
Start; Tobias Ulbrich; Gabriel Wimmer; Madlen Kappeler; Juliane Rößler; Willi Wahl mit Christine und Hermann-Otto Velle; Biler Dieter Claus; Bild 2 Michael Sommer





BM Berglauf: Überraschungssieger Tobias Ulbrich
Der Berg rief – und über 200 Bergläufer und -läuferinnen versammelten sich bei kühlen Temperaturen an der Talstation der Tegelbergbahn, um über acht Kilometer eine Höhendifferenz von 900 Metern zu meistern. Diese Bayerischen Berglaufmeisterschaften wurden aufgewertet, weil der Tegelberglauf als Sichtungslauf für internationale Meisterschaften eingestuft wurde. Mehrere der erfolgreichen Finisher der kürzlich stattgefundenen DM am Nebelhorn konnten sich daher erneut begrüßen. Ein unbekanntes Gesicht der Berglaufszene war allerdings bislang Tobias Ulbrich. Der junge Grundschullehrer glänzte bislang mit schnellen Zeiten und zahlreichen Siegen im Straßenlauf und startete in der letzten Zeit auch beim Triathlon. Der Lauf am Tegelberg war sein Debüt am Sportgerät Berg. Der 25-Jährige berichtete: „Ich habe es erst einmal laufen lassen, den ersten Kilometer war ich von Anfang an vorne, der war dann schon mal unter 3 Minuten.“ Am Anstieg konnte er seinen Vorsprung halten und lief dann eher entspannt mit einer Zeit von 40:23 Minuten ins Ziel. Der Zweitplatzierte Gabriel Wimmer (LG Telis Finanz Regensburg) bewies seine Stärke im Berglauf neulich als Viertplatzierter bei der DM am Nebelhorn. Seine Niederlage gegen Tobias Ulbrich behandelt er sportlich und fair: „Ich bin total zufrieden mit meiner heutigen Leistung, sie entspricht meinem Leistungsniveau. Der Tobi ist ein superstarker Flachläufer und er hat als Triathlet Kraft und Ausdauer, seine heutige Leistung ist schon toll.“
Sie unterstrich ein weiteres Mal, dass sie als zweifache Berglauf-Europameisterin und Deutsche Meisterin 2025 aktuell nicht zu schlagen ist: Nina Engelhart brach als insgesamt Achtplatzierte mit 44:41 Minuten den Streckenrekord am Tegelberg. Die Konkurrentinnen konnten sie stets nur von hinten beobachten. Eine davon war Madlen Kappeler, die vor zwei Jahren an gleicher Stelle den bayerischen Titel gewann. Die 28-Jährige fühlte sich an diesem Tag „energetisch nicht gut“, hatte aber doch mit dem Titelgewinn gerechnet. Sie will in den nächsten Monaten sich wieder auf Triathlonwettkämpfe konzentrieren. Rund zwei Minuten hinter Kappeler erreichte Juliane Rößler (TG Viktoria Augsburg) das Ziel. 2024 wurde sie deutsche Ultra-Meisterin und ist heuer vom DLV als Ersatzläuferin für die Trail-WM nominiert.
Ist Berglauf eine ausgesprochene Seniorensportart bzw. können die „älteren“ Läufer und Läuferinnen im Berglauf optimal ihre Erfahrung und Ausdauer ausspielen? Rund 75 Prozent aller Meisterschaftsteilnehmer konnten bei dieser Bayerischen Meisterschaft den Seniorenklassen M/W30 – M75 zugeordnet werden. Unter den schnellsten zwanzig Läufern dieser Meisterschaften finden sich die Klassensieger der M40 und M45 Alexander Hirschberg und Thomas Kotissekt (beide LG Allgäu). Bei den Frauen konnten sich unter den TOP Ten die AK-Siegerinnen Susanne Bielmeier (LC Tölzer Land) und Susanne Beck (LG Allgäu) sowie die Vizemeisterin in der AK 35 Irmi Hobmeier (PTSV Rosenheim) platzieren. Die meiste Konkurrenz ergab sich in der M55 statt. Mit großem Abstand holte sich hier Martin Echtler (TSV Peiting) den Titel.
Meisterschaften am Tegelberg – damit können sehr viele bayerische Bergläufer eine Erinnerung wachrufen. Das Team des TSV Schwangau um Christine und Hermann-Otto Velle hat zweimal deutsche Berglaufmeisterschaften, viele Male bayerische Berglaufmeisterschaften und unzählige Male schwäbische Berglaufmeisterschaften übernommen. Diese Leistung für die Leichtathletik würdigte Vizepräsident Willi Wahl mit der Vergabe eines bayerischen Löwen aus Porzellan an das Ehepaar.