Mehrkampf-DM Bietigheim-Bissingen: Bayern glänzen mit Mannschafts-Triple und Top-Platzierungen
Die beste weibliche Einzel-Platzierung erreichte Anna-Lena Obermaier (SWC Regensburg) als Vierte mit 5259 Punkten. Am Ende eines durchwachsenen Mehrkampf-Wochenendes fehlte im Weitsprung und vor allem beim Speerwurf ein glückliches Händchen, um den Kampf um Bronze im 800-Meter-Lauf noch spannend zu machen. Einzig ihr Hochsprung war mit 1,74 Meter eingestellte Saisonbestleistung. In Ratingen vor sechs Wochen waren es in der Endabrechnung noch gut 300 Punkte mehr, in Bietigheim-Bissingen überwog letztendlich aber die Freude über Mannschafts-Gold zusammen mit Isabel Mayer und Marion Brunner.
Mayer, wie Obermaier auch Ratingen-Debütantin, wurde hinter ihrer Vereinskollegin Fünfte mit 5165 Zählern. Größter Punktelieferant mit 984 Punkten waren die 100 Meter Hürden mit 13,94 Sekunden. Dritte im Bunde war Marion Brunner als 13. (4638 Punkte), die im abschließenden 800-Meter-Lauf mit 2:21,60 Minuten eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.
Für die Silbermannschaft des TSV Schleißheim steuerte Julia Schneider am meisten Punkte bei. Auch dank eines mutigen 800-Meter-Laufs in neuer persönlicher Bestleistung von 2:22,44 Minuten übertraf sie zum zweiten Mal die 5000-Punkte-Marke (5032), wurde in der Endabrechnung Zehnte und war trotz beruflicher Umzüge und Auslandsaufenthalte sehr nah dran an ihrer Mehrkampf-Bestleistung. Direkt hinter ihr beendete Franziska Halbritter mit 4706 Punkten ihren zweitbesten Siebenkampf nach der DM in Wesel im vergangenen Jahr. Mit 11,17 Meter stellte sie eine persönliche Bestleistung im Kugelstoßen auf. Carlotta Schraub steuerte 4460 Punkte zur Mannschaftsmedaille bei.
Das Frauenteam der LG Eckental bestand ausschließlich aus Juniorinnen, sogar noch alle im Jahrgang 1999. Jasmin Maxbauer wurde Fünfte mit 4936 Zählern und kam um drei Punkte an ihre bisherige Bestleistung aus Oberasbach heran. Die amtierende Bayerische Meisterin im Siebenkampf konnte vor allem wieder über die Hürden (15,02 Sekunden), dem Hochsprung (1,68 Meter) und den 800 Metern (2:18,05 Minuten) Punkte sammeln. Auch Johanna Stegmaier lief die 800 Meter in größter Nachmittagshitze mit 2:20,86 Minuten in Bestzeit und kam mit 4614 als Neunte in die Einzelwertung. Lea Clemens komplettierte die junge Mannschaft der Eckentalerinnen mit 4332 Punkten als 13.
Die einzige Einzelmedaille gewann Marius Laib (TS Herzogenaurach) in der Juniorenwertung als Drittplatzierter mit 6616 Punkten, der mit 4:31,24 Minuten über die 1.500 Meter eine neue Bestleistung erzielt, ebenso wie sein Trainingspartner Florian Lickteig als 13. der Männerkonkurrenz mit 6102 Punkten sowie im Hochsprung (1,82 Meter), Weitsprung (6,99 Meter) und 4:59,00 Minuten (1.500 Meter).
Als einzige Mannschaft im Feld der Männer/Junioren konnten die Herzogenauracher mit Christoph Lange (6927), Laib und André Zahl (6594) mit 20 137 Punkten Mannschafts-Gold in Empfang nehmen, womit alle Mannschafts-Medaillen nach Bayern gingen.
Mit Philip Bonnaire und Noah Kollhuber waren noch zwei Gräfelfinger am Start, die zusammen mit Felix Wolter auch ein Mannschafts-Kandidat gewesen wären. Wolter verzichtete aber zwischen Ratingen und dem Thorpe-Cup auf die "Deutschen".
Philip Bonnaire wurde Zehnter mit 6772 Punkten, weil er vor allem in den Sprüngen punktete (Hochsprung 1,91 Meter, Weitsprung 6,95 Meter und Stabhochsprung 4,20 Meter) und somit bis auf neun Punkte an seine Zehnkampf-Bestleistung aus Friedberg in diesem Jahr herankam. Noah Kollhuber musste aufgrund von Rückenbeschwerden schon beim Hochsprung den Mehrkampf beenden.
Am meisten Punkte, nämlich mit 7022 zum zweiten Mal über der 7000er-Marke, erzielte Mario Saur (MTV 1881 Ingolstadt). Drei persönliche Bestleistungen (Diskus 39,67 Meter, Weitsprung 6,76 Meter und 1500 Meter 4:16,11 Minuten) und der zweitbeste 400-Meter-Lauf des Feldes in 49,51 Meter brachten den ehemaligen 400-Meter-Hürden-Spezialisten sogar zwischendurch auf Bronzekurs.
Somit ist mit Bietigheim-Bissingen, nach Mainz (U 16) und vor Ulm (U 18/20) die zweite von drei Teilen „Deutsche Mehrkampf-Meisterschaften“ die nächstes Jahr wieder komplett in Vaterstetten ausgetragen werden, Geschichte. Es war trotz der gerade einmal 53 Teilnehmer die stimmungsvollste Mehrkampf-Meisterschaft dank eines sehr großen Publikums, das enthusiastisch alle Teilnehmer anfeuerte.