Mittsommerlauf Regensburg verspricht ein Flutlicht-Spektakel über 5000 Meter
Organisationschef Kurt Ring, der weiß, was Läufer brauchen, um an ihre Grenzen zu gehen, drückt das so aus: „Nach Sonnenuntergang in einer kühlen beginnenden Nacht, wenn der letzte Windhauch eingeschlafen ist, sind die besten Bedingungen für schnelle Zeiten und so soll es beim Mittsommerlauf deutlich unter 14 Minuten bei den Herren und ebenso auch unter 16 Minuten bei den Damen gehen.“ Er hat dafür extra afrikanische Tempomacher engagiert und auch zahlreiche Aspiranten auf „sub 14“ kommen aus dem gesamten Bundesgebiet dazu.
„Wir sind alle bereit und fit für das Unternehmen und freuen uns mit dem ganzen Team auf unser Heimrennen“, sagt dazu Telis-Olympiamann Florian Orth, der in Rio 2016 diese Strecke gelaufen ist und einen Hausrekord von 13:23,67 Minuten mitbringt. Auch sein Teamkollege Philipp Pflieger, Marathon-Olympiateilnehmer 2016, hat eine persönliche Bestmarke von 13:31 Minuten und ist auch noch als Straßenläufer immer wieder einmal unter den 14 Minuten geblieben, zuletzt im vergangenen Sommer. Simon Boch war 2017 schon mal Deutscher Vizemeister auf dieser Strecke. Er will seine persönliche Bestleistung von 13:48,75 Minuten deutlich steigern.
„So zehn bis 15 Sekunden könnten schon drin sein, wenn alles gut läuft. Lawi Kosgei aus Kenia, der nach den beiden Tempomachern Keyan Hatami (LG Telis Finanz Regensburg – bis 1500 Meter) und Abdi Uya (bis 3000 Meter) das Rennen in die Hand nehmen soll, steht zwar nur mit 13:49,25 Minuten in den Listen, hat aber Ende April in Würzburg über zehn Kilometer mit 27:41 Minuten aufhorchen lassen. Philipp Reinhardt (LC Jena) ist mit 13:49,71 Minuten auch schon mal über zehn Sekunden unter der magischen Barriere geblieben.
Und dann sind da noch die Telis-Kronprinzen Dominik Notz, Deutscher Vizemeister im Halbmarathon, Moritz Beinlich, amtierender Deutscher Halbmarathonmeister, Konstantin Wedel, Vierter der vorjährigen DM über 3000 Meter Hindernis, sowie Tim Ramdane Cherif, Dritter der Deutschen Crossmeisterschaften 2018, die alle die „13“ ganz vorne bei der Zeit stehen haben wollen, was im Übrigen auch der Ex-Regensburger und jetzt für den LC Rehlingen startende Tobias Blum (PB 14:05,49 Minuten) an einem guten Tag drauf hat.
„Ich traue allen meinen vier Sub-Vierzehn-Aspiranten den Sprung in den 13er-Bereich zu. Sie haben in den vergangenen Wochen im Training tolle Fortschritte gemacht“, beschreibt Telis-Teamchef Kurt Ring die durchaus günstige Lage im Regensburger Lager.
Bei den Damen ist naturgemäß das Feld etwas dünner. Trotzdem soll Telis-Sternchen Miriam Dattke von der Äthiopierin Tessema Tigist Assefa, 2016 noch Olympiateilnehmerin über 1500 Meter, zu einer Zeit unter 15:45 Minuten geführt werden. Die Regensburgerin selbst ist noch amtierende U 20-Euromeisterin über die zwölfeinhalb Runden und hat mit ihren 15:44,41 Minuten im Vorjahr nur hauchdünn die EM-Norm für Berlin verpasst. Nebeneffekt für sie sollte beim Mittsommerlauf auch noch die Zweitnorm für die U 23-EM in diesem Sommer im schwedischen Gävle (16:10 Minuten) sein. Jene über 10 000 Meter hat sie schon erfüllt.
Wenn man so will, ist sogar noch eine weitere Olympionikin mit Corinna Harrer am Start. Regensburg Laufidol hat zwar 2018 seine professionelle Karriere beendet, lässt es sich aber nicht nehmen, ihre junge Teamkollegin zumindest „mindestens drei Runden“ zu begleiten. Mit der Tschechin Terza Hrochova (Skoda Pilsen), der Kroatin Bojana Bjeljac und dem österreichischen Jungstar Carina Reicht (Run2gether) kommt internationale Konkurrenz dazu.
Die DM-Norm für Berlin (3./4. August) sollten auch die beiden Telis-Läuferinnen Domenika Mayer und Marina Rappold, sowie die Passauerin Susanne Schreindl und die beiden Fürtherinnen Tabea Haug und Anne Kesselring knacken können. Natürlich wünscht sich das auch mit Maria Kerres (SWC Regensburg) eine weitere Läuferin aus der alten Römerstadt. Der Telis-Jugendliche Benedikt Brem bekommt eine weitere Chance, im zweiten Anlauf die U 20-EM-Norm zu knacken. Nachdem er bei Watter-Sportfest nur knapp drei Sekunden über den geforderten 8:22,00 Minuten geblieben ist, haben die Regensburger einfach eine 3000-Meter-Jugendwertung ins Männer-Rennen integriert und bieten somit ihrem Youngster gleich mal die richtige Pace für das schwedische Boras.