Bertolt-Brecht-Sportschule Nürnberg: Perfektes Umfeld für Leistungsträger aller Altersklassen
Dazu kommen über ein Dutzend Neueinschulungen bei den Jüngsten und eine ganze Reihe von Quereinsteigern in den 7. und 8. Klassen. Kein Wunder also, dass bei der E-Kader-Sichtung der fränkischen Bezirke die Elitesportschüler die meisten Punkte holten.
„Es macht einfach riesig Spaß und die Erfolge sprechen für sich“, sind sich die BLV-Trainer Rebecca Schliffka (Nachwuchs), Jörg Stäcker (Lauf) und Dimitri Antonov (Sprung) einig, wenn die Sprache auf „ihre“ Sportschule in Nürnberg kommt. Eine Bilderbuchkarriere legten dabei in den vergangenen Monaten Renee Havenga (LAC Quelle Fürth) und Paul Walschburger (LAZ Kreis Günzburg) hin. Beide wurden erst im zurückliegenden Jahr oder gar zum Halbjahr eingeschult und haben sich schon jetzt in der Deutschen Spitze festgesetzt.
„Von einer Sportschule hatte ich schon immer geträumt. Im Internat sind alle nett und besser kann ich G 8 und Sport nicht miteinander verbinden“, meinte Walschburger, der Deutsche Block Wurf-Schülermeister von 2013, der sich mittlerweile auf den Weitsprung konzentriert und sich hier um fast 30 Zentimeter auf 6.94 Meter verbessern konnte. Mit David Kirch (Spvgg Auberbach-Streitheim, 16) wechselte zum neuen Schuljahr ein weiterer Schwabe an die BBS.
Genau wie Paul Walschburger, der die Schulstreckung nutzt, wurde auch Renee Havenga nach ihrem Parforceritt in Köln in den Bundeskader berufen. Die Deutsche Vizemeisterin über 3000 Meter der Altersklasse W 15 hat dabei ab sofort besonders ausdauerstarke Trainingspartner. „Mit der neu an der Schule aufgenommenen Sportart Triathlon ergeben sich tolle Synergien“, freut sich Bayern-Lauftrainer Jörg Stäcker über die neuen Sportler an der Bertolt-Brecht-Schule. „Dieses Konzept haben wir auch bei den Jüngsten in den 5. und 6. Klassen. Egal ob Hockey oder Fechten, manchmal bietet es sich geradezu an, gemeinsam Dinge zu üben“, ergänzt Leichtathletik-Koordinatorin Rebecca Schliffka, die auch für den Versand der Trainingspläne an die Heimtrainer zuständig ist.
„Das dreimalige Frühtraining wird immer im voraus bekannt gegeben. Nachmittags geht es dann ins Vereinstraining oder in die Stützpunkte“, beschreibt die Landestrainerin, die an der Partneruni des Spitzensports in Erlangen studiert hat, den Tagesablauf. Als kleine Belohnung für gutes Training lassen sich die BLV-Trainer immer gerne etwas Neues Einfallen. So schaute jüngst der Hallen-WM-Siebte Elroy Gelant vorbei. Der südafrikanische Spitzenläufer, der die zehn Kilometer unter 28 Minuten und den Halbmarathon in 1:01 Stunden zurücklegen kann, ließ sich bei seinem Training in die Karten schauen.
Vom BBS-Modell profitieren auch die zahlreichen Neuen. Mit über 30 Nachwuchsleichtathleten geht die bayerische Sportschule ins neue Schuljahr. Darunter viele namenhafte Quereinsteiger aus den Jahrgängen 2001 und 2002. Einen großen Sprung in den mittleren Sportklassen legte dabei unter anderem Giuseppe Di Maggio (TSV Altenberg) hin. Bei der E-Kader-Sichtung der fränkischen Bezirke wurden seine 38 Punkte schon lange nicht mehr erreicht. Direkt dahinter sein Klassenkamerad Leon Khavvam (TSV Ipsheim) mit 36 Punkten. Auf 35 Zähler brachte es der Bayerische Mehrkampfmeister im Block Lauf Maxim Schreier (TuS Feuchtwangen, 13). Genau wie er haben weitere Überflieger aus der Oberpfalz und Oberfranken bereits Kontakt zur Sportschule aufgenommen.