Neuer Verein: Track & Field Club Mainfranken will Werte wiederfinden
„Wir wollen die Leichtathletik nicht neu erfinden, werden sie aber systematisch mit Elementen der Jugendbildung und -förderung verknüpfen.“ Marco Gößmann-Schmitt, Sportlicher Leiter und einer der zwei Vorstände des neugegründeten Track & Field Clubs Mainfranken (TFC), trägt entschlossen die Ziele des Vereins vor und sein Kollege Sebastian Bauer ergänzt: „Wir wollen zeigen und vorleben, dass Werte und Ideale wie Verbindlichkeit, Disziplin und Authentizität durchaus in den heutigen Zeitgeist passen, denn wir nehmen eine immer größer werdende gesellschaftliche Sehnsucht danach wahr.“
Und man kann dem neuen Verein durchaus Wirkung zutrauen: Während Gößmann-Schmitt, der als lizenzierter A-Trainer bereits hauptberuflich als Teamleiter Sprint in Bayern tätig war, die Qualität der Sportbetriebe verantwortet, liegt die Geschäftsleitung in der Hand von Bauer, der bereits seit zehn Jahren für den Idealverein für Sportkommunikation und -bildung (ISB) sportliche Strukturen lokal und auch überregional erneuert und wirksam optimiert.
Fasziniert verfolgt der Grandseigneur des Schweinfurter Sports und BLSV-Kreischef Dr. Kurt Vogel die Präsentation, begrüßt die Pläne, eine Sportabzeichengruppe einzurichten und bringt seine Freude über die jungen Engagierten zum Ausdruck. „Ich sehe viele junge Menschen, und dieses Engagement gefällt mir sehr.“ Und in der Tat: Mit einem Altersmedian von gerade einmal 29 Jahren ist klar erkennbar, dass es im Track & Field Club (TFC) Mainfranken in erster Linie um junges Engagement und frische Ideen geht.
Und dass insbesondere die jungen Sporttreibenden mitgenommen werden, erkennt vor allem die Sprecherin der Jugendvertretung, Sophie Dettweiler, als ihre Aufgabe. Die 18-jährige Schülerin erklärt: „Wir bilden, fördern, aber fordern natürlich auch. Das ist aber nicht nur die Aufgabe der Trainer, sondern von allen Akteuren im Verein. Gerade junge Menschen können und sollen mitwirken und unseren gemeinsamen Weg mitbestimmen.“
Trackster nennen sich die Gründungsmitglieder und sind sichtlich stolz darauf, dass ihnen mehr als nur das Betreiben einer Sportart wichtig ist. „Es geht nicht nur darum eine schöne Homepage und ein paar wohlklingende Worte miteinander zu verknüpfen. Wir wollen Werte vorleben.“ Meike Paulick, 21-jährige Studierende der Medienkommunikation, wird sich um die Außendarstellung des Vereins kümmern. Um hippe Begriffe geht es jedoch keineswegs, ist doch der Trackster-Begriff neben dem Vereinsnamen der einzige, wohlgewählte Anglizismus.
Die Gründungsmitglieder haben sich nämlich nach intensiver Diskussion einstimmig für die englischsprachige Namensgebung in Kombination mit dem Verweis auf die mainfränkische Region entschieden. „Das für alle überzeugendste Argument war neben der Coolness der Fakt, dass wir in einer Zeit leben, in der unsere Leichtathletik auch attraktiv für diejenigen sein soll, die noch nicht so gut deutsch sprechen können“, erklärt Gößmann-Schmitt. „Wir sehen uns als beste erste Adresse für alle, die den Wunsch hegen, wertige Leichtathletik in unserer Region gemeinschaftlich zu gestalten.“
Doch warum gleich die ganze Region Mainfranken? Eine Gruppe erfolgreicher Nachwuchssportler trainiert seit sechs Jahren nach Konzept des Sportlichen Leiters in Würzburg, darunter die Karlstädterin Naomi Hemmelmann, mehrfache Bayerische Meisterin und schnellste unterfränkische Sprinterin, oder die Deutsche Jugendmeisterin im Berglauf, Alma Goller aus Kitzingen. Begleitet wird das Team durch Übungsleiter und Mediziner aus Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt. Gemeinsam hat man seine sportliche Heimat nun mit Sitz in Schweinfurt gefunden.
„Bisher existiert an diesem Standort jedoch nur eine kleine Laufgruppe“, berichtet Geschäftsleiter Bauer. Ab Frühjahr 2019 wird dann systematisch damit begonnen, die Nachwuchsarbeit in Würzburg und Schweinfurt zu etablieren. „Insgesamt wird also für den gesamten mainfränkischen Raum einiges zu erwarten sein“, resümiert Gößmann-Schmitt.