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Daryl Ndasi / Noah Möller und Maximilian Rath / Emmanuela Mensah / Oliver Ispan Zeno / Lina Hartung / Christoph Zierer / Sebastian Hetzner / Fin Hauk / Johanna Guggemoss / Daniel Spiegel. Fotos: Theo Kiefner und Claus Habermann
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BM Halle München U 18: Daryl Ndasi im packenden Fernduell über 60m Hürden
W U 18
Die erfolgreichste Athletin in dieser Altersklasse war Sprintkönigin Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München). Am ersten Wettkampftag holte sie sich den überlegenen Sieg über die 60 Meter in 7,62 Sekunden vor ihrer Vereinskollegin Emma Seng (7,85 Sekunden). Der zweite Streich gelang Ndasi mit ihren Sieg über die 60 Meter Hürden. Schon im vergangenen Sommer erwies sie sich als eines der Top-Talente im DLV im Hürdensprint, als sie die DLV-Bestleistung der weiblichen U 18 über 100 Meter Hürden (Hürdenhöhe: 76 cm) auf 13,24 Sekunden steigerte. Bei den Bayerischen Hallen-Meisterschaften nahm die Finalistin der U 18-EM diese Marke auch über 60 Meter Hürden ins Visier, die Delisha Benelisa Domingos (TuS Lichterfelde) zwei Wochen zuvor auf 8,30 Sekunden gesteigert hatte. In einem packenden Fernduell gelang Daryl Ndasi dies in 8,26 Sekunden auch, allerdings hatte parallel Delisha Benelisa Domingos ihre Bestmarke wenige Minuten zuvor in Berlin schon auf 8,25 Sekunden gesteigert. Beide Athletinnen haben in diesem Winter weitere Möglichkeiten, sich zu verbessern und sind Hoffnungsträgerinnen für die Zukunft. Auch die Zweitplatzierte Franziska Schlichting (TV Hauzenberg) erwies sich als großes Talent. Die Bayerwäldnerin gewann ihren Vorlauf in neuer Bestzeit von 8,87 Sekunden und steigerte diese Zeit im Finale auf 8,72 Sekunden. Der dritte Streich und die Erringung des dritten Meistertitels an diesem Tag gelang Daryl Ndasi mit ihren Vereinskolleginnen der LG Stadtwerke München als Startläuferin in der Staffel über 4 mal 200 Meter. Titel Nummer vier holte sie sich schließlich tags darauf über die Hallenrunde von 200 Metern. Ihre Siegerzeit: 24,68 Sekunden.
Den Titel im Langsprint über 400 Meter holte sich in 58,71 Sekunden Smilla Bauer (TSV Bad Rodach), die über die 800 Meter den zweiten Platz belegte. Über die Distanzen von 800 und 1500 Metern hieß die Dominatorin Lena Rossmanith (TSV Marktoberdorf). Stets in der Führungsposition, lief sie vom Start weg ihr eigenes Tempo und ließ ihrer Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Rossmanith gewann die 800 Meter in 2:14,33 Minuten. Für den Sieg über 1500 Meter am zweiten Wettkampftag benötigte sie 4:45,82 Minuten und war damit gut sechs Sekunden schneller als die Zweitplatzierte Greta Wasmuth (LG Stadtwerke München).
Im Hochsprung ging Gold mit übersprungenen 1,68 Metern an Lea Völker (TSV Wiggensbach). Im Stabhochsprung hieß die Siegerin Katja Riedl (TSV Gräfelfing), die 3,45 Metern meisterte. Im Wettkampf der Weitspringerinnen gab es bis zum letzten Versuch einen spannenden Wettkampf zwischen Enea Kujath (TV Geisenfeld) und Franziska Schlichting (TV Hauzenberg). Kujath, die nur die ersten drei Versuche absolvierte, gewann schließlich mit 5,61 Metern vor Schlichting mit 5,48 Metern.
Für ähnliche Spannung war im Dreisprung gesorgt. Die Entscheidung fiel im letzten Versuch. Lilo Ketzel (LAC Passau) legte mit persönlicher Bestweite von 11,97 Metern vor, Emmanuela Mensah (LAC Quelle Fürth) setzte den Konter mit neuem Hausrekord von 12,11 Metern und holte sich den Sieg. Mit den in München gezeigten Leistungen sprangen Mensah und Ketzel auf die Plätze vier und fünf der nationalen Bestenliste ihrer Altersklasse.
Der Sieg im Kugelstoßen ging unangefochten an Favoritin Johanna Guggemoss (LG Stadtwerke München). Ihrer Weite von 13,66 Metern war an diesem Tag niemand gewachsen. Unangefochten war auch der Sieg von Ricarda Baum (TB Jahn Wiesau) im Hammerwerfen. Hier bedeuten 51,10 Meter die beste Weite. Im Speerwurf gab es die Entscheidung erst in den letzten beiden Versuchen. Die nach dem fünften Versuch mit 42,04 Metern in Führung liegende Elisa Hölzlwimmer (SG Schönau) wurde am Schluss von Sophia Rykala (SWC Regensburg) mit 42,09 Metern sowie sogar noch Alea Brunec (TV Geisenfeld) mit 42,32 Metern noch übertroffen.
Bei den abschließenden Wettbewerben im Bahngehen siegte über 3000 Meter Lina Hartung (LG Augsburg). Ihre Zeit: 16:18,95 Minuten.
M U 18
Über den 60 Meter war an diesem Tag keiner schneller, als das niederbayerische Sprinttalent Sebastian Hetzner (LAC Passau). Im Finale bestätigte er seine vor zwei Wochen an gleicher Stelle erzielte Zeit von 6,96 Sekunden. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Daniel Spiegel (LG Festina Rupertiwinkel) betrug fast drei Zehntelsekunden. Spiegel holte sich seinen Titel über die 200 Meter. Mit 22,67 Sekunden so schnell wie nie zuvor. Sehr erfreulich auch in diesem Wettbewerb, dass 13 der 18 Teilnehmer ihre Laufzeit auf ein neues Niveau bringen konnten. Den Sieg über 400 Meter holte sich mit 52,01 Sekunden Simon Nüss (LG Stadtwerke München).
Über die doppelt so lange Laufstrecke von 800 Metern wollte Noah Möller (TSV 1860 Staffelstein) unbedingt einen Sieg erringen. Konzentriert nur auf das eigene Ziel, übernahm er vom Start weg die Spitze und zog sein Tempo bis ins Ziel durch. Dort blieb er mit 1:58,98 Minuten gleich unter zwei Minuten. angekommen. Der Dominator über 1500 und 3000 Meter war zweifelsfrei Maximilian Rath (LG Stadtwerke München). Am ersten Tag über 3000 Meter hieß das Motto "Im Alleingang gegen die Zeit". Vom Start weg drehte er seine Runden nach Vorgabe seines Trainers Michael Wilms. Nach 15 Runden im Alleingang und Überrundung seiner Mitstreiter kam er lächelnd über die Ziellinie. Er lief mit 8:47,19 Minuten auf Platz eins in der deutschen Bestenliste und verfehlte den bayerischen Hallenrekord in seiner Altersklasse nur knapp. Nach nur einer Nacht Erholungszeit hieß das Motto für die zweite Herausforderung bei den Hallenmeisterschaften in München "Ausscheidungsrennen bis zum Sieg" über die 1500 Meter. Sein einziger wirklich gefährlicher Gegner, der Sieger über die 800 Meter vom Vortag Noah Möller, tat Rath einen großen Gefallen und sorgte dafür, dass die ersten 300 Meter verbummelt wurden. Danach übernahm der junge Münchner die Spitze des Feldes und erhöhte kontinuierlich das Lauftempo. Zu Beginn der letzten Runde konnte nur noch Noah Möller das Tempo von Maximilian Rath mithalten, musste aber 120 Meter vor dem Ziel feststellen, dass er diesen nicht überholen kann. Rath gewann in 4:07,39 Minuten Platz zwei gab es für Möller in 4:08,80 Minuten.
Spannende Zweikämpfe gab es auch bei den Sprungwettkämpfen zu beobachten. Im Hochsprung siegte dank weniger Fehlversuche am Ende Finn Hauk (LAZ Kreis Würzburg) mit 1,86 Metern vor Henri Schäfer (LG Stadtwerke München). Im Stabhochsprung leuchteten am Ende wieder einmal die Trikots des TSV Gräfelfing. Platz zwei mit einer Höhe von 4,50 Metern erreichte Leo Trumpp, Platz eins und ebenfalls 4,50 Metern schaffte Jonas Henne.
Ohne Spannung blieb der Wettbewerb im Kugelstoßen. Favorit Christoph Zierer (TSV Plattling) war mit seinem Stoß mit der fünf Kilogramm schweren Kugel von 16,50 Meter fast eineinhalb Meter besser als der Zweitplatzierte. Zierer holte sich seine zweite Medaille im Diskuswurf. Mit genau 43,00 Metern erkämpfte er sich Bronze hinter Benedikt Gstatter (LG Chiemgau Süd), der mit 45,49 Metern Silber gewann. Gold ging an Philip Selbach (LAG Mittlere Isar) mit 47,42 Metern.
Den Fünf-Kilo-Hammer schleuderte Valentin Metschl (LG Stadtswerke München) gleich im ersten Versuch auf 59,06 Metern. In diesem Wettkampf, in dem die ersten fünf des jeweils eine Weite von über fünfzig Metern erzielten, zeigte sich wie in zahlreichen Wettbewerben eine erfreuliche Leistungsdichte. Dem Sieger am nächsten kam Philip Hartmann (DJK Aschaffenburg) mit 58,02 Metern. Im Speerwurfen glänzte Oliver Zeno Ispan (LG Stadtwerke München), der das 700 Gramm-Gerät auf 65,55 Metern schleuderte. Er lag mit dieser Leistung mehr als zehn Meter vor dem Zweitplatzierten.