Emma Heckel läuft in Pfungstadt bayerischen U 20-Rekord über 3000 Meter und U 20-WM-Norm
Im diesjährigen europäischen Ranking findet man nun Vortmeier und Heckel auf Platz eins und zwei. Ein weiteres Regensburger Glanzlicht setzte eins ums andere Mal Marathonmann Simon Boch (LG Telis Finanz).
„Ach Gott, ich hab wieder so schwere Beine“, unkte Emma Heckel unmittelbar vor dem Start noch. „Hoffentlich geht das heute gut.“ Dies scheint jedoch bei der noch nicht ganz 19-Jährigen inzwischen zum erfolgreichen Ritual zu werden. Nachdem eine Tempomacherin drei Runden lang eine gute Pace hingelegt hatte, übernahm Heckel couragiert und geradezu selbstverständlich die Spitze, verschärfte kontinuierlich das Tempo und legte die letzten tausend Meter in 3:02 Minuten aufs rote Kunststoffoval. Dass sie am Ende von der vorjährigen U 20-Meisterin Vortmeier noch abgefangen wurde, war an diesem Tag nur ein ganz kleiner Wermutstropfen. „Wir haben jetzt mit der doppelten Absicherung für EM und WM genügend Zeit, den Feinschliff für die internationalen Höhepunkte anzubringen. Wer weiß, vielleicht ist dann sogar mehr als nur die Teilnahme drin“, kommentierte Coach Kurt Ring den Auftritt seines Schützlings.
Ein weiteres Regensburger Glanzlicht setzte eins ums andere Mal Marathonmann Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg). Als „verschärftes Unterdistanztraining“ verfehlte er zunächst in einem schnellen 1500-Meter-Rennen, das Lokalmatador Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) mit 3:37,90 Minuten gewann, zunächst seinen Hausrekord mit 3:45,93 Minuten nur um zwei Zehntelsekunden, um dann eine halbe Stunde später als Sieger die 3000 meter mit einem fulminanten Schlussspurt in 8:05,42 Minuten nach Hause zu bringen. Neben Simon Bochs „Trainingseinheiten“ überzeugten auch seine Teamkollegen Tim Ramdane Cherif mit 8:14,16 Minuten als Dritter und der als Fünfter persönliche Bestzeit laufende U 23-Junior Benedikt Brem mit 8:18,62 Minuten über 3000 Metzer. Auch Emma Heckels steiler Aufwärtstrend ist im „blauen“ Lager keine Solitärerscheinung. Hinter ihr kam nach etlichen gesundheitlichen Problemen Svenja Ojstersek mit 9:50,16 Minuten als Dritte der Frauenwertung ins Ziel.
Magdalena Engl (LG Telis Finanz Regensburg) steigerte als Zweite in der U 18-Klasse ihren Hausrekord um fast 20 Sekunden auf feine 10:04,84 Minuten und greift nun nach der ersten „Neuner-Zeit“.
Jana Reinert (LG Stadtwerke München) steigerte sich in ihrer Hauptdisziplin, den 800 Metern, von bislang 2:06,00 Minuten auf nunmehr 2:05,15 Minuten. Schneller waren in dieser Konkurrenz einzig Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 2:04,19 Minuten) und Sarah Fleur Schulze (VfL Eintracht Hannover; 2:04,67 Minuten). Mit dieser Leistung unterstrich Reinert, dass sie kommendes Wochenende bei den nationalen Titelkämpfen in Braunschweig gute Endlaufchancen besitzt. Vincente Graiani (LG Stadtwerke München) gewann den 400-Meter-Lauf der Männer souverän in 48,75 Sekunden. Der deutsche Vizehallenmeister swe U 20 von 2020 über diese Distanz musste im vergangenen Jahr verletzungsbedingt den Sommer auslassen. In seinem ersten Juniorenjahr kämpft er sich nun Schritt für Schritt in die deutsche Spitze zurück.