Deutsche Berglauf-MS: Bayerische "Kletterer" fahren mit Chancen in den Nordschwarzwald
Die Meisterschaft findet im Rahmen des Hundseck-Berglaufes statt und wird vom TV Bühlertal durchgeführt. Die Streckenlänge beträgt 9,5 Kilometer, der Anstieg ist kontinuierlich, am Ende werden die Läuferinnen und Läufer 776 Höhenmeter bewältigt haben. Es gibt einige Schlüsselstellen: den Sandbuckelweg, den Henkerweg und den Schlussanstieg über die Steinröhre zum Gipfel des 1010 Meter hoch gelegenen Mehliskopfes.
Die Läufer können in zirka 42 Minuten im Ziel sein, bei den Frauen siegte im Vorjahr Melanie Noll (TSV Annweiler) in 49:50 Minuten. Sie kann auch am kommenden Samstag als Favoritin für den Meistertitel eingestuft werden. Michelle Maier (PTSV Rosenheim) hat ihre größten Erfolge bei Bergläufen erreicht. Allerdings waren es zumeist Strecken mit alpinem Charakter, wie er eben in Bühlertal nicht gegeben ist. "Mir persönlich taugt die Strecke nicht, für mich hat das wenig mit richtigen Berglauf zu tun. Ich hab halt meine Stärken eher im richtigen Bergauflaufen", äußert sich die Biologiestudentin.
Mit ihren sehr guten Leistungen bei Straßenläufen könnte sich damit für Tina Fischl (LG Passau) eine Chance ergeben. In der Juniorinnenwertung kann Nada Balcarczyk (LG Würm Athletik) mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Medaille erwarten. Die 18-jährige Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten ist dieses Jahr sowohl bei Straßen- und Crossläufen als auch bei Stadionwettbewerben ausgezeichnete Zeiten gelaufen.
Ein Allrounder ist auch Joseph Katib (TSG 08 Roth). Der 33-Jährige lief bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften 1:08:09 Stunden, in Ohrdruf bei den nationalen Meisterschaften über 10 000 Meter 30:21:59 Minuten und belegte bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Markt Indersdorf auf der Langstrecke den 13. Rang. Am Berg gelang dem zierlichen Läufer 2011 hinter Korbinian Schönberger (SWC Regensburg) die Vizemeisterschaft bei den "Bayerischen". Schönberger kann verletzungsbedingt in Bühlertal nicht starten. Er sieht in Stefan Hubert (SV Sömmerda e. V.) Jonas Lehmann (Tus Heltersberg), Benedikt Hoffmann (TSG 1845 Heilbronn) und dem bayerischen Nachwuchstalent Maximilian Zeus weitere Aspiranten für Medaillen. Auch die weiteren starken Bergläufer des SWC Regensburg Marco Sturm, Marco Benz und Ralf Preißl fahren nicht nach Bühlertal.
In Bestbesetzung treten die bayerischen Senioren an: In der M 40 startet mit Denis Mietzsch (MTV 1881 Ingolstadt) ein international erfahrener Bergläufer. Thomas Langer (LG Allgäu/Kempten) und Roland Wild (LG Bamberg) dürften in der M 45 aufs Treppchen steigen können. Gleiches gilt für Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) in der M 50. Hobmaier könnte in Bühlertal somit einen weiteren Titel bei einer "Deutschen" holen. Sein Vereinskollege Winfried Huber steht am Samstag ebenfalls wieder ganz vorne an der Startlinie. Der HNO-Arzt möchte sich dann in der Alterswertung M55 ebenfalls vorne lesen dürfen.
Die M6 0 vertritt Elmar Fries (TV Geiselhöring). Er gewann dieses Jahr in Markt Indersdorf bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften den Titel. Mit einer Medaille will sicherlich auch Viktor Daudrich (SVG Ruhstorf/Rott) am Samstagabend heimfahren. Noch größere Chancen in der M 65 muss man Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) einräumen. Beim Halbmarathon in Husum wurde Dormann durch ein unglückliches Malheur disqualifiziert. In der M 70 wird Wolfgang Huber (SVG Ruhstorf/Rott) als Aufsteiger in der Altersklasse seinen Titelgewinn der diesjährigen deutschen Cross wiederholen wollen.
In der Wertung der Seniorinnen dürfen sich vermutlich Barbara Stich (PTSV Rosenheim) und Regina Graf (SWC Regensburg) Hoffnungen auf einen Platz unter den ersten drei machen.