Elf Mal Gold: Starke bayerische Bilanz bei Deutschen Crosslaufmeisterschaften
Zwei Mal musste Tobias Gröbl mit der „Holzmedaille“ von Deutschen Crosslaufmeisterschaften nach Monheim in Nordschwaben fahren. Aber damit wollte sich der 29-Jährige nicht mehr zufrieden geben. „Meine Taktik war es von Anfang an, vorne mitzulaufen und gleich nach dem Start einen vorderen Platz einzunehmen. Ich wollte zwar mal das hohe Tempo herausnehmen, aber ich konnte es dann doch noch durchstehen, und es hat zum Sieg gereicht.“ Als Ziel für den Sommer hat sich der Zollsachbearbeiter über 5000 Meter eine Zeit unter 14 Minuten gesetzt. Für die Mannschaftsmeisterschaft auf der Mittelstrecke legten die Regensburger Philipp Pflieger (dritter Platz), Julian Flügel (fünfter Platz) und Felix Plinke (achter Platz) eine ausgezeichnete Grundlage. Mit Michael Wilms (LG Stadtwerke München) platzierte sich ein weiterer bayerischer Läufer unter den Top Ten.
5,2 Kilometer lang war die Strecke im Wettbewerb der Frauen, Juniorinnen und Seniorinnen bis W 40. Corinna Harrer war zunächst in einer Dreiergruppe an der Spitze des Feldes zu sehen, musste dann aber abreißen lassen. Rang drei in der Gesamtwertung bedeutete dann für sie in der Juniorinnenwertung eine erneute Deutsche Meisterschaft und die Fortsetzung der Erfolgsserie der Regensburgerin. Gold fiel in diesem Lauf noch zwei weitere Male an die LG Telis Finanz Regensburg: Steffi Volke wurde Meisterin in der W 35 und in der Teamwertung siegte die Damen ebenso eindeutig wie die Regensburger Männer in der Mittelstreckenwertung. Mit Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) und Jannika John (LAC Quelle Fürth) platzierten sich in der Juniorinnenwertung zwei weitere Läuferinnen mit Trikot eines bayerischen Vereins unter den ersten Fünf.
Nach 9,9 Kilometer stand am Samstagnachmittag kurz nach 16.30 Uhr mit Musa Roba-Kinkal (Sportclub Gelnhausen) der Deutsche Meister über die Langstreckendistanz fest. Mit Justus Steffen (LG Stadtwerke München) auf dem fünften Platz und dem Bergläufer Manuel Stöckert (TSV Ostheim von der Rhön) auf Rang sechs schoben sich auch zwei bayerische Läufer und die schnellsten Zehn.
Lauf eins und zwei in Ohrdruf wiesen eine frappierende Parallelität auf. Mit Abstand rannten an der Spitze zwei bayerische Läufer, die seit Jahren größte Erfolge bei nationalen Meisterschaften errungen hatten: Optimistisch und selbstbewusst ging in der M 50 Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) ins Rennen und lag am Ende 20 Sekunden vor dem Vizemeister. In der M 60 deklassierte Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) sogar mit 27 Sekunden Vorsprung das restliche Feld. Im Wettbewerb der Seniorinnen siegte Barbara Stich (LLC Marathon Regensburg) in der W 45, die mit ihren Vereinskameradinnen Birgit Hierl und Regina Graf auch in der Mannschaftswertung Gold gewinnen konnte.
Ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen durfte sich bei de Siegerehrung Wolfgang Ahrens (LC Aichach) in der Klasse M 65 nach einem überlegenen Rennen feiern lassen. Bei den M 70er gab es sogar zwei Mal Gold für Läufer aus Bayern: Albert Walter (MTV 1881 Ingolstadt) und Georg Groß (SVO Germanringen) lieferten sich ein packendes Rennen bis zur Ziellinie, das keinen eindeutigen Sieger hervorbrachte. So entschied sich das Kampfgericht, den Titel zu teilen beziehungsweise zu verdoppeln.
Landestrainer Jörg Stäcker jedenfalls zog ein positives Resümee dieser Meisterschaften. „Für die Bayern waren diese Meisterschaften eine hervorragende Ausbeute. Die wellige Strecke kam unseren Läufern entgegen. Das sind hoffnungsvolle Leistungen, insbesondere auch in den Jugendklassen." Dort war Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) mit seiner Silbermedaille in der U 20 der erfolgreichste bayerische Nachwuchsläufer. In einem Schlussspurt holte sich in der U 18 Patrick Karl (TV Ochsenfurt) die Bronzemedaille. Nicht ganz so knapp war es beim Einlauf von Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt), die ebenfalls Bronze aus Ohrdruf mitbrachte. Maria Dietz (LAC Quelle Fürth) ist Neuling in der U 18 und startete erstmals bei Deutschen Meisterschaften. Ihren vierten Platz wird das Nachwuchstalent sicherlich als vollen Erfolg interpretieren.