Nord- und Südbayerische Halle-MS Nachwuchs: Schnelle Sprints, spannendes Kugelstoßen und ein Rekord
Als einer der Mitfavoriten auf den Weitsprungtitel bei der Jugend-Hallen-DM dürfte sicherlich Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) zählen. Der amtierende Freiluftmeister in der U18 entschied wie bereits eine Woche zuvor in der Aktivenklasse den Weitsprungwettkampf in München für sich und wusste dabei mit starken 7,32 Metern und weiteren guten, aber knapp ungültigen Sprüngen, zu überzeugen.
Ebenfalls erneut stark zeigte sich sein Vereinskamerad Fabian Olbert, der nach seinem Sieg in 6,94 Sekunden am vorangegangen Sonntag diesmal nach nicht minder starken 7,01 Sekunden im Vorlauf auf den Endlauf zu Gunsten der 200 Meter verzichtete. Dass sich dies gelohnt hatte, bewies Olberts souveräner Sieg in 22,44 Sekunden. Dahinter blieben mit Raffieu Deen Johnson (TSV Penzberg; 22,83 sec) und Korbinian Wiesend (LG Sempt; 22,95 sec), der wie Olbert dem eigentlich noch in der U18 startberechtigten Jahrgang 2001 angehörend, zwei weitere Athleten unter der 23-Sekunden-Marke.
Auch Im Norden machte ein U18-Athlet in der U20 von sich reden. Leon Khavvam (LAC Quelle Fürth) gab sein Debüt über die höheren U20 Hürden und holte sich in 8.48 Sekunden nicht nur den Titel, sondern auch die anvisierte DJM Norm. Kein bayerischer Athlet war in der Halle bis jetzt in diesem Jahr schneller über die U20 Hürden als der Bertolt-Brecht-Sportschülen Schüler. Wenig später legte er noch eine neue 200 Meter Bestzeit in 22.93 Sekunden nach, was allerdigs nur zu Bronze reichte, denn die Spezialisten um Tim Wermuth (TG Kitzingen, 22.62sec) und Hans-Peter Wirth (LSC Höchstadt/Aisch, 22.85sec) waren noch schneller.
Bei den U20-Mädchen ragte über die Hürden Mehrkämpferin Angela Stockert (SpVgg. Auerbach/Streitheim) aus dem Süden heraus, die mit den erzielten 8,74 Sekunden gleichzeitig auch ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz der Spezialistinnen in Bayern und Deutschland setzte. Die weitesten und höchsten Sprünge der Mädchen gab es im Norden. Hannah Lehneis (LG Eckental) kam im Weitsprung auf 5.55 Meter, während Jana Voelkel (TSV Katzwang 05) mit 1,66 Meter ihr Können zeigte.
In der aktuellen Deutschen Jugendhallenbestenliste ist im Stabhochsprung Oliver Naß (TV 1860 Gunzenhausen) mit seiner knapp eine Woche alten Bestleistung von 4,71 Metern auf Rang vier zu finden. Diesmal reichte es für den jungen Himmelsstürmer zu 4,60 Metern. Hoch hinaus soll es auch bei Noemi Rentz (TSV Gräfelfing) in Zukunft gehen. Die am Sonntag in München erzielten 3,70 Meter reichten zu mindestens einmal für die Qualifikation zu den deutschen Hallenmeisterschaften und einen respektablen, hoffnungserweckenden achten Platz in den derzeitig gültigen, nationalen Ranglisten.
In national interessanten Regionen bewegt sich immer mehr auch Lena Kain (MTV 1881 Ingolstadt), die sich gleich doppelt über ihren Sieg über die 60 Meter in bärenstarken 7,58 Sekunden respektive die 200 Meter in ebenfalls guten 25,10 Sekunden freuen konnte und damit auch das begehrte Sprintdouble in der weiblichen Jugend U20 einfahren konnte. Besonders der Leistungssprung über die 60 Meter beeindruckte. Vor sechs Wochen beim Fürther Sprint-Cup standen noch 7.90 Sekunden für die Mühldorferin im MTV-Trikot im Protokoll. In der Deutschen Jugendbestenliste schob sich die 17-Jährige mittlerweile auf Platz fünf vor.
Im Norden hingegen duellierten sich die arrivierten Sprinterinnen der LAC Quelle gleich doppelt mit den Aufsteigerinnen der LG Eckental. Im U20 Finale über 60 Meter standen zwar sechs Mädchen vom fränkischen Traditionsverein, im Ziel hatte allerdings die zweifache Medaillengewinnerin der letztjährigen Deutschen Schülermeisterschaften Mara Barwitzki (LG Eckental) hauchdünn in 7.89 Sekunden die Nase vor den Fürtherinnen vorne. Über 200 Meter bewies hingegen Felicia Vasquez-Wacker vom LAC Quelle mehr Stehvermögen und holte Gold in 25.64 Sekunden.
Den spannendsten und zugleich auch höchstklassigen Wettbewerb gab es im Süden an der Kugelstoßanlage zu sehen. Dort lieferten sich Selina Dantzler und Amelie Döbler (beide LG Stadtwerke München) ein packendes und bis zum letzten Versuch offenes Duell, das schließlich Dantzler mit ihrem letzten Versuch, der bei 14,91 Metern gemessen wurde, zu ihren Gunsten entschied. Döbler, die den Wettbewerb bis dato angeführt hatte, konnte sich zwar noch auf 14,85 Meter verbessern, musste sich aber schlussendlich mit Platz zwei zufriedengeben. Aus bayerischer Sicht bleibt zu hoffen, dass es im Rahmen der Jugendhallenmeisterschaft zu einer Fortsetzung dieses Duells kommt, liegen beide Athletinnen doch gerade aussichtsreich an der Spitze der DLV-Bestenliste.
Auch in der U16 wurden die nord- und südbayerischen Meister ermittelt. Die beiden besten Leistungen im Süden gingen dabei an den amtierenden bayerische Rekordhalter Dominik Idzan (LG Stadtwerke München), der mit herausragenden 16,53 Metern im Kugelstoßen der M15 eine Klasse für sich war und an Julia Rath (TSV Penzberg). Sie stellte in der W14 in einem sehenswerten Alleingang einen neuen bayerischen Hallenrekord über 800 Meter in 2:20.13 Minuten auf.
Auch im Norden machte eine bayerische Landesrekordhalterin weiter von sich reden. In der W15 hatte Naomi Krebs (LG Bamberg) im 60 Meter Finale in 7,76 Sekunden einen großen Vorsprung. Auch die Hürden (8.87sec) und der Weitsprung (5.39m) gingen an die Bambergerin, wobei über die 60 Meter Hürden ihr Alicia Inhofer (TV Bad Kötzting, 8.97sec) lange Parolie bot.
Nur wenig später stellte sich das nächste große Sprinttalent vor. In der W13 überraschte im 60-Meter-Finale Leichtathletikneuling Sophia Chidinma Eze (LAC Quelle Fürth) in 8,07 Sekunden.