U 16-Auswahl des BLV in Waiblingen ohne das nötige Quäntchen Glück
Nicht nur die Teilnehmerfelder bei den der Nominierung zu Grunde liegenden Bayerischen Meisterschaften in Hösbach waren in einigen Disziplinen etwas dünn. Die Teamaufstellung wurde auch im Vorfeld erschwert durch eine wahre Flut an Ausfällen aus familiären, schulischen oder gesundheitlichen Gründen, unter anderem von Leistungsträgern wie Paula Benstetter, sowie sogar noch unglückliche Absagen und verletzungsbedingte Umstellungen am Wettkampftag selbst. So konnten die Württemberger im heimischen Waiblingen, das in diesem Jahr als guter Gastgeber fungierte, den Heimsieg verbuchen.
Bei strahlendem Sonnenschein machte sich die Mannschaft am Freitag auf einer kleinen, aber durch Staus verlängerten Bayern-Rundfahrt auf den Weg nach Waiblingen, wo sie von einer motivierten und engagierten Mannschaft des Ausrichters und dem vorbereiteten Abendessen bereits erwartet wurde. Organisiert wurde das Wochenende von der Leichtathletik-Abteilung des VfL Waiblingen, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Vereinsjubiläum feiern kann, auf einer ausgedehnten ansprechenden Sportanlage. Nach Einkleidung und Mannschaftsbesprechung zur Einstimmung hieß es, Kraft zu tanken für den folgenden Wettkampftag – soweit dies bei 80 Jugendlichen im Schlafsack in einer Turnhalle eben möglich ist.
Unter dem nächtlichen Wetterumschwung mit Regen und empfindlich kühlen Temperaturen hatten am Samstag die Eröffnung des Wettkampfes mit dem Einmarsch der Mannschaften und einer Begrüßung durch WLV-Jugendwart Günter Maier ebenso wie die ersten Wettbewerbe, vor allem der Stabhochspringerinnen, etwas zu leiden. Nicht stören ließen sich davon die Hürdensprinter und -sprinterinnen: Mit persönlicher Bestzeit von 10,86 Sekunden auf Platz zwei sicherte Felix Straub (LG Kreis Ansbach) die ersten Punkte für sein Team; den ersten Sieg und somit sechs Punkte verbuchte gleich darauf Ramona Schneider (LG Donau-Ries) über die 80 Meter Hürden.
Die volle Punktzahl steuerte auch Lena Göstl (TV Zwiesel) mit einem couragierten Schlussspurt über die 800 Meter bei, während die Hammerwerferinnen des TV Hindelang, Judith Scholl und Hannah Kraft, den Wettbewerb der Weiblichen Jugend mit einem Doppelsieg klar dominierten. Dieser Coup gelang auch den Speerwerferinnen mit Siegerin Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg, 41,36 Meter) knapp vor Maria Rieger (SpVgg Auerbach/Streitheim, 41,26Meter). Nur einem hessischen Kollegen geschlagen geben mussten sich die männlichen Hammerwerfer mit Platz zwei (Pius Ueth, TV Hindelang, 48,16 Meter) und drei (Alexander Gleixner, LG LKr Aschaffenburg, 42,07 Meter).
Mit zwei persönlichen Bestleistungen glänzte Thomas Krome (TS Herzogenaurach), der den Weitsprung im letzten Durchgang mit 6,41 Meter für sich entscheiden konnte sowie im Dreisprung (12,74 Meter) die Silbermedaille mit nach Hause nahm. Gleiches gelang seiner weiblichen Kollegin Stefanie Aeschlimann (11,49 Meter) vom MTV 1881 Ingolstadt. Einen weiteren Sieg in den Sprungdisziplinen steuerte Christoph Kurz (FC Aschheim), ebenfalls mit persönlicher Bestleistung von 1,85 Meter, im Hochsprung bei.
Hatte das BLV-Team bei den Disziplinen am Vormittag noch gut mithalten können und die Führung regelmäßig gewechselt, sodass sich bereits eine gewisse Spannung für das Ergebnis andeutete, so schienen die beiden anderen Teams aufzuwachen, als gegen Mittag die Sonne zum Vorschein kam. Fleißig Punkte sammelten mit ihren Bronze-Plätzen im Kugelstoßen Franziska Kirchner (Kirchheimer SC, 12,28 Meter), über 100 Meter Celina Kränzle (SC Vöhringen) und Felix Straub, im Stabhochsprung Vincent Struppler (TSV Gräfelfing) mit 3,70 Meter, mit dem Diskus Cynthia Hörl (LG Fichtelgebirge), Paulina Huber (LG Stadtwerke München) im Hochsprung sowie Tobias Speyerer (LAV Neustadt) über 300m und Justin Polster (LG LKr Roth) mit tollen 57,27 Meter beim abschließenden Speerwurf.
Aber während die Jungs die 4 x 100-Meter-Staffel mit einer tollen Leistung gewinnen konnten, brachten die Mädchen das Staffelholz über die Stadionrunde leider nicht ins Ziel und nach den Langsprints und Langstrecken häuften sich die verletzungsbedingten Ausfälle, so dass die Langstaffeln ersatzgeschwächt ohne Siegambitionen ins Rennen gehen mussten. In den wertvollen Dienst der Mannschaft stellten sich kurzfristig Daniela Gantschir (LAG Schwandorf) über 300 Meter und Staffelläufer David Korbany über 800 Meter, Lena Göstl in der Langstaffel sowie Marius Laib (LG Eckental), der nach seinem Einsatz mit Diskus und Kugel als Werfer sogar für die Langstaffel antrat und dafür den Respekt aller Zuschauer erntete. Neben diesem vorbildlichen und tollen Einsatz Einzelner für die Mannschaft standen am Ende des Tages auch zahlreiche persönliche Bestleistungen zu Buche, vor allem bei den männlichen Athleten, von denen dies fast der Hälfte gelang.
Ganz knapp gereicht hat dies am Ende leider nicht mehr, so dass bei der abendlichen Siegerehrung, die von WLV-Präsident Scholz und Oberbürgermeister Hesky durchgeführt wurde, neidlos die Überlegenheit und der Heimsieg der Württemberger anerkannt wurde. Ziemlich unglücklich punktgleich mit den Hessen, fand sich die Auswahl aus Bayern – nur auf Grund der geringeren Zahl an Einzelsiegen – hinter diesen auf Platz drei wieder. Obwohl die Stimmung bei manchen dadurch etwas gedrückt war, konnten sich nach dem Wettkampf im benachbarten Schwimmbad, beim abendlichen Olympia-Quiz und danach bei Disco-Beats alle noch austoben, bevor nach einer kurzen Nacht und dem Frühstück am Sonntag die Heimreise angetreten wurde.