22.06.2013 19:36 // Von: Reinhard Köchl

Gollnow und Harrer verhelfen Deutschland in Gateshead zu glänzender Ausgangsposition

Die Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) haben nach 2009 zum zweiten Mal die Chance, die Team-EM zu gewinnen. Nach dem ersten Tag des Titelkampfes in Gateshead (Großbritannien; 22./23. Juli) liegen die DLV-Asse mit 195 Punkten einen Zähler vor Titelverteidiger Russland. Mit starken Auftritten trugen David Gollnow (LG Stadtwerke München) und Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) das Ihres dazu bei.

Gollnow brilliert dabei über 400 Meter durch ein starkes Finish.  Auf der Ziellinie fing er fast noch den Briten Nigel Levine ab, der mit großem Vorsprung als Führender auf die Zielgerade eingebogen war. Noch stärker war allerdings der Russe Vladimir Krasnov, der sich auf den letzten zehn Metern an die Spitze des Feldes schieben konnte und den Briten damit den ersten Einzelsieg des Tages vor der Nase wegschnappte. 45,69 Sekunden bedeuteten den Sieg und zwölf Punkte für Russland, Nigel Levine rettete in 45,88 Sekunden Platz zwei über die Ziellinie, für David Gollnow gingen 45,90 Sekunden in die Ergebnislisten ein.

"Das war die Bestätigung meiner Regensburger Zeit in einem internationalen Rennen", erklärte Gollnow nach dem Rennen. "Ich bin total zufrieden. Insgesamt ein Super-Auftkakt für das Team. Zwischen 250 und 300 Metern hatte ich einen kleinen Hänger, aber in der Kurve hat der Wind so geblasen, dass es sich angefühlt hat, als liefe man gegen eine Wand. Auf den letzten 50 Metern habe ich dann noch einmal gut gezogen."

Über 3000 Meter bei den Frauen lief Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) ein kluges Rennen und hielt sich stets in der Spitzengruppe auf. Um Rangeleien aus dem Weg zu gehen, absolvierte sie jedoch einige Meter auf Bahn zwei und somit den einen oder anderen Meter mehr als die Konkurrenz. Die Zweite der Hallen-EM bog hinter der Britin Laura Weightman (9:03,11 Minuten) auf Rang drei in die Schlussrunde ein. Auf den letzten 100 Metern musste die Regensburgerin  noch die Spanierin Iris-Maria Fuentes-Pila (9:03,20 Minuten) an sich vorbei lassen und kam als Vierte (9:03,55 Minuten) ins Ziel.

"Das war hinten raus sehr hart! Es war keine Meisterleistung, ich wollte Dritte werden. Jetzt ist es Platz vier", gestand Corinna Harrer. "Mit Spanien hätte ich nicht gerechnet. Durch den starken Wind waren es für alle schwierige Bedingungen. Wir sind im Lauf auf jeden Fall wieder wettbewerbsfähig auf europäischer Ebene."

Am Sonntag greifen auch Dreispringer Manuel Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) und in der 4 x 400-Meter-Staffel Jonas Plass (LG Stadtwerke München) sowie erneut David Gollnow ins Geschehen ein.