Bayerische 100-Kilometer-MS Leipzig: Christian Jakob verteidigt Titel mit Geduld und Ausdauer

Schon kurz nach der Wende im August des Jahres 1990 fand in Leipzig der erste Lauf über die Ultra-Stecke 100 Kilometer statt. Damals waren 29 Läufer und Läuferinnen am Start. In diesem Jahr fand deshalb folglich bereits die 25. Veranstaltung dieser Art statt. Da sich in Bayern leider kein Veranstalter für eine solche Strecke findet, sind Leipzig sowie der LC Auensee immer gerne bereit, die weißblauen Läufer mit in ihre Veranstaltung zu integrieren und die bayerischen Titelkämpfe auszutragen.

Um sechs Uhr früh standen 99 Teilnehmer für die 100 Kilometer und 81 für die 50-Kilometer-Strecke am Start. Mit dabei waren die 20 Läufer aus Bayern. Für die 100 Kilometer musste die zehn Kilometer lange Rundstrecke um den Auensee zehn Mal durchlaufen werden. In jeder Runde wurde der Start- und Zielbereich mit Zeitkontrolle passiert. Hier war auch ein guter Überblick über den Stand des Rennens möglich.

Das Wetter an diesem Tag, das wie immer entscheidend zur Leistung der Teilnehmer auf dieser Langstrecke beiträgt, war wesentlich angenehmer, wie die hohen Temperaturen in den Vorjahren. Bis Mittag hatten sich die Temperaturen ideal um die 15 bis 18 Grad eingependelt. Und am Nachmittag wechselten sich Sonnenschein, Wolken und Regenschauer ab.

Vom Start weg legte sich wie im Vorjahr Bernhard Munz (TV Jahn Kempten) mit der ersten Rundenzeit von 44:37 Minuten an die Spitze des 100-Kilometer-Gesamtfeldes. Der zweitplatziert Vinodkumar Shrinivas (LLC Marathon Regensburg) folgte gemeinsam mit Christian Jakob (TSV Schwindegg) 20 Sekunden dahinter. Bis zur vierten Runde rangierte Jakob auf den dritten Platz mit einer Minute Abstand auf den führenden Munz. Nach der fünften Runde, also nach 50 Kilometern, gingen Bernhard Munz und Vinodkumar Shrinivas bereits zeitgleich durch die Zwischenkontrolle, Chistian Jakob folgte hier im Abstand von 1:38 Minuten. Nach 60 Kilometern konnte sich Jakob schon auf die zweite Position vorarbeiten und ließ Munz zirka eine Minute hinter sich. Der Abstand zu Shrinivas betruf zu diesem Zeitpunkt 2:37 Minuten.

Der Regensburger führte bis Kilometer 71,5 und wurde dort Opfer eines schmerzhaften Muskelkrampfes, der ihn leider zum Ausscheiden zwang. Von jetzt an führte Jakob, der bis zum Ziel seine Rundenzeiten konstant laufen konnte. Seine Siegerzeit von 7:42:20 Stunden konnte er gegenüber dem Vorjahr gleichg um 40 Sekunden verbessern. Der Abstand zu Munz am Ende war mit 28:22 Minuten groß. Den dritten Platz in der bayerischen Wertung belegte am Ende Hans Grundner (Laufverein Region Geiselhöring), der sich über das gesamte Rennen anfangs auf dem vierten Platz und dann nach Ausscheiden von Shrinivas auf dem dritten Rangkonstant konnte. Christian Jakob und Bernhard Munz waren auch die beiden Führenden in der Gesamtwertung der 100-Kilometer-Strecke.

Andrea Schadewell sieht dank zweier Begleiter

In den ersten zehn Kilometern der Frauenwertung führte Annette Sattler (Team Klinikum Nürnberg) das Feld an. Diese Position musste sie aber bereits ab der zweiten Runde an Andrea Schadewell (Team Icehouse) abgeben. Andrea hatte sich hier bereits zwei Läufern (Frank und Rüdiger Burger) aus ihrem eigenen Verein angeschlossen, die sie bis zum Schluss des Rennens begleiten sollten. Heike Bergmann (LG Nord Berlin Ultrateam) befand sich hier auf dem dritten Platz etwa drei Minuten hinter der Zweitplatzierten Sattler.

In der fünften Runde konnte sich Bergmann bereits auf den zweiten Platz vorarbeiten, wobei Sattler auf den fünften Rang zurückfiel. Andrea Schadewell konnte sich bis Kilometer 80 auf der Poleposition halten. Dann wurde sie aber von der sehr konstant laufenden Bergmann abgelöst. Auch wurde sie noch von Annett Bahlcke, der Vereinskollegin von Heike Bergmann, auf den dritten Rang der Gesamtwertung verdrängt. Am Ende setzte sich die routinierte Bergmann als Siegerin vor Bahlcke und Schadewell durch.  Annette Sattler musste sich mit einem siebten Platz zufrieden geben.

In der bayerischen Wertung führte Andrea Schadewell vor Annette Sattler mit 31 Minuten Vorsprung. Auf dem Bronerang konnte sich die Siegerin von 2012, Marika Heinlein (1. FC Geesdorf) wiederfinden. Den vierten Platz belegte die Vorjahres-Dritte Alexandra Martin (TSV Prichsenstadt). Beachtlich war die Steigerung von Annette Sattler, die ihre Zeit vom Vorjahr um fast 17 Minuten verbessern konnte. Auch Alexandra Martin konnte ihre Bestleistung um 14 Minuten steigern.

Ein großes Dankeschön gilt hier wieder dem LC Auensee, insbesondere André Dreilich, dem Kopf und Organisator, sowie den vielen Helfern, die sich sehr um den Erhalt und die Austragung dieser Veranstaltung mit Herz und Seele bemühen.