft er sich nun Schritt für Schritt in die deutsche Spitze zurück.