Trauer um Hanns-Braun-Preisträger Klaus Schneider
Klaus Schneider begann seine Kampfrichterlaufbahn 1968, davor war er Sprinter beim TS Jahn München. Seine Hauptstrecke waren die 200 Meter, in der Staffel war er meist Startläufer. Zunächst übernahm er die wichtige Aufgabe des Starters und war damit sofort mitten im Geschehen. Er war nicht nur bei der Europameisterschaft 1986 in Stuttgart im Einsatz, sondern auch bei der Weltmeisterschaft 1993 im gleichen fantastischen Stadion. Im Bayerischen Leichtathletikverband wurden die Aufgaben für ihn mit der Zeit immer vielfältiger und anspruchsvoller. Als Kampfrichterwart war er dafür verantwortlich, dass die Wettkämpfe reibungslos organisiert und kontrolliert wurden. Seine Berufliche Erfahrung als Ingenieur bei Siemens kam ihm dabei zugute. Er arbeitete hervorragend im Team und motivierte mit großem Erfolg den Nachwuchs für die Tätigkeit als Kampfrichter.
Mit der Übernahme der Position als Kampfrichterwart beim Deutschen Leichtathletikverband wurde die Verantwortung noch größer. Bei der Heim Europameisterschaft 2002 in München war er stark in die Organisation eingebunden. Die Aufgabenstellung bei der Weltmeisterschaft 2009 in Berlin war noch anspruchsvoller. Hier war er verantwortlich für die Wettkampfabwicklung.
Nach seinem Ausscheiden als Kampfrichterwart setzte er sich bis 2018 als Vorsitzender in der Fachkommission Anlagen und Geräte des DLV für die Ausarbeitung von DIN-Normen für die Leichtathletik ein. Er hat nicht nur umfassende Protokolle zur Stadionzertifizierung entwickelt, sondern auch mehrere Leichtathletikstadien erfolgreich zertifiziert.
Für sein Ehrenamtlichen Einsatz erhielt Klaus Schneider viele Auszeichnungen. Die wichtigsten waren dabei der DLV Ehrenschild (2005) und der Hanns-Braun-Preis (2016). Die bayerische Leichtathletik trauert um eine Persönlichkeit, die es mit Offenheit, Integrität und Wertschätzung schaffte, Menschen zu binden und in der Sache zu vereinen. Die Nachwuchsgewinnung für das Ehrenamt war Klaus Schneider dabei immer eine Herzensangelegenheit.