U 23-DM Wesel, Tag zwei: Viertelmeiler und Hindernisläufer polieren bayerische Bilanz kräftig auf
"Für mich hat nur der Titel gezählt. Ich habe nicht alles raus gekitzelt, was drin war, hab`mich auf der Zielgeraden relativ sicher gefühlt", kommentierte Johannes Trefz sein verhaltenes Auftreten. Hintergrund: Der 22-Jährige, dessen Bestzeit bei 46,50 Sekunden steht, wurde für einen Staffeleinsatz bei der Team-EM nominiert, muss also in Braunschweig zeigen, was er kann. Auf Bahn sechs agierend, musste er schon bald die Spitze übernehmen. "Weil ich relativ weit außen war, hatte ich schon bald niemanden mehr vor mir, auf den ich mich konzentrieren konnte", so der Viertelmeiler. "Hinzu kam, dass wir sehr starken Gegenwind auf der Gegengeraden hatten. Das hat Kraft gekostet." Mit fast einer halben Sekunden Vorsprung gewann der Neu-Münchner schließlich Gold und holte damit seinen zweiten deutschen U 23-Titel nach 2012. Auf Platz sieben kam mit Samuel Aßmann (TG 48 Würzburg; 48,16 Sekunden) ein weiterer Viertelmeiler aus dem Freistaat.
Janika John wieder Meisterin
Janika John konnte ihre ohnehin schon umfangreiche Titelsammlung mit einem ansehnlichen Solo ausbauen - in 10:09,74 Minuten. "Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft und wäre gern unter zehn Minuten geblieben. Doch wenn man alleine läuft, ist es nicht immer so einfach", sagte der Schützling von BLV-Laufteamchef Jörg Stecker. "In Ulm wird die Mauer aber fallen", prognostizierte die 21-Jährige, die darauf hofft, vom DLV im Dezember noch einmal zum U23-Wettbewerb der Cross-Europameisterschaft gemeldet zu werden.
Valentin Unterholzner ragte über die Böcke heraus. Früh löste er sich von den Verfolgern, um ungefährdet zu seinem ersten nationalen Meistertitel auf der Bahn zu spurten. "Schade, dass ich so viel allein machen musste. Aber ich wollte nicht, dass es ein langsames, taktisches Rennen wird. Mein Ziel war eigentlich unter 8:50 Minuten zu laufen, was ich auch kann. Darauf haben meine 14:07 Minuten in Koblenz hingedeutet", so der vorjährige Vizemeister, der in Landshut groß geworden ist und sich im Herbst 2012 mit seinem Trainer Werner Forster der Regensburger Läufer-Hochburg angeschlossen hat. Achter wurde Konstantin Wedel (LSC Höchstadt/Aisch; 9:09,73 Minuten).
Es war ein Überraschungssieg, der Laura Müller über 400 Meter gelang. Dementsprechend laut war ihr Freudenschrei im Ziel, wo die Uhr bei 53,66 Sekunden stehen blieb. „Der Sieg kam wirklich unerwartet. Ich wusste, dass Christina ein starkes Finish hat und hatte nicht damit gerechnet sie schlagen zu können.“ Hinzu kam für Laura Müller eine ungünstige Ausgangsposition auf der Außenbahn. „Ich musste mein Rennen machen, da ich keine Orientierung hatte. Das war schon ein kleiner Nachteil.“ Doch davon war im Rennen wenig zu merken. Mit knappem Vorsprung verwies sie die favorisierte Christina Hering (53,75 Sekunden) knapp auf den Silberrang. Siebte wurde Regina Straub (LAC Quelle Fürth) in 56,22 Sekunden.
Diesmal Silber für Thea Heim
Ihre Titel von Göttingen konnte Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg) über 1500 Meter genauso wie Christina Hering nicht verteidigen. Dafür gab es Silber hinter der neuen Meisterin Hanna Klein (LG Limes-Rems; 4:18,95 Minuten) in 4:22,93 Minuten. Auf dem vierten Rang landete Stefanie Müller (LAC Quelle Fürth), die 4:26,96 Minuten brauchte. Gleichzeitig war es die beste DM-Platzierung ihrer Karriere. Über die gleiche Strecke reichte es für Marco Kürzdörfer (LSC Höchstadt/Aisch) zu Rang fünf (3:55,12 Minuten), ebenso wie für Ivane Antonov (LAC Quelle Fürth) im Dreisprung (15,36 Meter) nach einer konstanten Serie. Als Achtungserfolg kann man den siebten Platz von Patrick Lutzenbegrer (LG Stadtwerke München) sehen. Der 21-Jährige steigerte seine Bestleistung erneut auf 14,86 Meter, hatte aber nur einen gültigen Versuch.
Fast ener mittelfränkischen Meisterschaft glich das Finale über 3 x 1000 Meter bei den U 23-Männern - lediglich der Sportclubs Magdeburg machte dies zunichte. Der gewann nämlich relativ klar in 7:20,22 Minuten. Dahinter jedoch lieferten sich das LAC Quelle Fürth (Arthur Voigt, Bernhard Weinländer, Martin Weinländer) und der LSC Höchstadt/Aisch (Bastian Grau, Marco Kürzdörfer, Tobias Budde) ein heißes Duell. Das bessere Ende lag schließlich auf Seiten der Fürther, die Silber gewann (7:26,45 Minuten) und die Höchstädter auf den Bronzeplatz (7:28,21 Minuten) verwiesen.
Zum Abschluss der zwei Tage von Wesel gab es auch noch Bronze in der 4 x 100-Meter-Staffel der Männer durch die LG Stadtwerke München. Dimitrios Salassaidis, Tobias Schneider, Florian Bauer und Laurin Walter hielten sich mit Bombenwechseln im Wettbewerb und mussten am Schluss nur die Überlegenheit des TV Wattenscheid 01 (40,26 Sekunden) und der MTG Mannheim (40,49 Sekunden) anerkennen. Die Münchner Zeit ist aller Ehren wert: 41,05 Sekunden. Als Siegerinnen eines der beiden Zeitendläufe über 4 x 400 Meter holten ihre Mannschaftskameradinnen Lisa Marie Petkov, Louisa Rieger, Christine Gess und Christina Hering für die LG Stadtwerke München in 3:43,37 min Platz drei und damit Bronze.Direkt dahinter kamen die jungen Damen der LAC Quelle Fürth (Tamara Stüllein, Regina Straub, Sinéad Ebert, Stefanie Müller) in 3:52,29 Minuten auf den vierten Rang.
Gemeinsam über 1,70 Meter floppten Nadine Niemann (LAZ Oberburg-Miltenberg) und Carina Dörr (Athletik- und Sprintteam München). Für Niemann gab es dafür einen schönen, wenn auch undankbaren vierten Rang, für Dörr blieb Platz sieben. Jeweils achte Plätze standen am Ende für Sabrina Zeug (LG Oberland) im Kugelstoßen (13,63 Meter), Laurin Walter (LG Stadtwerke München) über 200 Meter (22,20 Sekunden; Vorlauf: 21,92 Sekunden) und Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) im Diskuswerfen (49,31 Meter) zu Buche.