Frühere Spitzenläuferin Julia Viellehner bei Fahrradunfall lebensgefährlich verletzt
Wie lokale Medien berichten, geschah das Unglück am Montagmittag in den Apeninnen der mittelitalienischen Region Emilia-Romagna in der Nähe der Provinzhauptstadt Forli. Viellehner fuhr mit ihrem Lebensgefährten und Trainer Thomas Stecher sowie einem Freund die kurvenreiche Passstraße zum "Passo delle Forche" empor. Gegen 13 Uhr wurde die Dreiergruppe in einer Kehre von dem Lkw überholt. Dieser zog wegen eines entgegenkommenden Autos plötzlich nach rechts. Von einem der Hinterräder des Lastwagens wurde das Carbon-Rennrad der vorausfahrenden Sportlerin erfasst. Sie erlitt schwerste Verletzungen. Nach der Erstversorgung durch einen herbeigerufenen Krankenwagen wurde sie mit einem Helikopter, der aus Rimini angefordert worden war, vom nahen Dorf Galeata in die "Maurizio Bufalini"-Klinik nach Cesena geflogen. Ihre Mutter und der Lebensgefährte sind bei ihr. Der Lastwagen wurde zur Untersuchung von den Behörden beschlagnahmt. Ein beim Fahrer durchgeführter Alkoholtest fiel negativ aus.
Julia Viellehner befindet sich nach Presseberichten im künstlichen Koma. Seit etwa eineinhalb Wochen war die Ausdauerathletin mit ihren Angehörigen im Adria-Ferienort Cesenatico im Trainingslager. Im Rahmen dessen nahm sie an den vergangenen Wochenenden auch an zwei Triathlon-Wettkämpfen teil.
Zu den größten internationalen Erfolgen von Julia Viellehner, die mittlerweile in Waldkraiburg daheim ist und für den TSV Altenmarkt startet, zählen zwei Vizetitel bei Weltmeisterschaften im Langdistanz-Duathlon (2013, 2015). Seit dem vergangenen Jahr startet sie bei Triathlon-Wettkämpfen mit Profi-Lizenz. Auf ihr Konto gehen aber auch etliche Deutsche Titel in der Leichtathletik, wo sie auf den Langdistanzen, im Marathon sowie im Crosslauf bis vor einigen Jahren zu den Besten der Republik gehörte.
Der fürchterliche Unfall in Italien war nicht der erste schwere Schicksalsschlag im Leben von Julia Viellehner. Ihr damals 27-jähriger Brfuder Raphael und ihr Vater Johann Viellehner kamen Ende 2014 vermutlich während einer Bergtour in Neuseeland ums Leben. Sie wurde bis heute nicht gefunden.
Der Bayerische Leichtathletik-Verband (BLV), in dessen Kadern Julia Viellehner früher war und dort bis heute wegen ihrer symphatischen und offenen Art viele Freunde hat, wünscht der Sportlerin alle Gute und der Familie viel Kraft in diesen schweren Stunden.