Deutsche Jahresbestleistung, Senioren-Weltrekord und Riesen-Starterfelder beim zweiten Munich Indoor
Höhepunkt des Hallensportfestes der Superlative in der Landeshauptstadt waren eindeutig die 800 Meter der Frauen, bei denen die komplette Münchner Trainingsgruppe unter der Regie von Daniel Stoll auf Bestzeitenhatz ging. Dass ausgerechnet die Einzige, die nicht das Trikot der LG Stadtwerke München trug, nämlich Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) die vier Hallenrunden mit einer neuen deutschen Jahresbestzeit von 2:03,81 Minuten, belegt einmal mehr die Devise, dass Konkurrenz durchaus das Geschäft belebt. Auf Rang zwei landete Christina Hering in ebenfalls hochklassigen 2:04,22 Minuten vor Karolin Pilawa (beide LG Stadtwerke München in 2:08,76 Minuten). Neuzugang Christine Gess leistete ihren Beitrag in diesem superschnellen Rennen als „Hase“.
Ebenfalls so schnell wie noch nie zuvor war in München über die 60 Meter flach Amelie Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth) unterwegs. Nach 7,57 Sekunden im Vorlauf steigerte sie sich im Finale sogar noch auf 7,55 Sekunden und schob sich mit dieser Zeit direkt in die Phalanx der deutschen Sprinterelite. Dies gilt im gleichen Maße für Christian Rasp (LG Stadtwerke München) und Lucien Aubry (LG Erlangen), die sich im Endlauf zu neuen persönlichen Bestzeiten trieben. Rasp konnte dabei in 6,85 Sekunden den Angriff des jüngeren Aubry (6,87 Sekunden) noch einmal abwehren. Der U 20-Jugendliche hat sich damit freilich in eine Mitfavoritenposition für die DM am kommenden Wochenende in Sindelfingen geschoben. Dahinter gab es mit dem Neu- (Alt-) Münchner Marius Broening (LAV Stadtwerke Tübingen) noch ein Resultat unter der Sieben-Sekunden-Marke (6,89 Sekunden). 400-Meter-Spezialist Jonas Plass (LG Stadtwerke München) konnte sich über eine relativ unerwartete Steigerung als Fünfter über 60 Meter freuen (7,07 Sekunden), ebenso wie über seine starke 200-Meter-Zeit von 21,58 Sekunden.
Dass der Aufgalopp des Munich Indoor sogar noch ein Sahnehäubchen verpasst bekam lag an der in Deutschland lebenden englischen Stabhochspringerin Iris Hill. Ihr gelang als Siegerin mit 3,45 Meter sogar ein Weltrekord für die Altersklasse W 45.
Tina Pröger bringt sich vor Sindelfingen in Position
Ihr starke Form stellte bei einem Sprintermeeting in Erfurt Tina Pröger (LAC Quelle Fürth) unter Beweis. Im Weitsprung stellte sie mit 5,89 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf und hatte noch einen weiteren Versuch auf dem Konto, für den 5,88 Meter gemessen wurden – und das alles ohne Brett. Obwohl nur zum „Training unter Wettkampfbedingungen“ nach Erfurt gereist, gelang Ivane Antonov (LAC Quelle Fürth) im Dreisprung ein Satz auf 15,41 Meter. Manuel Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) musste sich trotz guter 15,82 Meter Altmeister Andreas Pohle (ASV Erfurt; 16.30 Meter) und dessen Trainingspartner Marcel Konhardt (15,86 Meter) geschlagen geben. Die Revanche dafür will Ziegler in Leipzig liefern.