Bayerischen Junioren-MS Ingolstadt, Teil 1: Schwache Beteiligung trübt prima Gesamtbild
Die große Mühe, die sich der Ausrichter MTV 1881 Ingolstadt bei der Organisation dieser Titelkämpfe gegeben hat, wurde damit schlecht belohnt. Besonders bei den Junioren und Juniorinnen erlebte man zahlreiche Wettbewerbe, bei denen gerade einmal 50 Prozent oder nur wenig mehr der Gemeldeten wirklich am Start waren.
Der herausragende Athlet des ersten Tages war Sprinter Christian Rasp (LG Karlstadt-Gambach-Lohr), der deutsche Juniorenmeister 2010 über 100 und 200 Meter. Er trat als Titelverteidiger über 100 Meter an, wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und siegte in 10,75 Sekunden vor seinem ebenfalls überzeugenden Vereinskollegen Michael Fischer (10,81 Sekunden) und Christopher Schüssler (LAZ Kreis Günzburg (11,02 Sekunden). Wahrscheinlich hätte auch der Bayerische Zehnkampf-Juniorenmeister Florian Katzschmann (TS Herzogenaurach) in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen können – er kam mit der Empfehlung einer Saisonbestzeit von 10,83 Sekunden -, doch er musste im Vorlauf wegen eines Fehlstarts disqualifiziert werden.
Karlstädter Vereinsmeisterschaft
Die 100 Meter waren einmal mehr quasi eine Vereinsmeisterschaft der LG Karlstadt-Gambach-Lohr mit Beteiligung von Sprintern aus dem übrigen Bayern. Neben Rasp und Fischer qualifizierten sich auch Max Tatschner und Thomas Schnurr für das Finale, in dem sie die Plätze fünf und sechs belegten. So konnte es nicht verwundern, dass die unterfränkische LG in der Besetzung Tatschner, Rasp, Fischer und Tobias Schneider die 4 x 100-Meter-Staffel in den für Junioren recht guten 41,21 Sekunden vor der LG Region Landshut und der TG 48 Würzburg gewann. Christian Rasp erhielt damit also seine zweite Goldmedaille.
Über 800 Meter blieben fünf Läufer vom Start weg bis in die Zielkurve dicht beieinander, mit dem stärksten Spurt gewann schließlich Benedikt Huber (TSV Palling) doch noch sicher in 1:55,19 Minuten vor Jonas Zweck (LG Telis Finanz Regensburg/1:56,02 Minuten ) und Gabriel Genck (LG Donau-Ries/1:56,05 Minuten), der auch schon vor einem Jahr Dritter bei den Juniorenmeisterschaften gewesen war.
Noch zum jüngeren A-Jugend-Jahrgang 93 zählt Lukas Aufinger (TSV Ottobrunn), der sich mit 6,82 Metern in seinem letzten Versuch den Juniorentitel im Weitsprung sicherte. Er bestätigte damit seine sehr beständigen Leistungen in dieser Saison. Auf den Plätzen folgten Christian Taryne (TSV Gersthofen/6,68 Meter) und mit Fabian Finster (LAC Quelle Fürth/6,36 Meter) ein weiterer MJA-Vertreter. Im Speerwurf gab es auf den ersten zwei Plätzen gegenüber 2010 einen Tausch. Diesmal setzte sich der vorjährige Vizemeister Alexander Loy (LG Landkreis Roth) mit 59,35 Metern vor dem Titelverteidiger Jonathan Seeliger (LAG Mittlere Isar/58,87 Meter) durch. Emanuel Koncar (LG 90 Ebersberg-Grafing/55,10 Meter) kam auf Rang drei.
Bei den Juniorinnen machten über 100 Meter zwei A-Jugendliche vom Jahrgang 93 den Sieg unter sich aus. Gold gab es für Corinna Pielenhofer (LG Neumarkt-Freystadt/12,43 Sekunden), Silber für Jennifer Weiherer (MTV 1881 Ingolstadt/12,47 Sekunden, eine „echte“ Juniorin folgte mit Sina Gramlich /LAZ Obernburg-Miltenberg/12,53 Sekunden) auf dem dritten Platz. Jennifer Weiherer gehörte danach auch dem Quartett des Ausrichters MTV 1881 Ingolstadt an, das die 4 x 100 Meter in 49,13 Sekunden vor dem 1. FC Passau (49,95 Sekunden) und der LG Region Landshut (50,65 Sekunden) gewann. Weiherers Mitstreiterinnen waren Julia Frauenhofer, Cornelia Brunnhuber und Sabrina Thomas.
Nur vier Läuferinnen über 800 Meter
Über 800 Meter stellten sich lediglich vier Läuferinnen dem Starter – und eine davon machte nur außer Wertung mit: Stefanie Perfler (LG Telis Finanz Regensburg), die in 2:20,96 Minuten als Erste ins Ziel kam. Der Meistertitel ging an die Vorjahresdritte Lena Dichtl (LG Passau/2:21,01 Minuten) vor Maria Assel (TV Bad Windsheim/2:23,20 Minuten). Einen Favoritensieg verzeichnete man im 3000-Meter-Lauf: Lea Süß (LAC Quelle Fürth) gewann in 10:26,68 Minuten vor der WJA-Athletin Ramona März (TSV Penzberg), die mit 10:28,33 Minuten ihre vorjährige Bestzeit (11:41,85) um mehr als eine Minute verbesserte. Dritte wurde Jelena Tancic (LAC Quelle Fürth/10:31,29 Minuten). Sharon Müller (TSV Penzberg), im Vorjahr WJA-Meisterin über 400 Meter Hürden, holte sich heuer den Juniorinnentitel in dieser Disziplin. Mit 62,70 Sekunden lag sie sehr deutlich vor ihren Verfolgerinnen Julia Frauenhofer (MTV 1881 Ingolstadt/65,34 Sekunden) und Rosalinde Häusl (LG Festina Rupertiwinkel/65,42 Sekunden).
Nicola Leidl (1. FC Passau) galt als Bank für den Erfolg im Speerwurf. Mit 46,63 Metern siegte sie vor Raffaela Wiesböck (WJA - LAZ Inn/43,92 Meter) und der Bayerischen A-Jugend-Meisterin im Siebenkampf, Sabrina Thomas (MTV 1881 Ingolstadt/38,02 Meter).
Ein Bericht über die Schülermeisterschaften folgt.