DLV Bestenlisten U 20 für 2012: "Nur" zwei zweite Plätze für die bayerische Prinzessin des Sprint
Ausgerechnet die in diesem Jahr erfolgreichste bayerische Nachwuchsathletin erscheint allerdings zwei Mal „ nur“ auf Rang zwei: Alexandra Burghardt (LAZ Inn) wurde zwar deutsche Jugendmeisterin, zunächst in der Halle über 60 Meter, dann im 100-Meter-Sprint und über 100 Meter Hürden, außerdem gewann sie bei den U 20-Weltmeisterschaften in Barcelona Silber mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel. Doch ihre Bestzeit über 100 Meter (11,72 Sekunden) und sogar auch ihr bayerischer U 20-Rekord über 100 Meter Hürden (13,41 Sekunden, aufgestellt am 30. August in Zürich) reichten für die 18-Jährige aus dem Landkreis Mühldorf nicht für den Platz ganz oben in der Liste. Die Möglichkeit, dies nachzuholen, hat sie 2013, da sie auch dann noch in der U 20 starten kann – nunmehr bekanntermaßen im Trikot der LG Stadtwerke München.
Bei den jungen Damen war Regina Högl (LG Region Landshut) heuer die einzige bayerische Bestenlistenerste in der U 20. Schon bei den Schülerinnen lief sie auf langen Strecken immer vorne mit, diesmal wurde sie - als Kleinste im Teilnehmerfeld - nach couragiertem Lauf deutsche Jugend-Vizemeisterin über 5000 Meter. Bei anderer Gelegenheit stellte sie über diese Distanz mit 17:13,58 Minuten eine neue persönliche Bestzeit auf. Über 3000 Meter (9:51,63 Minuten) ist sie als Siebte platziert, über 1500 Meter als Fünfzehnte.
Zweite Plätze in der DLV-Bestenliste 2012 gab es – außer für Alexandra Burghardt – auch für Isabell Hergenröther (LAC Quelle Fürth) und Julia Lettl (SC Spiegelau). Die 400-Meter-Hürden-Spezialistin Hergenröther, Jahrgang 1994 und damit 2013 ebenfalls noch in der U 20 startberechtigt, unterbot in diesem Jahr erstmals die 60-Sekunen-Marke, mit 59,99 Sekunden um genau eine Hundertstelsekunde. Noch ein Jahr jünger – also noch U 18-Jugendliche – ist Julia Lettl, die im 10-Kilometer-Straßenlauf mit 36:14 Sekunden auf Rang zwei geführt ist. Einen noch viel größeren Erfolg, der sich jedoch nicht in Bestenlisten niederschlägt, feierte die 17-jährige Bayerwälderin bei den Berglauf-Weltmeisterschaften, als sie bei den Juniorinnen (U 23!) den zweiten Platz belegte.
Eine weitere 17-Jährige sorgte auf den Mittelstrecken für Furore. Katharina Trost (LG Festina Rupertiwinkel) wurde nicht nur in imponierendem Stil deutsche U 18-Meisterin über 800 Meter, sondern reihte sich mit dem neuen bayerischen U 18-Rekord von 2:05,07 Minuten auch in der höheren Altersklasse auf Rang drei ein. Die Tochter einer früher sehr erfolgreichen Mittelstrecken- und Crossläuferin ist außerdem über 1500 Meter Achte (4:29,19 Minuten). Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) wurde über 2000 Meter Hindernis nicht nur bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Dritte, sondern ist mit 6:40,80 Minuten auch in der Bestenliste auf dem dritten Platz verzeichnet. Darüber hinaus zählt sie noch einmal als Zehnte über 3000 Meter (9:59,76 Minuten) zu den Top Ten.
Ihre Zugehörigkeit zur deutschen Nachwuchs-Spitzenklasse im Stabhochsprung bestätigte erneut Julia Ott (TV 1860 Gunzenhausen) mit 4,10 Metern auf Rang vier. Auf vierten Plätzen landeten auch zwei bayerische Staffeln: die der LG Stadtwerke München über 4 x 400 Meter mit 3:53,85 Minuten und die des TV Bad Kötzting über 3 x 800 Meter mit 6:48,46 Minuten.
Erst 16 Jahre alt ist Maria Dietz (LAC Qualle Fürth), die mit ihren Zeiten bereits bei den wesentlich älteren Mittelstrecklerinnen der U 20 mithielt: 9:40,26 Minuten über 3000 Meter (Bestenlistenplatz fünf) und 4:29,11 Minuten über 1500 Meter (Rang sieben) versprechen einiges für die Zukunft. Als Fünfte können sich auch Katrin Geiger (SV Steinheim) mit 6:47,04 Minuten im 2000-Meter-Hindernislauf und die Siebenkampf-Mannschaft des TSV Schongau mit 11 385 Punkten freuen. Den Schongauerinnen folgt direkt auf Rang sechs das Siebenkampf-Team der LG Sempt mit 10.960 Punkten, auf einen weiteren sechsten Platz kam die Hammerwerferin Anna Rinderle (DJK Memmingen/54,24 Meter).
Die beste der drei Nennungen von Sprinterin Laura Weiß (TV Bad Kötzting) ist der siebte Platz über 100 Meter Hürden (14,03 Sekunden), nicht weit hinter den ersten Zehn war sie über 100 Meter flach als Dreizehnte (12,03 Sekunden). Über die lange Hürdenstrecke zeichnete sich als ebenfalls Siebte Kristina Reßler (TSV Peiting/61,43 Sekunden) aus. Und neben Cornekia Griesche und Katrin Geiger schaffte es über 2000 Meter Hindernis noch eine dritte BLV-Vertreterin, unter die Top Ten zu laufen: Anneliese Stich (TuS Bad Aibling) als Achte in 6:58,50 Minuten. In den Staffelwettbewerben erreichten zwei bayerische Vereine achte Plätze: Die LG Karlstadt-Gambach-Lohr über 4 x 400 Meter in 3:58,90 Minuten sowie LAC Quelle Fürth über 3 x 800 Meter in 6:57,08 Minuten.
Zwei Mal konnte sich Christina Hering (LG Stadtwerke München) in das Spitzen-Zehnerfeld der DLV-Bestenlisten eintragen: Als Neunte über 800 Meter in 2:09,26 Minuten und als Zehnte über 400 Meter in 55,48 Sekunden. Für zehnte Plätze gut waren auch die 62,01 Sekunden von Jana Leonhards (TSV Plattling) über 400 Meter Hürden und die 3,70 Meter von Maike Limmer (LG Fichtelgebirge) im Stabhochsprung. Die beachtlichen Platzierungen in der Siebenkampf-Mannschaftswertung vervollständigten die LG Bamberg (Rang acht, 10.295 Punkte) und die LG Teils Finanz Regensburg (Rang neun, 9.153 Punkte).
Jonas Koller, Moritz Steininger und Dimitri Antonov vorne
Bei der männlichen Jugend U 20 führen werden die deutschen Bestenlisten in drei Disziplinen von Bayern angeführt: Die 5000 Meter von Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg), der 10-Kilometer-Straßenlauf von Moritz Steininger (1. FC Passau) und der Dreisprung von Dimitri Antonov (LAC Quelle Fürth).
Schon im Vorjahr hatte Jonas Koller erkennen lassen, wie viel Talent und Leistungsvermögen in ihm steckt. 2012 nun wurde der Regensburger nicht nur Dritter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften über 5000 Meter und Dritter bei den Junioren über 10.000 Meter, über die kürzere Langlaufstrecke lief er mit 14:30,61 Minuten auch die beste Zeit eines deutschen Jugendlichen. Über 10 Kilometer auf der Straße ist er Sechster (31:14 Minuten), über 3000 Meter Zwöfter (8:29,00 Minuten).
Moritz Steininger stellte, als er bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im 10-Kilometer-Straßenlauf den zweiten Platz belegte, mit 30:17 Minuten einen neuen bayerischen Rekord der U 20-Altersklasse auf. Auch bei ihm, dem künftigen Regensburger Teamkollegen von Jonas Koller, findet man weitere Einträge in die Bestenliste. 14:43,23 Minuten bedeuten Rang fünf über 5000 Meter, 8:27,60 Minuten Platz acht über 3000 Meter.
Das 16-jährige Ausnahmetalent Dimitri Antonov ließ, obwohl eben erst in die U 18 aufgestiegen, im Dreisprung mit 15,48 Metern auch alle U 20-Athleten hinter sich. Dabei kann Dimitri selbst im kommenden Jahr noch in der U 18 starten. Auch als guter Sprinter (100 Meter in 10,75 Sekunden, damit Neunter in der Liste) fiel er auf. Sein zwei Jahre älterer Bruder Ivane steht im Dreisprung mit 15,31 Metern an dritter Stelle.
Bayerns einzige Nummer zwei bei der männlichen Jugend U 20 ist der Hammerwerfer Simon Lang (UAC Kulmbach) mit 72,27 Metern. Wie schon oft zuvor ist der Hammerwurf eine bayerische Paradedisziplin – und Kulmbacher Athleten schrieben diesmal ein besonderes Kapitel. Hinter Lang (UAC) folgen zwei Werfer vom ATS: Jonathan Herbst als Vierter mit 68,63 Metern ganze acht Zentimeter vor seinem Vereinskollegen Sebastian Schramm (Fünfter mit 68,55 Metern). Um die bayerische Dominanz in dieser Disziplin noch zu festigen, gibt es auch noch einen Sechsten: Sebastian Staudinger junior (SV Achenmühle) mit 64,80 Metern. In der 50er-Bestenliste des DLV sind insgesamt zehn BLV-Hammerwerfer registriert.
Laurin Walter (LG Stdtwerke München) knüpft an die Leistungen an, mit denen er schon bei den Schülern überzeugte. In seinem ersten U 18-Jahr wurde er gleich deutscher Jugendmeister über 400 Meter in dieser Altersklasse und mit 48,30 Sekunden Dritter in der Bestenliste der U 20. Dritte Plätze sicherten sich ferner Sebastian Barth (LG Würm Athletik) mit 13,73 Sekunden über 110 Meter Hürden und Markus Kosok (LG Donau-Reis) mit 70,79 Metern im Speerwurf. Ein weiterer U 18-Athlet taucht in der höheren Altersklasse im Hochsprung weit vorn auf: Für Tobias Potye (FC Aschheim) blieb die Latte bei 2,07 Metern zum vierten Platz liegen. Die gleiche Platzierung erkämpfte ein Quartett der TG 48 Würzburg in der 4 x 400-Meter-Staffel (3:20,79 Minuten). Gleich zwei Mal ist Arthur Voigt (LAC Quelle Fürth als Fünfter aufgeführt: Über 800 Meter in 1:50,97 Minuten und als Schlussläufer seiner Fürther 3 x 800-Meter-Staffel (7:32,69 Minuten).
Auf den mittleren bis langen Strecken spielt Konstantin Wedel (TSV Höchstadt/Aisch) eine bemerkenswerte Rolle in der Bestenliste. Sein Repertoire reicht von Rang sechs im 3000-Meter-Lauf (8:25,09 Minuten) über zwei neunte Plätze im 1500-Meter-Lauf (3:52,92 Minuten) und im 2000-Meter-Hindernislauf (6:00,22 Minuten) bis zum 15. Platz im 10-Kilometer-Straßenlauf. Im Hochsprung teilt sich Daniel Hofmann (TV Zeil) mit seiner Saisonbestleistung von 2,06 Metern den sechsten Platz mit einem anderen Athleten, Manuel Marko (LAZ Kreis Würzburg/2,03 Meter) belegt gemeinsam mit zwei anderen Rang zehn.
Als Achte bis Zehnte über 110 Meter Hürden werden mit minimalen Abständen Bryan Simon (Athletik- und Sprintteam München) mit 14,56 Sekunden, Timo Kaufmair (TS Herzogenaurach) mit 14,58 Sekunden und Tobias Fischer (TG Kitzingen) mit 14,59 Sekunden aufgeführt. Mit achten Plätzen stehen ferner die Werfer Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) mit 16,91 Metern im Kugelstoßen und Markus Schwerdtfeger (LAZ Kreis Würzburg) mit 53,67 Metern im Diskuswurf zu Buche. Nur eine bayerische Zehnkampf-Mannschaft ist aufgelistet, und zwar die des LAZ Kreis Würzburg mit 15.923 Punkten auf Rang neun. Zu den Top Ten gehören schließlich auch noch als Zehnte der Stabhochspringer Artur Wollert (LAZ Kreis Würzburg) mit 4,80 Metern und der erst 16-jährige Geher Bastian Gramlich (LG Stadtwerke München, 10 Kilometer Straße, 61:47 Minuten).