
Mit einem Paukenschlag beendete Roman Jocher die Saison: In Regensburg kam er erstmals über 7000 Punkte.

Isabel Mayer holte sich auf heimischen Gelände Gold im Siebekampf der Frauen.

Sofie Gröninger bewies in Regensburg erneut, dass sie zu den größten Siebenkampf-Nachwuchshoffnungen in Bayern gehört.

Ein Weitspringer wird Zehnkampfmeister: Sebastian Spinnler holte nach seinen zwei Einzelmedaillen von Erding in Regensburg das dritte Bayern-Gold innerhalb einer Woche. Alle Fotos: Claus Habermann
Bayerische Mehrkampfmeisterschaften Regensburg: Roman Jocher erklimmt den 7000er-Gipfel
Dem gerade einmal 17-jährigen Zehnkämpfer, der bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften Ende August in Vaterstetten Bronze gewonnen und mit 6885 Punkten eine neue persönliche Bestmarke, gelang nicht nur ein souveräner Titelgewinnen, sondern eine abermalige Steigerung seines Hausrekordes auf 7067 Zähler. Damit überwand Jocher nicht nur zum ersten Mal die 7000-Punkte-Marke, sondern rückte in der deutschen Bestenliste auch auf Rang zwei vor. Bestechend bei dem jungen Mehrkampftalent waren zum einen seine Ausgeglichenheit sowie sein Hochsprung (1,97 Meter) sowie die Wurfleistungen (14,16 Meter mit der Kugel, 44,96 Meter mit dem Diskus und 52,75 Meter mit dem Speer). Auch dahinter gab es noch absolut vorzeigbare Resultate über der 6000er-Marke: Zweiter wurde Sebastian Kottmann (LG Stadtwerke München), der auf 6376 Zähler kam, auf Rang drei landete Tim Kraus (LG Landkreis Roth; unter anderem 2,03 Meter im Hpchsprung) mit 6045 Punkten. Der Mannschaftstitel in der männlichen U 18 ging an die LG Stadtwerke München (14 256).
Mit nur einem Mitglied aus dem Gold-Frauenteam von der Mehrkampf-DM in Vaterstetten war der SWC Regensburg zum "Heimspiel" angetreten. Isabel Mayer holte sich dann folgerichtig den Titel mit 5073 Punkten (unter anderem 14,17 Sekunden über 100 Meter Hürden) vor Ramona Schneider (4617) und Julia Janssen (beide TSV Schleißheim; 3774). Bei den U 23-Juniorinnen gewann Johanna Stegmair (LG Eckental) mit 4757 Zählern. Silber heimste Theresa Vater (TSV Schleißheim; 4389) ein, mit Bronze dekoriert wurde Anna-Katharina Schug (FC Aschheim; 4198). Die Mannschaftsentscheidung, bei der U 23- und Frauen-Ergebnisse zusammen gewertet wurden, ging knapp an den SWC Regensburgh (12 989) vor dem TSV Schleißheim (12 780) und dem FC Aschheim (12 024).
Starke Meldefelder in der weiblichen U 16
Zufriedenstellende Meldefelder und teilweise auch sehr gute Ergebnisse gab es bei den jüngeren Altersklassen im weiblichen Bereich. So nahmen in der W 15 sogar 21 Mädchen teil, während es in der W 14 deren 19 waren. Erwartungsgemäß ließ sich in der W 15 die zweimalige Deutsche Siebenkampf-Meisterin Sofie Gröninger (LG Sempt) nicht die Butter vom Brot nehmen. Mit genau 3800 Punkten (unter anderem 13,53 Meter mit der Kugel, 12,24 Sekunden über 80 Meter Hürden und 5,21 Meter im Weitsprung) gewann sie vor Luisa Kammerl (TSV Plattling; 3664) und Emy Kraus (LG Landkreis Roth; 3525). Wesentlich spannender gestaltete sich die Entscheidung in der W 14, wo am Schluss Alexandra Scharf (LA-Team Alzenau) mit 3635 Punkten ganz fünf Zähler Vorsprung vor Magdalena David (TV Emmering; 3630) hatte. Dritte wurde die Hochsprung-Spezialistin (unter anderem 1,64 Meter) Ella Obeta (LG Eckental; 3461). Mannschaftsgold ging an die LG Sempt (10 086) vor dem SWC Regensburg (10 003) und dem TSV Bad Endorf (9574).
Eine Woche nach ihrem Einzeltitel über 100 Meter Hürden wurde Amélie Unkel (LG 90 Grafing-Ebersberg) auch noch Bayerische Meisterin im Siebenkampf der weiblichen U 18. Ihre Punktzahl war gleichzeitig eine Schnapszahl: 4444. Herausragend bei ihr natürlich wieder die 14,74 Sekunden in ihrer Spezialdisziplin. Dahinter reihten sich Hannah Wittmann (LG Landkreis Roth; 4359) und Hanna Schmidt (TV DJK Hammelburg; 4171) auf dem Podest ein. Gold Nummer drei für Amélie Unkel gab es überdies in der Mannschaftswertung, wo die LG 90 Grafing-Ebersberg mit 11 830 Punkten gewann.
Kaum Teilnehmer ab U 20 aufwärts
Die Teilnehmerzahlen und in weiten Teilen auch die Ergebnisse der älteren Altersklassen waren in Regensburg nicht unbedingt ein Plädoyer für die Late Season, spiegeln aber auch den aktuellen Zustand des Mehrkampfes in Bayern wider. Im Zehnkampf der Männer und männlichen U 23 gab es jeweils nur drei Starter, die unter sich die Medaillen ausmachen durften. Bei den Männern gewann Weitspringer Sebastian Spinnler (LG Landkreis Aschaffenburg; 5854) vor Sasha San Antonio De Benito (TSV Schleißheim; 5181) und Marcel Brand (LG Landkreis Aschaffenburg; 5033), in der U 23 lag Kai Auernhammer (LAC Quelle Fürth; 5486) vor Jonas Kell (TSV Schwabmünchen; 5179) und Jan Luca Michels (LG Stadtwerke München; 4773).
Nur zwei Namen waren gar bloß in der Ergebnisliste der männlichen U 20 zu finden. Den Titel holte sich Leonhard Wegener (DJK Aschaffenburg; 5192) vor Lasse Schmid (SWC Regensburg; 4619). Ein ähnliches Bild bot sich bei den Altersgenossinnen in der weiblichen U 20, wo ebenfalls nur zwei Teilnehmerinnen in die Wertung kamen. Diese hießen Magdalena Müller (SWC Regensburg; 4026) und Jessica Lummer (TSV 1860 Ansbach; 4359). Mehr Starter hätte man sich auch in der männlichen U 16 gewünscht. Ganz im Kontrast zu ihren weiblichen Altersgenossinnen beendeten ganz vier in der M 15 den Neunkampf. Der Bayernmeister hieß hier Mel-Lucas Mosetter (LG Stadtwerke München; 4869),der Vizetitel ging an Paul Kilders (TSV Schleißheim; 4692), auf dem Bronzeplatz landete Jonas Hölzer (LG Eckental; 4606). In der M 14 waren es nur drei, die um die Farbe der Medaillen kämpften. Mit dem besseren Ende für Luk Jantschke (LAZ Kreis Würzburg; 4668), der Marten Lippold (TV 1861 Amberg; 4589) und Marius Humig (SWC Regensburg; 4411) den Neunkampf beendete.