Normerfüller: Benedikt Mauer . . . / . . . Johanna Marrwitz . . . /. . . und Marc Weidenbach / Johanna Guggemoos / Hannah Fleischmann und Tina Benzinger / Andreas Gröninger / Irina Gorr / Emilia Kindermann und Daryl Ndasi / Maximilian Achhammer / Helena Kopp. Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann

15.05.2024 00:07 // Von: LG Stadtwerke München/BLV

Ludwig-Jall-Sportfest: Ein bewegtes Event, das die Leichtathletik ins Schaufenster stellt

Die 37. Auflage des Münchner Ludwig-Jall-Sportfests begeisterte mit internationaler Top-Leichtathletik. Bei perfekten Frühlingsbedingungen sorgten Sportlerinnen und Sportler aus 17 Nationen für viele nationale Rekorde und persönliche Bestleistungen. Rekordverdächtig auch die Zahl der Anmeldungen: Genau 702 Starterinnen und Starter machten das traditionsreiche Sportfest im Dantestadion erneut zum größten Leichtathletik-Event in Bayern. Unter dem Motto „Internationalität – Inklusion – Individualität“ erlebten die rund 600 Zuschauer den ganzen Tag lang packende Wettkämpfe. Aus bayerischer Sicht gab es eine Reihe von Normerfüllungen, unter anderem durch U 20-Hammerwerferin Johanna Marrwitz sowie die U 18-Athleten Clara Hegemann im Hammerwurf, Marc Weidenbach (alle LG Stadtwerke München) über 400 Meter und Benedikt Maurer (SV Germering) im Dreisprung.

Mit Spannung erwartet war das Duell über 400 Meter zwischen der Kanadierin Micha Powell und Lokalmatadorin Christina Hering (LG Stadtwerke München). Die kanadische Olympionikin musste am Mittag mit Magenproblemen passen. Ein packendes Rennen über die Stadionrunde wurde es dennoch. Am Ende war Irina Gorr (LG Stadtwerke München) mit persönlicher Bestzeit von 53,37 Sekunden die schnellste Frau des Tages.

 

Im Weitsprung der Frauen lieferten sich die US-Amerikanerin Sheerese Cutler und Leona Grimm (LG Staufen) ein packendes Duell. Die Breisgauerin hatte direkt im ersten Versuch mit 5,93 Metern ein Ausrufezeichen gesetzt – um dann drei Mal ungültige Sprünge abzuliefern. Sheerese Cutler brauchte vier Sprünge, um die Bestweite zu knacken. Am Ende lag die Amerikanerin mit 5,97 Metern ganze vier Zentimeter vor ihrer Konkurrentin.

 

Über 200 Meter meldete sich Micha Powell am späten Nachmittag zurück. In 23,72 Sekunden siegte die Kanadierin vor der 100-Meter-Gewinnerin Aziza Sbeity (23,96 Sekunden) und Irina Gorr (24,41 Sekunden). In der Fahrrad-Rikscha der Sieger sagte Micha nach dem Lauf: „Heute Mittag ging es mir nicht gut. Aber ich wollte dieses großartige Sportfest nicht ohne Start verlassen. Ich bin so gerne hier in München und wollte etwas zurückgeben. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat.“

 

Starke Leistungen der heimischen Starter

 

Für die Starterinnen und Starter der LG Stadtwerke München gab es viele starke Ergebnisse. Marc Weidenbach lief im Dantestadion über die 400 Meter persönliche Bestzeit und knackte in 48,45 Sekunden die Qualifikations-Norm für die U 18-Nachwuchs-EM ebenso wie U 18-Dreispringer Benedikt Mauerer (SV Germering; 14,77 Meter) auch die Norm für die U 18-EM in Baska Bystrica klarmachte. Bärenstark war die Tagessiegerin der U 18 im Hammerwerfen, Clara Hegemann (LG Stadtwerke München). Mit einer Weite von 68,38 Metern erreichte sie ebenfalls locker die Norm für die U 18-EM - wobei sie einen Tag später sogar zum ersten Mal die 71-Meter-Marke übertraf und deutschen U 18-Rekord warf. 4000 Gramm und damit ein Kilo mehr wiegt der Hammer von U 20-Hammerwerferin Johanna Marrwitz (LG Stadtwerke München). Die Münchnerin nutzte die perfekten Bedingungen beim Ludwig-Jall-Sportfest und erreichte mit 61,14 Metern nicht nur eine neue persönliche Bestweite. Der Wurf bedeutete auch die Qualkifikations-Norm für die U 20-WM in Peru.

 

Die Münchner 4 × 100-Meter-Staffel der Männer liegt nach dem Lauf beim Ludwig-Jall-Sportfest in der Jahresbestenliste des DLV mit 40,88 Sekunden nun auf Rang zwei – und das noch ohne den Schnellsten Yannick Wolf. Auch die Frauen mischen über 4 × 100- Meter mit ihrer Zeit von 45,68 Sekunden national ganz vorne mit.

 

Nicht zu vergessen sind auch mehrere gute Sprintleistungen. Bei den Frauen gingen für Amelie Lederer 11,79 Sekunden über 100-Meter in die Wertung ein. Bei den Männern sind unter anderem ebenfalls über 100-Meter die 10,65 Sekunden von Aleksandar Askovic zu erwähnen. Gleiches gilt für die 21,65 Sekunden, die Jonas Hügen über 200-Meter hinlegte. Beim Nachwuchs überzeugte Maximilian Achhammer (alle LG Stadtwerke München) über 100-Meter mit 10,69 Sekunden, die aufgrund unzulässigen Rückenwinds indes nicht bestenlistenreif sind. Dort zu finden sind aktuell Achhammers 10,97 Sekunden aus dem Vorlauf bei zulässigen Bedingungen. National beachtliche Leistungen gab es in der U 20 weiterhin für Kugelstoßer Georg Harpf (18,55 Meter) sowie Diskuswerfer Tim Weller mit Hausrekord von 48,51 Meter. In der U18 überquerte Hochspringer Keon Schmidt-Gothan stolze 1,96 Meter. Der beste Versuch von Kugelstoßes Andreas Gröninger (alle LG Stadtwerke München) wurde mit 17,90 Meter vermessen.

 

In der U 18 gelangen Daryl Ndasi sowohl über 100-Meter (12,01 Sekunden) als auch über 100-Meter Hürden (14,01 Sekunden) persönliche Bestleistungen, die auch national durchaus zu beachten sind. Ebenfalls noch in der U 18 startberechtigt ist Johanna Guggemoos (beide LG Stadtwerke München), die im Kugelstoßen auf 15,21 Meter kam.

 

„Die Leichtathletik ist zurück“

 

Auch Gerhard Neubauer, Präsident des Bayerischen Leichtathletikverbandes (BLV), kommt gerne zum Ludwig-Jall-Sportfest. „Das Dantestadion ist unsere Heimat“, so der BLV-Präsident. Der Sport und vor allem die Leichtathletik seien nach Corona zurück, sagte Neubauer. Allgemein seien die Leichtathletik-Wettkämpfe wieder gut besucht. „Ein Sportfest mit über 700 Teilnehmern ist dabei natürlich etwas Besonderes. Wir sind froh, dass wir dieses großartiges Leichtathletikfest in Bayern haben“.

 

Über 100 Helfer – und die Unterstützung der Stadt

 

Möglich wird ein solches Leichtathletik-Fest nur durch viele freiwillige Helfer. Allein 40 Kampfrichter und mehr als 60 Helfer des ausrichtenden PSV München sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Ein großer Dank geht an das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München sowie an den Bezirksausschuss Moosach, die das Ludwig-Jall-Sportfest auch heuer großzügig finanziell unterstützt haben.

 

„Die Landeshauptstadt ist stolz auf das Ludwig-Jall-Sportfest“

 

Als Vertreterin von Oberbürgermeister Dieter Reiter und der Stadt München war Gabriele Neff aus dem Sportausschuss der Landeshauptstadt zum Ludwig-Jall-Sportfest gekommen, begleitet von Ihren Stadtratskollegen Ulrike Grimm und dem Landtagsabgeordneten Benjamin Adjei. „Die Sportstadt München kann wirklich stolz auf dieses internationale Sportfest sein“, sagte Stadträtin Neff, die allen Helfern und dem Organisationsteam im Namen der Stadt dankte.

 

Top-Leistung auf allen Ebenen

 

„Was mich hier fasziniert, sind die Dichte und die Vielfalt der Wettkämpfe. Man ist sehr nah an den Sportlern und an den Entscheidungen und ständig passiert etwas, das ist wirklich großartig“, so Neff. Die Stadt sei froh um ein Kleinod wie das Dantestadion. Zwar seien die Kassen derzeit nicht gerade prall gefüllt Aber „wir wissen, dass wir hier Geld in die Hand nehmen, etwas tun müssen“ zeigte sich die Stadträtin für die Zukunft des Dantestadions und damit des Ludwig-Jall-Sportfestes zuversichtlich.

 

Besondere Momente auch für die Para-Sportlerinnen und -Sportler

 

Zur besonderen Stimmung gehören auch der große Jubel und die Anfeuerungen nicht nur für die Top-Starter und die schnellsten Nachwuchssportlerinnen und -sportler, sondern auch für die vielen Para-Leichtathleten, die im Rahmen des Ludwig-Jall-Sportfests ihre offenen bayerischen Meisterschaften austragen. „Integration ist uns nicht nur als Schlagwort wichtig“, sagt Christian Steinmann vom Organisationskomitee, „Uns geht es darum, die Para-Sportlerinnen und -Sportler wirklich in die Wettkämpfe zu integrieren.“ Und so starten zum Beispiel in den Vorläufen der U 18-Sportler immer wieder auch gehbehinderte Leichtathleten mit ihren Frame Runnern – speziellen Dreirad-Konstruktionen, die das Gewicht der Sportler tragen und sich leicht mit den Füßen anschieben lassen.

 

Die 38. Auflage des Ludwig-Jall Sportfest findet am 31. Mai 2025 statt.

 

„Es war wahnsinnig viel Arbeit, aber die hat sich immer gelohnt, wenn man in die strahlenden Gesichter der Athletinnen und Athleten schaut“, sagte OK-Chef Christian Steinmann am Abend dieses großartigen Leichtathletik-Tages. Bereits jetzt laufen die Planungen für die 38. Auflage des Ludwig-Jall-Sportfestes. Wie immer bittet der PSV München am Samstag vor Pfingsten ins Dantestadion – 2025 ist das am 31. Mai.