Bauhaus Junioren-Gala Mannheim: Bayern mit fünf Athleten bei der U 20-WM in Eugene vertreten
Insgeheim hatte Evi Weber (TSV 1862 Erding) schon seit ihrem Leistungssprung beim Werfermeeting in Halle auf48,87 Meter mit der U 20-WM-Norm geliebäugelt. Der Siegeswurf von Mannheim - ihr einziger über 50 Meter - überwältigte dann aber die 19-jährige Abiturientin und ihren Vater und Trainer Christian Weber. Mit 51,55 Metern im vierten Versuch gelang ihr der weiteste Wurf des Tages. „Ich hatte natürlich auf die Norm gehofft, aber die Weite überrascht mich doch ein wenig.“ Über eine mögliche U 20-WM-Teilnahme hatte sie sich bis dahin noch keine Gedanken gemacht. „Ich freue mich jetzt einfach auf Eugene und sehe was kommt."
Jonas Bonewit mit Bestleistung nach Eugene
Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) ist gut drauf, keine Frage. In Mannheim übertraf er zum ersten Mal in einem Wettkampf zweimal die 70-Meter-Marke und stellte eine neue Bestleistung auf: 72,06 Meter! Als Sieger der Juniorengala und Nummer 13 in der aktuellen U 20-Weltbestenliste kann er mit gesundem Selbstbewusstsein nach Eugene reisen. „Ich komm mit der Hitze gut zurecht und Rückenwind heute war super, ideale Bedingungen für mich!“
Die Hochspringer enttäuschten in Mannheim die Erwartungen an eine Flugshow nicht. Und es waren die vier deutschen U20-WM-Kandidaten, die sich auch in Mannheim einen packenden Wettkampf lieferten – alle vier floppten wieder über die Normhöhe von 2,16 Metern. Souverän präsentierte sich U 20-Europameister Tobias Potye (FC Aschheim), der gleich im ersten Versuch 2,20 Meter meisterte und anschließend im dritten Anlauf sogar über 2,22 Meter flog. Es war der insgesamt dritte Flug des jungen Oberbayern über die Normhöhe in diesem Jahr. „Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte er, zumal er zuvor aufgrund leichter Rückenbeschwerden regelmäßiger Gast bei den Physiotherapeuten gewesen war. Sein Trainer Manni Knopp konnte aber Entwarnung geben: „Es ist nichts, was man nicht mit regelmäßiger Behandlung in den Griff bekommen könnte."
Laurin Walter mit der Staffel zur WM
Trotz der starken Konkurrenz gelang keimem der deutschen Viertelmeiler, die Norm für Eugene von 47,15 Sekunden zu unterbieten. Im Sog des schnellen Saudis Mazen Mawtan Al-Yassin (47,23 Sekunden) lief auch Laurin Walter (LG Stadtwerke; 47,56 Sekunden) knapp an der Norm vorbei. Dennoch besteht für den 18-Jährigen kein Grund, um Trübsal zu blasen. In Eugene wird Walter auf jeden Fall Staffel an den Start gehen können. Die Norm hatten die Jungs schon in der Tasche. Dennoch wollten sich Steffen Schattner, Jakob Krempin, Constantin Schmidt und Laurin Walter nicht lumpen lassen. „Ich wollte unbedingt an dem Belgier vorbei“, sagte Krempin im Ziel, der als zweiter Läufer die Führung übernahm. Schmidt und Walter ließen dann nichts mehr anbrennen und machten den Sack zu: 3:07,74 Minuten, aktuell viertbeste Zeit einer U 20-Staffel weltweit und in Mannheim, na klar: Meetingrekord! Das Finale in Eugene kann kommen!
10,52 Sekunden hätte Lucien Aubry (LG Erlangen) in Mannheim schaffen müssen, um sich ebenfalls das begehrte Eugene-Ticket sichern zu können. Zwar stellte er seine persönliche Bestzeit als Sieger seines Vorlaufes mit 10,57 Sekunden (+ 1,1) ein. Doch im B-Finale mit Platz drei, 10,56 Sekunden und ein bisschen zu starkem Rückenwind (+2,1) musste der Deutsche Hallenmeister seine Hoffnungen begraben. Alle Hoffnungen ruhten für Aubry dann in der 4 x 100-Meter-Staffel. Im ersten Anlauf mussten er und seine Gefährten aufgeben. Das wollten der Mittelfranke, Sebastian Schürmann, Kai Köllmann und Peter Adjayi im zweiten Anlauf natürlich besser machen und auch diesen Mal hatten sie das Glück nicht auf ihrer Seite: 40,56 Sekunden, wieder knapp über der Norm für Eugene (40,50 Sekunden) und hängende Köpfe bei den Jungs.
Ebenfalls seine leisen Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme begraben musste Dreispringer Dimitri Antonov junior (LAC Quelle Fürth). Nach einem Zehenbruch im Frühjahr fehlten dem U 18-WM-Dritten des Vorjahres einfach mehrere Vorbereitungswochen. Mit 15,08 Meter kam er immerhin zum ersten Mal in diesem Jahr wieder über die 15-Meter-Marke und wurde Fünfter. Die gleiche Platzierung gab es für David Faltenbacher (LG Stadtwerke München) im Weitsprung (6,97 Meter). Über 1500 Meter der U 20 wurde Martin Weinländer (LAC Quelle Fürth) Siebter (3:51,42 Minuten).